- Weitere Angebote:
- Architekturforum Livingwood
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
09.07.2019
Weißer Baum in Montpellier
Hochhaus von Sou Fujimoto, OXO, Nicolas Laisné und Dimitri Roussel
18
mawa | 17.07.2019 23:41 UhrDer Zauber des Seitlich-dran-Vorbeigehens
»eine Pergola weicht einem Baum aus, umgeht ihn und setzt ihre Richtung fort«
Am Camsdorfer Ufer in Jena hat man eigens einen Steg gebaut, damit der Gehweg von der Fahrbahn abschwenken, einem Großbaum ausweichen und dann seine Richtung fortsetzen kann. Vielleicht waren da Japaner am Werk, wer weiß
17
STPH | 12.07.2019 07:29 Uhr@ixamotto
vielleicht lassen wir Fujimoto selbst zu Wort kommen:
Baunetz 17.12.2013
Vom Ausschlafen und Zeichnen
Sou Fujimoto im Gespräch
"Typisch ist vielleicht, dass es in meiner Arbeit oft um das Dazwischen geht, das sich zwischen eindeutigen Positionen entfaltet; diese Mehrdeutigkeit ist ziemlich japanisch. Zum Beispiel die Gleichzeitigkeit von Natur und Architektur. Ich möchte, dass sich beides durchdringt, damit etwas Neues entsteht. In diesem Sinne sind fast alle meine räumlichen Konzepte ziemlich japanisch."
Meine ähnlichen überraschenden Erfahrungen habe ich eher beiläufig in Asien und der Gartenkultur gemacht und ich wünsche sie jedem. Diese ist für uns noch nicht ausgewertet.
etwa: eine Pergola weicht einem Baum aus, umgeht ihn und setzt ihre Richtung fort. Beide werden so zur Einheit.
das sind ganz tiefe Kulturbilder, das braucht Zeit. Die Geste, das Dazwischen, der Dialog. Vielleicht können wir ja was ganz neues daraus machen.
16
ixamotto | 11.07.2019 11:48 Uhr@STHP / @NOMA
- Vielleicht möchte der arme Sou Foujimoto von ihnen beiden gar nicht als östlich, asiatisch, whatever wahrgenommen und geframed werden.
- Vielleicht sieht er sich gar nicht in einer von ihnen behaupteten Tradition.
- Vielleicht versteht er 'Kultur' als beweglich, widersprüchlich und hybrid und nicht als festgeschrieben und festschreibbar.
- Vielleicht wird er übellaunig, wenn sein Einfluß in diesem kollaborativen Projekt in dieser kulturalisierenden Art und Weise beschrieben wird.
- Vielleicht hat er gesagt: "Hey, ich will was klassisch Modernes machen" und die anderen haben gesagt: "Nee, lass mal lieber so was machen, was mit zeitgenössischer japanischer Architektur assoziiert wird."
- Vielleicht sollte mal kurz darüber nachgedacht werden, dass das Sprechen von "ethnisch gebundener viel reiferer asiatischer Kultur" eine brandgefährliche, weil orientalisierende Zuschreibung ist.
15
Noma | 11.07.2019 08:26 Uhr@7 und 11 östliches..
ok, auch für mich erst mal schwer zu verstehen, aber diese östliche Erklärung macht für mich die Sache wieder rund.
Hab so immer meine Probleme mit der modernen Japanischen Architektur.
Toll ist, dass aus dem Interesse der frühen Moderne für den Osten, heute ein echter, gleichberechtigter geworden ist. Hier in Form einer Zusammenarbeit.
13
auch ein | 10.07.2019 14:13 Uhrarchitekt
@ 4 GRUMPY CAT:
wollen sie das alles ?
na dann schnell umziehen
12
R_I | 10.07.2019 12:15 Uhrwürdigen...
ich würde ganz gerne kurz Kommentar Nr. 3 und Herr "Diego" würdigen. Amüsant wie die kleingeistigen Kommentare nach 5 Jahre sich weiter fortziehen ohne jegliche Eingeständnis der falschen Annahmen und ohne Respekt dem Architekten gegenüber das er doch die dargestellte Visualisierung ziemlich genau in die Realität umgesetzt hat. Also nochmal, Respekt an den Architekten und ein großes Danke an Herr Diego für den Kommentar.
