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20.01.2017

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Trauerschwelle

Hausprojekt in Ithaca von WOJR


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Jeder trauert anders. Manche Menschen suchen Kontakt und Austausch, andere ziehen sich zurück. Sich ein eigenes kleines Haus als geschützten Rückzugsort bauen zu lassen, kann als Extremfall persönlicher Trauerarbeit gelten. Ein solches Haus hat das Büro WOJR: Organization for Architecture (Cambridge, Massachusetts) entworfen und von Alexis Nicolas Basso kongenial visualisieren lassen. Man kann das als spleeniges Projekt eines gutbetuchten Hinterbliebenen abtun – oder als außergewöhnliche Bauaufgabe begreifen, die quer zu den architektonischen Schubladen liegt.

Ihren Entwurf für ein aufgeständertes Haus an einem Seeufer in der Nähe von Ithaca (New York) betitelten die Architekten Mask House. Der Name leitet sich aus einem breiten und hohen Screen ab, der das eigentliche Haus abschirmt. Ein langer Steg durchstößt auf geradezu dramatische Weise diesen Schirm aus dunklen Latten und erschließt das dahinter liegende, kleine Haus. Ein zweiter, seitlicher Zugang ist als Zick-Zack-Weg durch den umliegenden Wald inszeniert. Das Haus selbst besteht aus einem einzigen großen Wohnraum, einem kleinen Bad sowie einer Schlafnische. Das Äußere ist streng reduziert und ganz in Schwarz gehalten. Mask House ist als persönliche Zufluchtsstätte konzipiert – als „Ort der Absonderung und des Schutzes, der Distanz zum Alltag schafft und den Übergang in eine andere Welt bietet.“

In diesem Sinne ist der Entwurf als eine Abfolge von Schwellen und Räumen zu verstehen, die einen Rückzugsort definieren. In ihrer Mitte evoziert ein Kamin das Urbild einer Feuerstelle, an der man sich wärmt und um die man sich hoffentlich auch mal mit Freunden sammelt. Der Raum wiederum öffnet sich mit einem riesigen Fenster zu jenem See, in dem der Bruder des Bauherren vor einigen Jahren ertrunken ist. Trauerarbeit und die üblichen Elemente modernen Villenbaus werden hier plötzlich widerspruchslos eins. (gh)


Kommentare

7

sr | 24.01.2017 13:24 Uhr

@staubmeier

es handelt sich nicht um fotos, sondern um renderings. vielleicht bleibt deshalb der beifall aus.
ps: ich will nichts gegen die renderings gesagt haben, die sind sehr gelungen.

6

A.K. aus HH | 24.01.2017 11:19 Uhr

Große Anerkennung

Perfekt!

5

MHand | 23.01.2017 18:25 Uhr

Glück im Unglück

Wäre der Bruder nicht im See in einsamer Natur, sondern auf'm Autobahnkreuz bei einem Verkehrsunfall um's Leben geommen, ließe es sich weniger ruhig und schön trauern...

4

claus | 22.01.2017 18:11 Uhr

...

echte poesie. wundervoll!

3

Bauer | 22.01.2017 01:14 Uhr

Mystic

Große Bewunderung!

2

staubmeier | 21.01.2017 20:20 Uhr

ja wie ...

... stark ist das denn?

und nicht mehr beifall hier im forum?

tolle innenraumfotos.

würde ich mir alle aufhängen.

1

Lamaa | 20.01.2017 19:16 Uhr

zwischen den Welten

In jeglicher Hinsicht interessant

 
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