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03.08.2015

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Terra incognita

Hochhaus von Libeskind in Sao Paulo


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Zum ersten Mal baut Daniel Libeskind in Südamerika. Wie es sich für einen Star gehört, beginnt er seinen Auftritt auf dem Teilkontinent spektakulär: Ein Hochhaus in São Paulo hat das Studio Libeskind mit der Finanzierung von Brasiliens größter Immobilien Firma JHSF realisiert. Das Vitra soll nichts geringeres als eine „Ikone für die Stadt“ sein.

Umgeben von anderen Wohntürmen sticht dieser Neubau durch die typische skulpturale Ästhetik von Libeskind hervor. Eine reflektierende, bläuliche Glasfassade liegt um den kristallinen, über zwanzig Stockwerke hochwachsenden Körper des Vitra. Aus seinem stelen-artigen Kernbau brechen dreieckige Spitzen aus der Fassade heraus. Punktuelle Einschnitte – etwa ein transparent verglastes Etagensegment an der Krone des Turms oder die eingerückte, 14 Stockwerke lange Balkonleiste – kontrastieren expressionistisch mit der strengen Glätte der Glashülle.

Der Kühle in der äußeren Erscheinung ist eine warme Innengestaltung gegenüber gestellt. Brasilianisches Holz und Beton sind die bestimmenden Materialien, die Innendesigner Dado Costello Branco für den gesamten Bau wählte. In der Lobby etwa kombiniert er eine Empfangstheke aus Ortbeton mit einer Wandvertäfelung des dunklen Tropenholzes.

Die Innenräume sind unverkennbar Libeskind‘esk: Wände laufen spitz aufeinander zu, Betonträger stehen als geneigte Säulen im Raum. Die Grundrisse der Etagenappartements sind jeweils individuell ausgestaltet und haben eine Fläche zwischen 500 und 1.100 Quadratmetern. Ganz klar, solch beachtlich große Wohnungen sind in São Paulo der gehobenen Schicht vorbehalten. Über Solaranlagen, ein Gewinnungs- und Verwertungssystem für Regenwasser und den Niedrigenergielevel des Wohnturms konnte das Studio Libeskind jedoch eine gute Ökobilanz pro Apartment erreichen. Luxus muss schließlich nicht zwingend Dekadenz heißen. (sj)

Fotos: Ana Mello, Romulo Fialdini


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Kommentare

1

Cosmopolit | 04.08.2015 09:52 Uhr

Stars und Sternchen

Gemessen an der umgebenden Bebauung ist das ja wohl eher ein "Ikönchen". Könnte auch die Zentrale des MI5 sein und in London unbedeutend an der Themse stehen. Da gibt es wirkliche Ikonen in Südamerika (hier nicht gezeigt) und solche die nur als solche vom Marketing proklamiert werden um die Investorenarchitektur repräsentabel zu machen (s.o.).
Spannend liesst sich auch der Einsatz warmer Materialien im Innenbereich: Holz (richtig!) und Beton (?). Die Lösung findet sich am Ende: Sehr wahrscheinlich Bauteilaktiviert wegen Ökobilanz... und schon wird's schön warm.

 
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