11
STPH | 10.07.2019 11:53 Uhr@10 ixamotto
spannend ist das freilegen damals leider ethnisch gebundener viel reiferer asiatischer Kultur, gerade in unserer vereinheitlichten globalisierten Welt. Das erschließt neue Themen und bereichert uns alle. Selbst entdeckt ist etwa die "Geste der Verbindung" zum eins, wie hier durch die Balkone die (in der Silhouette) Raum und Körper verweben. Er geht also weiter, der west-östliche Dialog.
10
ixamotto | 10.07.2019 10:02 Uhr@STHP
Wirklich kaum auszuhalten, solche ethnozentristischen Essentialisierungen...
9
AdrianF | 10.07.2019 09:36 UhrExperiment
@Dr.Yikes
Stimmt. Zudem ein Bauherr für solch ein Experiment bezahlt. Leider in Deutschland auch ausgestorben.
8
Fritz | 10.07.2019 09:14 Uhrunruhig
als Experiment interessant - formal ... naja nicht gerade elegant. Etwas stachelig, unruhig, durcheinander, unordentlich. Das ist mir zu viel....
7
STPH | 10.07.2019 08:49 Uhrwest----östliches
Fremd Körper, das ganz außer sich der französischen Moderne
...trifft asiatisches eins werden in Geste der Verbindung Raum und Körper.
6
lollo | 09.07.2019 19:38 UhrEin Ding!
Ich dachte erst, es wäre ein rendering.
Ein Witz. Ein Fake-
Hut ab - ein tolles Ding.
Ohne Gerümpel.
5
Dr. Yikes | 09.07.2019 18:13 UhrHerrlich
Sehr amüsant, wie die hiesige, kreativ bankrotte, DIN/8/15-Architektenzunft den Franzosen ihre Formenvielfalt neidet...
4
Grumpy Cat | 09.07.2019 17:44 UhrKommentare
Ach du liebe Zeit!
Die Balkone sind so angebracht das jeder überall hinausschauen kann...
Natürlich kann man auch bei diesem Bau viel kritisieren und bemängeln. Absolut sogar! Schade ist aber wenn Architekten die Scheuklappen vieler 0815 Bauherren übernehmen.
"Einsehbare Balkone, dann sehen ja alle meinen Müll und Gerümpel da..."
"Und wie wird das Fenster geputzt?"
"Bodentiefe Fenster? Dann sieht einem ja jeder untern Rock!"
3
diego | 09.07.2019 16:51 Uhrgebaut
Man vergleiche Bild 9 dieses Artikels mit Bild 8 der baunetz-Veröffentlichung von 2014. Anschließend nochmal die Kommentare von damals lesen.
2
Rudi | 09.07.2019 16:19 Uhr@auch ein
hat einen positiven Nebeneffekt: all die so eine Architektur fördern, werden mit solchen Balkonen bestraft und zur Schau gestellt
19
STPH | 22.07.2019 06:36 Uhr@18 mawa
bei der Baumumgehung käme es auf das durchgehende Geländer als sehr lautes, horizontales Element an, gegenüber dem Stamm als vertikales Element, die so zur Einheit werden. Bei einer Brücke bewirkt ein beidseitig sich aufweitendes Geländer, ggf. dem Fluss folgend eine ähnliche Verbindung von Kultur und Natur in der Geste: der Stärkere gibt nach.
Das ist alles wieder schon Eigenproduktion, wie die Moderne sich von dort ihre Durchdringung von Natur und Kultur abholte und wer weiß vielleicht schon das Barock usw.
Eine simple Autobahnbrücke wäre dann ein Lufthaken als Verbindung von Erde und Himmel, Körper und Raum und entsprechend vielleicht weiter auszudeuten und zu kulturieren.
Kultur wird Naturelement, fügt sich ein, auch körperlich und nicht nur durchdringend, überlagernd, geistig, modern.