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22.12.2011

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Spiralgalaxie

Haus der Astronomie in Heidelberg eröffnet


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Kürzlich wurde das Haus der Astronomie in Heidelberg von dem Büro Bernhardt + Partner (Darmstadt) eröffnet (siehe BauNetz-Meldung zum Spatenstich). Es soll durch Workshops, Fortbildungen und Vorträge die Faszination der Astronomie vermitteln sowie den Wissenschaftsaustausch fördern.

Der Neubau befindet sich auf dem Heidelberger Königstuhl neben dem Max-Planck-Institut für Astronomie und der Landessternwarte. Beide Institutionen werden Teil des Betriebs des Hauses der Astronomie sein.

Um die Form des Gebäudes zu entwickeln, experimentierten die Architekten zunächst mit einem selbst erstellten Computermodell einer Spiralgalaxie. Über die Bewegung und die Verknüpfung der Himmelskörper fanden sie eine Form, anhand derer es ihnen gelang eine architektonische Umsetzung einer solchen Galaxie zu realisieren. So drehen sich sowohl die Geschossebenen wie auch die Fassade um ein Zentrum. Um die Krümmung der zwei Schweifarme der Galaxie, die zum Zentrum hin stärker wird, darzustellen, nimmt die Höhe der verglasten Fassadenbänder ab und der Anteil der zweifach gekrümmten Metallfassade zu. Die gewundenen Spiralarme der Geschosse wurden zueinander je um ein halbes Geschoss versetzt und sollen so die Wirkung der Gebäuderotation um den Kern weiter unterstützen.

Im Inneren bildet ein Hörsaal, der auch als Planetarium nutzbar ist, das Zentrum der Galaxie. Ein Foyer, von dem der Hörsaal wie auch die Seminar- und Büroräume erschlossen werden, umlagert diesen Kern. In den beiden Spiralarmen befinden sich unter anderem speziell ausgestattete Praktikums- und Unterrichtsräume sowie Büroräume.

Fotos: Swen Carlin


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Kommentare

9

pluto | 05.01.2012 21:57 Uhr

Besichtigung

Erstaunlich, daß der Beitrag so viele Klicks hat. Aber bei polarisierender Architektur ist das häufig der Fall. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die Umsetzung einer Spiralgalaxie in ein Gebäude wirklich prickelnd finde, aber immerhin erkennt man schon von weitem - im besten Fall sogar vom Mond - daß es sich um ein "astrologisches" Gebäude handelt. Da ich aus Heidelberg komme habe ich mir das Ding natürlich auch angeschaut und ich kann vielen Kritikern empfehlen sich das Gebäude vor Ort anzuschauen. Klar wirkt es wie ein Fremdkörper in der Waldlichtung, aber ich finde es gut in das Gelände eingebunden. Es sieht für mich eher wie ein notgelandetes Raumschiff aus. Und wenn man sich die Gebäudefunktionen anschaut, dann empfinde ich es absolut nicht als "seelenloses" Bürogebäude. Die Mischung aus Seminarräumen, Ausstellungsflächen, Büroräume und dem Planetariumskern ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Ich kenne deutschlandweit kein Planetarium, wo eine solche Funktionsmischung so gut integriert wurde.
Nach dem Besuch des Hauses überwiegt auf jeden Fall die positive Überraschung, daß es trotz des einfachen Entwurfsmotivs ein sehr gelungenes Gebäude ist. Einzig die Fassadenfarbe hätte man sich vielleicht anders gewünscht, denn das strahlende weis wird sicher bald ergrauen.

8

gabriel | 04.01.2012 09:20 Uhr

Leider ein moderner Bau...

...ohne Seele, eine einfache Idee nachzubauen ist eben nicht alles. Man hätte sich alte Sternwarten anschauen sollen, diesen geschichtlichen Hintergrund einzubinden und in einen NATURwissenschaftlichen Kontext zu setzen wäre besser gewesen. So ist das Gebäude nicht mehr als eine teures, aber seelenloses Büro-Gebäude.

Leider empfinde ich es als vertane Chance, den Naturbezug nicht vor Ort zu nutzen und einzubeziehen, sondern diesen durch übertriebene Künstlichkeit sogar zu negieren. Die Astronomie ist nicht nur Simulation und abstrakte Berechnung, sondern auch direkte Erforschung und Entdeckung der Natur.

Nichtsdestotrotz ist schon seine Existenz ein Hoffnungsschimmer für die astronomische Bildung in Deutschland der zu unterstützen ist. Und vielleicht sollte man schon damit zufrieden sein.

7

gabriel | 04.01.2012 09:19 Uhr

Ich finde das Gebäude eigentlich...

...ganz schön, leider finde ich aber, es erfüllt nicht wirklich den Zweck, ein Bau zur Vermittlung von Astronomie zu sein.
Astronomie ist eine Wissenschaft der Natur und der erste Schritt zum Naturerlebnis ist es diese mit eigenen Augen zu betrachten.
Leider wird dieses Gebäude aber nur zur Produktion von digitalen Shows genutzt werden können.
In Anbetracht der geogr. Lage des Gebäudes in einem Wald auf einem Berg hätte man die Möglichkeit des Naturerlebnisses m. M. n. viel stärker einbinden müssen.
Zum einen ist es nicht möglich vom Dach aus Sterne zu beobachten, es gibt keine Verbindung zu den Sternwarten in der Umgebung.
Im Gegenteil, da eine Glasfassade verbaut wurde (etwas schreckliches , kalt-modernistisches m. M. n.) wird dieses Bürogebäude der Astronomie vor allem die benachbarten Astronomen durch seine Innenbeleuchtung stören.

6

Dr. Berger | 23.12.2011 22:37 Uhr

@Max

Da kann ich Ihnen zustimmen. Das ganze ist auch für mich ein wenig zu viel des Guten. Sieht zwar alles recht schön gebaut aus und man hat sicher die eine oder andere Problemstelle gut kaschiert, aber das Gebäude ist schon sehr selbstbewusst für die Funktion. Rund geht ja ok... Aber da wird man von der Architektur schon ein wenig viel belabert. Muss ich nicht haben so einen Form-Überschwall.

5

max | 23.12.2011 14:34 Uhr

spiralnebel

bin ich der einzige, dem das jetzt nicht so gefällt?

ein bisschen sehr formal (ich dachte die "arch parlante" wäre gegessen?), ein bisschen retro, ein bisschen zu glatt.

ok, im detail alles richtig gemacht (die akustikdecken sind wohl nicht zu vermeiden...), aber als geste etwas too much für meine begriffe.

ps:
erinnert mich an diese pseudo-"bionik", wo anstelle der struktur die form nachgeahmt wird. makes no sense.

4

Bianca | 23.12.2011 13:33 Uhr

WOW!

da passt sogar die akustikdecke thematisch...;-)

3

archi | 22.12.2011 18:19 Uhr

Bei...

...so einem Ansatz sollte man die Architektur mit allen Sinnen umlaufen damit man versteht was gewollt worden ist. So wie eigentlich bei jedem Ansatz :)

2

Alexandra Düll, Kontext Architektur | 22.12.2011 16:16 Uhr

... das kenn ich doch

Liebe Kollegen,

es freut mich jetzt die Bilder vom realisierten Projekt zu sehen. Es ist toll geworden !! Glückwunsch.

1

Oli | 22.12.2011 16:01 Uhr

super!!

und dann die Lüftungsöffnungen im weißen firmament als sterne ausgebildet (bild 08). oft wird witz versucht, hier funktioniert er von selbst.
chapeau.

 
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