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22.03.2018

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Horizontaler Wolkenkratzer

Herzog & de Meuron planen für Brauereigelände in Moskau


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Das Gelände der ehemaligen Brauerei Badaevskiy befindet sich am Ufer der Moskwa mit Blick auf das neue Hochhausviertel der Stadt, der „Moskau City“, das sich auf der anderen Uferseite in den Himmel streckt. Der russische Investor Capital Group, der seit 1993 Großprojekte in der Stadt entwickelt, hat Herzog & de Meuron nun nach einer Machbarkeits- und Konzeptstudie beauftragt, das weitgehend verlassene Aeal zu einem lebendigen Stadtquartier umzugestalten.

Die Geschichte ist schnell erzählt: 1875 wurde das Gelände als Trekhgorny Fabrik – damals außerhalb der Stadtmauern und sieben Kilometer vom Kreml entfernt – errichtet. Im Jahr 2000 wurde die Brauerei geschlossen und blieb trotz sporadischer wie temporärer Nutzungen weitestgehend verlassen. Von den drei monumentalen Ziegelbauten, die zwischen 1875 und 1912 erbaut wurden, sind „Gebäude 1“ und „Gebäude 3“ erhalten geblieben.

Herzog & de Meuron folgen den denkmalpflegerischen Auflagen, die Fassaden der Gebäude 1 und 3 zu erhalten. Bauten, die nicht unter Denkmalschutz stehen, sollen abgerissen und die gewonnenen Fläche zu einem öffentlichen, bewaldeten Park umgewidmet werden, der die angrenzenden Wohngebiete mit dem Fluss verbindet. Entlang der Moskwa ist eine neue Promenade geplant, die durch Restaurants, Bars und Geschäfte zu einem lebendigen Teil des neues Stadtgebietes werden soll. Das gesamte Gebiet wird als autofrei ausgewiesen, für ausreichend Parkplätze soll eine Tiefgarage sorgen.

Die Nutzung der Ziegelbauten soll Lebendigkeit garantieren: „Gebäude 1“ bietet Platz für Markt und Einzelhandel, Co-Workingspace, Konferenzzentrum und Fitnessstudio. In „Gebäude 3“ sollen ein Kunstzentrum und Wohnungen, eine Banja und Kinderbetreuungseinrichtungen einziehen. „Gebäude 2“ wird nach historischen Plänen und Zeichnungen für einen Festsaal und eine Brauerei rekonstruiert.

Über allem erstreckt sich ein Neubauriegel mit 100.000 Quadratmeter Wohnfläche. Assoziationen zu El Lissitzky's Wolkenbügel brechen die Architekten durch einen Stützenwald, der das Ganze trägt. Die aufsehenerregende Struktur, die eine städtebaulich vorgegebene Maximalhöhe von 75 Meter einhält, begründen die Architekten in erster Linie mit Platzgewinn: Auf dem Erdboden stehend hätte der Bau das Gelände in mehr und weniger privilegierte Gebiete geteilt und viel Grünfläche versiegelt. Die Entscheidung, das Gebäude 35 Meter in die Luft zu heben, würde nicht nur die historischen Bauten hervorheben, sondern auch  und trotz einer Verdichtung des Geländes einen attraktiven Park schaffen. (as)


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Kommentare

8

Niko | 23.03.2018 12:37 Uhr

Zynismus

Die Frage stellt sich für mich eher, ob ein Pritzkerpreisträger mit Zynismus auf eine anspruchsvolle Bauaufgabe antworten sollte.

7

solong | 23.03.2018 10:12 Uhr

... kritik erlaubt ...

... die entwürfe von hdm wirken immer obskurer ... klar, die stützen werden nicht so filigran werden ... und ja, das thema zugänge wird das nicht luftiger machen ... das konzept sichert den blick und zugang zum wasser ... für die dahinterliegenden gebäude ... also nachvollziehbar ... und der wald unten ist sicher besser als eine extensive dachbegrünung oben ... muss man natürlich sehen dass die Bäume beregnet und ausreichend belichtet werden ... sonst wird das nichts ... orwell 1984 sehe ich nicht ... luxuspenthäuser für ... stark sicherheitsbedürftige ... oligarchen ... die niemanden mehr vertrauen können ... mit dem aufzug in der sicherheitsröhre ... dann direkt in den unterirdischen uboot-hafen ... und damit zur luxusyacht ... im zerstörerformat ... und schnell davon ... quasi immer auf der flucht vor "ehemaligen geschäftspartnern" ... autofahren ist da ein unakzeptables risiko ... daher braucht es auch keine tiefgarage ... obszön ? ... nicht mehr wie die gesellschaft ... passt schon ... bin gespannt ob das gebaut wird ...

6

Maria Klein | 23.03.2018 10:10 Uhr

Schon interessant

Abartig, klar. Aber sicherlich nicht zynischer als die meisten anderen Investorenprojekte, die weltweit entstehen. Also Aufregung runterfahren und sich nicht immer auf die 1%-Projekte konzentrieren - das Elend der Gegenwart findet in der Breite statt.

Und ganz ehrlich, ich würde schon gerne sehen, ob das so klappt. H&dM ist immerhin zuzutrauen, dass sie solche Renderings nicht leichtfertig rausgeben, sie also schon wissen, was sie da machen.

5

peter | 22.03.2018 23:40 Uhr

moskau

ist das wirklich obszön? schätzungsweise handelt es sich eher um ein märchenschloss oder eine luftnummer, zumindest in der dargestellten variante. theoretisch könnte das zwar sicher so ähnlich funktionieren, aber die stützenquerschnitte wirken unrealistisch filigran, so dass es, sollte es realisiert werden, sicher am ende um einiges wuchtiger daherkommen dürfte als auf den federleichten renderings.

4

Stefanie Meyer | 22.03.2018 22:41 Uhr

Studentenentwurf

na das Konzept kennen die meisten schon aus der Unizeit...gruselige Orwell 1984 Stimmung

3

ixamotto | 22.03.2018 18:54 Uhr

ein...

...obszönes Projekt

2

Architekt fm | 22.03.2018 16:31 Uhr

schöne Idee

Aber die Frage ist, ob die Transparenz mit den vielen bei dieser Typologie nötigen Erschliessungstürmen (Treppe u. Aufzug) weiterhin gegeben ist. Und wo stellen die reichen Bewohner Ihre teuren Autos hin? unterhalb des Baum- und Stützenwaldes?

1

T.C. | 22.03.2018 15:41 Uhr

Auch HdM....

....tanzen in der Russendisko.

 
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„Gebäude 2“ wird nach historischen Plänen und Zeichnungen rekonstruiert.

„Gebäude 2“ wird nach historischen Plänen und Zeichnungen rekonstruiert.

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