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14.02.2019

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Bogen überspannt

Hochhaus von Koichi Takada in Sydney


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Es ist ein auffallendes Gebäude. Mit schon postmoderner Leichtigkeit haben Koichi Takada Architects diesem Hochhaus an der zentralen Skittle Lane in Sydney einen deutlichen Bruch eingearbeitet. Wie sie dem Bau vor die unteren acht Stockwerke eine Art Sockel aus komplex vermauertem Backstein vorblendeten und es dann gläsern-glatt in die Höhe schießen lassen, wirkt wie eine Collage aus römischer Antike und International Design. Dabei haben die Architekten und die Bauherrin Crown International Holdings Group dem Wohn- und Geschäftshaus einen schnörkellosen Namen gegeben, der das alles verbindende Motiv dieses ambivalenten Projekts benennt: Der Bogen, the Arc.

Der Name kündigt es an: Der Bogen ist überall. Er spannt sich längs über das höchste, das 26. Stockwerk, und er reiht sich in den unteren acht Ebenen aus Backstein neben und übereinander wie die Arkaden des Kolosseum in Rom. Entnommen hat das Büro das klassische Bogenmotiv jedoch nicht aus der Antike, sondern von markanten Altbauten im Viertel: das Red Cross Building und das Andrew Bros Warehouse. Aus einem dunkel gebrannten Backstein wie derjenige der historischen Bauten formten die Architekten die Rundbögen nach und setzten sie variationsreich an die Fassade der unteren acht Stockwerke.

Der Backsteinsockel hat auch eine städtebauliche Funktion: Er deutet die historische Traufhöhe der Skittle Lane an, eine offene Passage führt durch den Bau, acht Geschäfte sind auf Straßenebene angesiedelt. Mit diesem ästhetischen und räumlichen Programm wollen Koichi Takada Architects, deren Hauptsitz in Sydney liegt, das historische Stadtgefüge aus der vorletzten Jahrhundertwende an der Skittle Lane wiederbeleben – in einem Viertel, dessen Altbaubestand durch den hohen Investitionsdruck gefährdet ist.

Unten eine offene Stadtkulisse aus Backstein und darüber ein glattes Hochhaus mit exklusivem Programm: 135 Wohnungen und ein Luxushotel mit 86 Suiten richteten Koichi Takada auf den 17.400 Quadratmetern Gesamtfläche des Projekts ein. Wer Zutritt hat, kann auch die Gemeinschaftsterrasse mit Swimming Pool nutzen. Und auf den Hafen als auch in die Umgebung blicken, wo noch andere Turmbauprojekte den Widerstreit zwischen historischer Stadt und aktuellen Hochhausbestrebungen in Sydney zum Ausdruck bringen. (sj)

Fotos: Tom Ferguson, Martin Siegner


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Kommentare

5

so ein archi | 07.03.2019 14:35 Uhr

Zwitter

Die Basis/Straßenfront ist wunderbar, der Turm selbst mehr so uaaaaahrgh. Wie kann das Niveau innerhalb eines Baukörpers so krass unterschiedlich sein?

4

solong | 18.02.2019 13:17 Uhr

...peter...

bleib bei deinen geisen ... der begriff postmoderne ... bedeutet nach der moderne ... somit kann hier nichts überwunden werden ...

3

eon | 15.02.2019 12:39 Uhr

...

Ich finde das Hochhaus nahezu grotesk hässlich, aber den unteren Teil, die Mauerwerksbögen, richtig gut. So hätte das Alexa in Berlin auch aussehen können.

2

ixamotto | 14.02.2019 18:41 Uhr

postmoderne

ich find's super!
ich weiss zwar nicht, wer "wir" ist, habe aber jedenfalls nicht mitgehofft...
und so richtig postmodern ist es ja nun auch wieder nicht...

1

geisenpeter | 14.02.2019 16:11 Uhr

wir hatten gehofft, ...

wir hatten gehofft, die postmoderne sei überwunden...

 
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