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15.02.2021

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Musizieren am Schlachthof

Hochschulbau von Enzmann Fischer und Büro Konstrukt in Kriens


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Das ehemalige Schlachthofareal in Kriens liegt direkt an der Stadtgrenze zu Luzern  und gilt als städtebauliches Entwicklungsgebiet. Seit 2008 wird ein Teil des ehemaligen Schlachthauses vom Verein „Südpol“ genutzt, der die Arbeit von professionellen Kulturschaffenden aus mehreren Sparten fördert. Die Räume basieren auf einem Subventionsvertrag mit der Stadt Luzern, auch das Luzerner Theater, die städtische Musikschule, die sogenannte Bürgermusik und das Jugendblasorchester sind auf dem Areal ansässig. Bereits letztes Jahr haben Enzmann Fischer (Zürich) und Büro Konstrukt (Luzern) hier ein Orchesterhaus für das Luzerner Symphonieorchester realisiert. Nun ist nach ihren, im Wettbewerb erfolgreichen Plänen auch ein Neubau für die Hochschule Luzern-Musik fertig geworden, der als dritter Baukörper den „Kampus Südpol“ zum Ensemble ergänzt. Als Bauherr tritt die Luzerner Pensionskasse (LUPK) auf, das Investitionsvolumen wird mit 81 Millionen Schweizer Franken angegeben.

Mit rund 9.000 Quadratmetern Nutzfläche bildet der Musikhochschulneubau das größte Volumen des Campus. Relief, Filtermauerwerk und Lisene sind die Hauptmerkmale seiner Klinkerfassade. Spannender wird es im Inneren: Eine Halle durchzieht das Gebäude von Ost nach West, erschließt fünf Geschosse und schafft Begegnungsräume. Ein schmaler Infrastrukturstreifen nimmt die Fluchtreppenhäuser, Liftanlagen und Nebenräume auf. Der brettgeschalte Sichtbeton, die Betonböden und die roh belassenen Holz-Zementplatten kontrastieren mit der Ausgestaltung des Kammermusiksaals, der BlackBox und des Jazzclubs. „Raum in Raum“- Konstruktionen erfüllen die bauakustischen Anforderungen. Lasiertes Holz, Akustikklinker und Holzwolleplatten kommen zum Einsatz.

Im südlichen Gebäudeteil befindet sich eine 1.400 Quadratmeter umfassende Bibliothek auf zwei Ebenen sowie Ensembleräume und Einzelunterrichtszimmer. Sichtbar verlegte Installationen, ein paar Topfpflanzen und Designermöbel sorgen für ein gemütliches Ambiente. Foyer und Gastronomie erweitern sich in den Außenraum. Entsprechend den Angaben der Architekten ist der Neubau entsprechend der Schweizer Energiesparverordnung „Minergie“-zertifiziert, die Betonkonstruktion fungiert als passiver thermischer Speicher. Die Böden sind mit Heizung und Kühlung aktiviert, die Primärenergieversorgung erfolgt über Grundwasser.

Ein letztes Überbleibsel des Schlachthofes ist indes noch da: Gegenüber der Hochschule Musik liegt das genossenschaftliche Metzger-Center Zentralschweiz. (tl)

Fotos: Anett Landsmann


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Kommentare

11

tiffys | 17.02.2021 16:32 Uhr

frage die architekturphotographie:

was sollte entstehen?
das was wir sehen?
warum?

10

Ulknudel | 16.02.2021 15:03 Uhr

Schöner Bau.

Bei noch tristeren Kitas heißt es, die Kinder packen sich da schon selbst ihre Farbe rein und bei einem Projekt für Erwachsene schreien alle auf. Kann mir das einer erklären?

9

Jan | 16.02.2021 13:28 Uhr

wie früher

Der Bau ist phantastisch. Sehr schön detailliert und ausgeführt. Die Räume erinnern mich an Arbeitsräume meiner Uni in Weimar; die konnte man sich auch hervorragend aneignen.
Es sind ja Räume für Entfaltung, die erobert, bespielt und benutzt werden wollen.
Und BTW, im Alltag sehen Gebäude - vor allem von innen - ziemlich anders aus als auf den Pressebildern der Architekten...

8

STPH | 16.02.2021 10:54 Uhr

...

Das Ziegelkleid gönnt seiner Umgebung mehr Wärme als den Musikern drinnen, wie ein Kühlschrank. ... vielleicht um das Außen zum Innen und das Innen zum Außen zu machen sodass sich beide angleichen und aufheben. Vielleicht sind alle Lofts so gedacht.

Einswerden von Innerem und Äußeren.

7

karlo | 16.02.2021 10:41 Uhr

also ich mag's

interessantes Projekt, so interessant, dass ich gerne auch das EG und zumindest mal ein OG im Grundriss gesehen hätte.
Aber echt mal ein schönes und auch von den Räumen her wetiges Projekt.
@peter: also ich hab an so einem unwirtlichen Ort gelernt und weil es so schlimm war auch noch ein paar Jährchen gelehrt. Ganz schreckliche Zeit an einem ganz schrecklichen Ort. /s

Im Ernst, das ist ein super Ort um sich zu entfalten. Passt nicht jedem, muss es auch nicht. Die Welt ist groß, es gibt viele (Hoch-)Schulen zur Auswahl. Ich für meinen Teil würde mich dort sicher wohl fühlen und es ist ein eigenständiger, starker Beitrag für diese Typologie.
Glückwunsch an die Kollegen.

6

schmendrik | 16.02.2021 09:41 Uhr

Musizieren am Schlachthof

cool

5

rohmieser | 16.02.2021 09:38 Uhr

auf Bild 12 ..

ist erkennbar, daß man die Atmo ganz easy mit Pflanzen und antiken Möbeln auflockern kann ;-)

4

peter | 15.02.2021 20:11 Uhr

kalt, teuer, speziell

ist das alles? das wirkt nach einem ständigen wettkampf, wer das härteste und unwirtlichste haus baut. sorry, aber das teil hat soviel aufenthaltsqualität wie ein pinguin- oder eisbärenfelsen im zoo.

und dann wieder außen die kleinteilige ziegeldeko.

warum?

3

Peter | 15.02.2021 18:01 Uhr

Verblender

Das Verblend-Mauerwerk ist toll! Es hat eine schöne Detaillierung (Bild 2). Da hat man sich Mühe gegeben.

2

Jürgen Scharlach | 15.02.2021 16:17 Uhr

Cool, cooler

Hatte erst gelesen "Musizieren im Schlachthof",
aber das trifft`s!
Cool ist nicht alles, liebe Kollegen!

1

auch ein | 15.02.2021 15:33 Uhr

architekt

boah das passt WIRKLICH zum namen "projekt südpol"

kälter gehts wirklich nicht mehr!

 
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