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02.02.2021

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Werken und Wohnen

Haus von Daniel Ellecosta in Südtirol


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Die typologische Einordnung könnte prosaischer nicht ausfallen: Als „Betrieb mit Dienstwohnung“ kategorisiert Daniel Ellecosta die Ciasa Le Fiun, die im letzten Jahr fertig wurde. Vor drei Jahren hatte der 1989 geborene Südtiroler sein eigenes Haus am Hörmannweg in Truden vorgestellt, in dem er mit seiner Familie lebt und sein Büro betreibt. Nun also ein weiteres Projekt, das dem Wohnen und Arbeiten dient, wieder im dörflichen Kontext, wieder am Hang und wieder mit Blick in die Berglandschaft (für Ortskundige: Richtung Peitlerkofel).

Doch dieses Mal geht es nicht um das Entwerfen von Architektur, sondern um eine kleine Kunstweberei, die hier ihren „Hauptsitz“ hat. Auf 180 Quadratmetern Fläche werden Stoffe hauptsächlich gelagert, aber auch gereinigt und in Handarbeit verarbeitet. Das Untergeschoss dient der Logistik, ein Werk- und Waschraum im Erdgeschoss der Weiterverarbeitung. Genäht und vor allem verkauft wird auch in den beiden Geschäften, die die Familie betreibt. Gewohnt wird auf 100 Quadratmetern im Erd- und dem Ober- bzw. Dachgeschoss. Hier sind drei doppelgeschossige Schlafzimmer mit Emporen zu finden.

Ellecosta betont, dass das Aufgreifen der lokalen Bautradition der „Viles“ (Weiler) entscheidend für ihn war. Sein Neubau orientiert sich architektonisch an den Trockensöllern, das sind Wirtschaftsgebäude in den Weilern. Insbesondere die umlaufende Terrasse mit ihren vertikalen Holzlamellen ist in diesem Zusammenhang zu sehen. Konstruktiv handelt es sich um einen Holzbau, der auf einen verputzten Sockel in Massivbauweise platziert wurde. Sowohl außen als auch innen kam in erster Linie Fichtenholz zum Einsatz.

Auffällig im Wohnbereich ist die Setzung der holzgetäfelten Stube samt Eckbank, Kachelofen und Geweih als Raum-im-Raum. Fast wie in einer Schatulle, klar umfasst und mit einer Stufe vom Rest des Wohnbereiches abgehoben, kontrastiert der Inbegriff alpenländischer Gemütlichkeit mit dem zeitgenössisch sachlichen Interieur des restlichen Hauses. (gh)

Fotos: Gustav Willeit


Kommentare

19

Katrin | 29.03.2021 14:54 Uhr

Eigentümerin des Hauses

Einige Erklärungen von denen, die darin leben: - Empore im Dachgeschoss: anstatt das Dachgeschoß als geschlossener Raum zu haben, wollten wir diese offenen Räume als Relax-Zone nutzen. So haben beispielsweise die Kinder dort IHREN PRIVATEN Raum. Somit vermeidet man auch das Ansammeln von unnützlichen Sachen.- an Licht mangelt es zum Glück nicht, da überall große Fenster vorhanden sind, auch im Dach. Das Haus wird dadurch untertags vom Sonnenlicht erhellt und auch erwärmt.- die Tradition wird dabei im Bau selber widergespiegelt, indem das Haus einem weilertypischen Heustadel ähnelt. - das Kind ist nun auch im Hause 😉 (Hélena), da wir im Oktober eingezogen sind, waren die Kühe zu diesem Zeitpunkt auf der Alm und der Baum wird gepflanzt - wir wollten überall das gleiche, somit auch die nervigen Plastik-Kanten-Drücker, die zum Glück bis dato noch nicht genervt haben- mein Ziel: wenig putzen und abstauben müssen. Daher sind die Materialien im Bad und auch überall als Fußboden so gewählt worden. Im Bad habe ich somit keine nervigen Fugen.- seelenlos ist das Haus nicht, denn wir wohnen darin- die Nähmaschine benutzen wir zwar nicht mehr, aber unsere Produktion besteht darin, Textilprodukte per Hand herzustellen- die Aussicht ist zwar wunderschön, aber wenn man rausschauen darf, kann man auch reinschauen. In der Nähe des Hauses verläuft eine Hauptstraße. Niemand sollte mich beim Baden sehen 😉 daher die Holzlatten. Lg

18

tiffys | 05.02.2021 20:52 Uhr

allogenese

...warm steht das haus eigentlich quer zum hang?
was ist tradition?
was spricht für quer?
bilder und grundrisse weichen voneinader ab.
photoshop?
fehlerhafte zeichnungen?
ich verstehe den leeren raum im dach / schnitt nicht.
schlafräume gen nord - ok. aber warum der ungenutze raum im dach. klimapuffer? wäre ne idee. erklärt sich nicht.
aufwachen und an den hang starren. keine fenster gen süden, keine weite. nagut.
licht ein ein mangelthema hier. räume, ausblicke introvertiert. warum dann am hang bauen. bilder zeigen mehr den aufgehenden steilhang als die berge. seltsam.
die tg zufahrt wird auf den bildern weggeschummelt.
...andere beispiele im baunetz: am hang ankern und die ferne nutzen - eigentlich völlig selbstverständlich, tradition? ...hier abkehr.
in den grundrissen üppige erschließungswege, raum verschwenden ok. aber für flure?

