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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Henn_planen_Konzernzentrale_in_Hannover_5074909.html

12.06.2017

Intelligente Bürobrücke

Henn planen Konzernzentrale in Hannover


Kann ein Entwurf auf eine Formel reduziert werden? Die Architekten des Büros HENN (München/Berlin) meinen das jedenfalls und stellen ihr Projekt für die neue Zentrale von Continental in Hannover unter der Formel „Zentren + Knowledge Track = Continental Campus“ vor. Dahinter versteckt sich eine einfache und zugleich sinnvoll erscheinende räumliche Organisation für den neuen Hauptsitz des international tätigen Automobilzulieferers, der hierzulande vor allem als Reifenhersteller bekannt ist.

Die neue Konzernzentrale – passenderweise an einer großen Straßenkreuzung am östlichen Rand Hannovers gelegen – führt die bisher über die Stadt verstreuten Nutzungen an einem zentralen Ort zusammen. Dieser wird jedoch durch eine mehrspurige Straße in ein nördliches und ein südliches Areal geteilt. HENN machten aus der Not eine Tugend und schlugen im Wettbewerb ein langes, geschlossenes Brückenbauwerk vor. Dieses dient jedoch nicht nur als schlichte Verbindung über die Straße, sondern wird von den Architekten als zentrales räumliches Element des gesamten Bürokomplexes interpretiert.

Auf beiden Seiten der Straße geht die Brücke in einen „Loop“ genannten Korridorbereich über, der die um drei beziehungsweise vier Innenhöfe gruppierten Flügel des geplanten Neubaus erschließt. Brücke und „Loops“ bilden das Rückgrad der Gebäudeerschließung. Hier sind diverse Nutzungen und Räume vorgesehen, die heutzutage an eine zeitgemäße Bürostruktur gestellt werden, um informellen Austausch, spontane Kommunikation und neue Arbeitsformen zu ermöglichen. Wobei man wieder bei der eingangs erwähnten Formel wäre, denn die „Living Bridge“ und die daran anschließenden „Loops“ sollen die Bereiche und Abteilungen programmatisch als „Knowledge Track“ verknüpfen. Das Ganze entbehrt dabei nicht einer gewissen ironischen Pointe: Unten rollen die Autos auf Reifen von Continental dahin – und oben verbindet eine lange Fußgängerbrücke die von breiten Straßen zerschnittene, autogerecht organisierte Suburbia. 2021 soll der Neubau bezogen werden. (gh)


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