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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Heinle_Wischer_und_Partner_bauen_in_Krakau_7040087.html

28.10.2019

Jugendstil im weißen Monolith

Heinle, Wischer und Partner bauen in Krakau


Stanisław Wyspiański ist eine der zentralen Figuren des europäischen Jugendstils, auch wenn er hierzulande weniger bekannt ist als etwa Gustav Klimt oder Antoni Gaudí. Der gebürtige Krakauer kam in Paris mit dem französischen Art Nouveau in Kontakt und war ein echter Allrounder. Er malte, schrieb Theaterstücke, gestaltete Glasfenster, Ornamente, Bühnenbilder und Möbel. Eines seiner bekanntesten Werke dürften die Glasfenster der Franziskanerkirche in Krakau sein.

Trotz seiner Bedeutung und obwohl der 1907 verstorbene Wyspiański noch zu Lebzeiten Werke an das Nationalmuseum seiner Heimtstadt schenkte, konnten seine Arbeiten bisher nicht angemessen gezeigt werden. Mit dem Neubau des Stanisław Wyspiański Museums wird sich das nun ändern. Verantwortlich für den Entwurf ist das Breslauer Büro von Heinle, Wischer und Partner, die sich in einem offenen Wettbewerb gegen 77 Konkurrenten durchsetzen konnten.

Das neue Museum wird direkt neben dem wuchtigen Block des Nationalmuseums errichtet. Auf den monumentalen Klassizismus des Bestandsgebäudes, das auf einen Entwurf aus den 1930er Jahren zurückgeht, reagieren die Architekten mit einem monolithischen Block ganz in Weiß. Ein „geheimer Garten“ im Dachgeschoss und ein großer, kreisrunder Luftraum, der sich durch den gesamten Baukörper erstreckt, setzen in dem Baukörper Akzente, schreiben die Architekten. Die eigentlichen Ausstellungssäle werden schlicht und klar gestaltet, um den farbenfrohen Jugendstil-Werken genügend Raum zu geben. Starr sollen die Räume jedoch nicht sein, wie die Architekten in ihrer Pressemitteilung betonen: „Inspiriert durch die Aktivität des Künstlers als Theaterreformer werden Vorhänge, Schiebewände und bewegliche Decken eingesetzt, die für Flexibilität in der Raumnutzung sorgen.“

Nach dem Gewinn des Wettbewerbs vor knapp zwei Wochen stehen nun die Vertragsverhandlungen an. Diese werden laut Aussage der Architekten in Polen nicht wie in Deutschland vielerorts üblich in Form eines Verhandlungsverfahrens mit allen Preisträgern durchgeführt, weshalb in der Regel der Gewinner des ersten Preises beauftragt wird. Die Eröffnung des Neubaus ist für 2025 geplant. (gh)


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