17

Adrian F | 04.02.2021 14:42 Uhr

Innen

Kritik ist nicht immer Neid.

handwerklich sauber umgesetzt, doch leider passt für mich der Charakter des Außen nicht mit dem Innen zusammen. Innen bin ich plötzlich im Neubau um die Ecke.

16

tiffys | 03.02.2021 21:31 Uhr

rasensaat

...und photoshop philipp war auch dabei...

15

Paul Kley | 03.02.2021 18:03 Uhr

Die Zirbelstube

als eingerahmter Nukleus entlarvt das etwas steife Gesamtwerk. Die Wucht der gewaltigen Bergwelt nimmt gelassen.

14

schlawuki | 03.02.2021 17:22 Uhr

hausbaum

ich habe mir lange überlegt ob ich zu diesem projekt etwas schreiben möchte.
bei allen kommentaren ist ein fünkchen wahrheit dabei.
auf den Punkt hat es der @12 STPH gebracht.
es ist alles sehr aseptisch und fast klaustrophobisch bildnerisch wiedergegeben.
keine kuh, kein kind. kein nix......
dafür ne olle nähmaschine im hintergrund.
und es gibt auch kein grün ums haus.
das finde ich besonders schlimm.
ein hausbaum oder irgendwas.
das fehlt alles und macht es traurig.

13

Thomas Kölschbach | 03.02.2021 16:55 Uhr

Außenbereich

Bauen im Außenbereich kann so schön sein. Und keiner fragt nach dem im Zusammenhang bebauten Ortsteil.

12

STPH | 03.02.2021 13:08 Uhr

schweben statt stehen

Die Liga sind die Einzelhöfe im Umfeld, die jedoch als Holzkonstrukt über dem Steinsockel im Hang schweben. Hier klammert sich diese Holzkonstruktion am Boden fest wodurch dieses Schweben, wie auch bei den gestaffelten Bergsilhouetten, nicht zustande kommt. Ohne die Stiele vor dem EG hätteder Neubau unten frech herausgeschaut, warum nicht.

11

Maxl | 03.02.2021 11:57 Uhr

Super

Projekt!!
Aber es erinnert schon seeehr an
Haus Höller von Innauer Matt....

10

Alex T | 03.02.2021 10:52 Uhr

Neid is a bitch!

Sehr schönes Projekt - muss man erst einmal nachmachen! Daran beißen sich viele Architekten in Österreich und Südtirol die Zähne aus! Chapeau aus Innsbruck!

9

Carsten | 03.02.2021 07:44 Uhr

Ansprechend

Wie es sich für gute Architektur gehört: polarisierend.
Die Holzhülle ist ein Versuch der Fusion mit dem regionstypischen Baustil und für mich gut gelungeb. Innenleben zeitgeistig minimal aber gelungen, aber ich stimme zu- die schwarzen Plastik-Kanten-Drücker sind überall, selbst bis in die Badarmaturen fortgesetzt... ich glaube das nervt nach kurzer Zeit.

Kennt jemand das Material, welches im Bad statt der Fliesen eingesetzt wurde? Ist sowas langlebig/praktisch? (ist das am ende nur gespachtelt??)

8

stephano | 02.02.2021 21:59 Uhr

cool

tolles Projekt,

nicht beirren lassen...

7

stauBmeier | 02.02.2021 21:39 Uhr

nicht nur

blutleer
sondern auch
seelenlos.

man sieht, was man wollte,
aber die transformation
ist leider missglückt.

man muss doch nur genau hinschauen.
dann braucht man auch nichts inszenieren.

6

tiffy | 02.02.2021 19:26 Uhr

...is eh scho´wurscht...

...aber doch nicht noch mit der nähmaschine vorhänge nähen??

...?

5

Davide | 02.02.2021 17:07 Uhr

Überraschend

... banal.

Die hölzerne Hülle ist ein Kostüm, dass mit dem Inhalt wenig mehr zu tun hat, als die gleichen Abmessungen.

4

ixamotto | 02.02.2021 16:29 Uhr

hmm

innen wie aussen ein scheußliches, blutleeres projekt

3

a.stifani | 02.02.2021 16:07 Uhr

Hier würde ich...

...sowohl gerne werken als auch wohnen! Wow!

2

Max Nachtwald | 02.02.2021 15:51 Uhr

Ein schlechtes Vorbild

Wir sollten die Zersiedelung nicht glorifizieren.

1

auch ein | 02.02.2021 15:38 Uhr

architekt

sehr schön.
ausser dass man sich die sensationelle aussicht (und die fassadengestaltung) mit holzlatten verbaut

schade sind die plastik-HEWI drücker überall....

 
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