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13.11.2014

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Nach der Schmuddelecke

Hascher Jehle bauen am Bahnhof Zoo


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Den Bahnhof Zoologischer Garten in Berlin verbindet man heute immer noch eher mit städtebaulicher Tristesse als mit dem Flair eines glattpolierten Geschäftsareals. In Zukunft soll an dieser wirren Stadtecke neben dem Zoofenster von Christoph Mäckler das ein oder andere Büro- und Geschäftshaus wachsen. Schließlich muss die City West mit den Plänen und Realisierungen rund um den Alexanderplatz mithalten. Zum Teil wird dabei wild in die Höhe geträumt wie bei der „Hardenberg-Studie“ von Christoph Langhof. Zum Teil rückt die Realisierung neuer Projekte wirklich in spürbare Nähe – wie bei dem geplanten Geschäftshaus am Zoo nach dem Entwurf von Hascher Jehle.

Nach dem Abriss der Gebäudezeile zwischen Hardenbergstraße und Kantstraße mit dem Aschinger-Haus – in der Tagespresse wegen des Ladens von Beate Uhse gern auch als „Schmuddelecke“ betitelt – plant der Bauherr hier auf einem 3.350 Quadratmeter großen Areal eine Mischnutzung aus Einzelhandel und Büros.

Dafür wurden im Einvernehmen mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sowie dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zunächst fünf Büros zu einem kooperativen Verfahren eingeladen:


Die Jury, zu der unter anderem Manfred Kühne gehörte, vergab im Juli diesen Jahres zwei zweite Preise: an Axthelm Rolvien und Hascher Jehle. Nach einer Überarbeitung hat man sich jetzt für den Entwurf von Hascher Jehle entschieden. Der Immobilienentwickler Hines sieht mit diesem Projekt eines Solitärs mit glatten, weichen und unschuldig weißen Kurven der „positiven Entwicklung der City West“ entgegen. Vom Ergebnis mit dieser „ausdrucksstarken Architektur mit hohem Wiedererkennungswert“ ist er schon jetzt überzeugt.

Der Investor verzichtet sogar auf eine größere Gebäudehöhe, um schneller bauen zu können und ein Bebauungsplan-Verfahren zu vermeiden. Dazu hatte ihn der Bezirk ausdrücklich ermuntert. Auf somit sechs Etagen werden im Erdgeschoss, den ersten und zweiten Obergeschossen sowie dem ersten Untergeschoss Flächen für den Einzelhandel entstehen. Ab dem dritten Obergeschoss sollen auf 5.000 Quadratmeter Fläche Büros einziehen.

Die verschiedenen Nutzungen sollen an den gegeneinander verschobenen Schichten ablesbar sein. Das 150 Meter lange Sockel-Schaufenster hat durchgehende Glasfassaden, nach oben hin werden die Fenster kleiner. Vom „schmuddeligen“ Flair des Aschinger-Hauses wird somit kaum etwas bleiben. Hier soll ein Stück realer Tristesse für weitere gesichtslose positiveness ausradiert werden. (pg)


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Kommentare

17

Michael | 19.11.2014 16:50 Uhr

Neubau Hascher Jehle

Das beste an der Investoren-Architektur ist...ihre kurze Halbwertzeit!

16

Alex | 19.11.2014 11:44 Uhr

Nach der Schmuddelecke

Finde in allen Kommentaren teilweise auch meine Position. Bleibt die Frage: warum muss man sich der gebauten Zeitzeugnisse so radikal entledigen. Es geht sicher auch eine Umnutzung mit einem schonenden Umbau.

15

Pulver6 | 14.11.2014 21:26 Uhr

70er ade?

Und wieder mal ein Stück 70er unter der Abrissbirne.....dafür lässt man dann die 50er wiederauferstehen?....diese Logik lässt hoffen, dass dann ab 2035 die 70er zurückkehren....warum kann man Gebäude nicht einfach mal nachhaltig nutzen.... Beim Bikini gegenüber ging's doch auch? ... Hoffentlich hält das ICC bis 2035 durch!!!!!

14

peter | 14.11.2014 16:05 Uhr

hascher

leider kenne ich herrn hascher nicht - vielleicht sollte ich zumindest mal eine vorlesung besuchen und könnte dann verstehen, mit welchen konsequenten argumenten man solche gebäude plant. aber eine charismatische, starke und sympathische persönlichkeit sind keine schlechte grundlage, aber halt auch noch kein garant für das entstehen guter architektur.

13

tafkab | 14.11.2014 10:03 Uhr

Gesichtslos

Fragwürdiger Konzept (wer geht schon auf die dritte Ebene einkaufen + massiver Büroflächenleerstand in der Gegend) und 08/15 Architektur - weg ist der Flair.

Obwohl ich von Herrn Hascher viel Respekt habe - schade, schade, schade.

12

eon | 14.11.2014 09:22 Uhr

...

Das wichtigste ist doch, dass ein Kaufhaus reinkommt! Davon gibt es in Berlin nämlich viel zu wenige!!

11

archi | 13.11.2014 21:16 Uhr

kann..

...man nicht aus dem bestand was machen?
eine bunte kuh, oder so, oben drauf ;)

10

Andrea Palladio | 13.11.2014 20:07 Uhr

Weisses Wunder

Kein Kommentar.

9

mehmet | 13.11.2014 18:28 Uhr

von allem was

ein bisschen tchoban
ein bisschen kleihues
ein bisschen frieden

was wäre an diesem ort schon allein des an sich
spannenden kontextes wegen alles möglich gewesen!!!

C/O galerie, bahnhof zoo, zoo, bikini und und und

wenn man hascher mal als prof an der uni hatte und
die durchaus konsequente art erlebt hat, wundert sich hier.

wenn nicht mal er hier gute architektur durchsetzen
kann sondern auch nur so einen stil-brei, dann soll
es eben nicht sein.

auch der hines-wettbewerb am alex war ja nichts tolles....

8

Abrissbirne | 13.11.2014 18:27 Uhr

lollipopp

der entwurf hat die anmutung, als ob boge johannsen sein senf mit dazugetan hätte...ist es etwa so? letztlich auch egal. die ausgeklammerten überlegungen, nicht in die höhe zu gehen, sind falsch und - das sollte an dieser stelle wirklich mal ernsthaft bedacht werden - nicht im ansatz nachaltig. ...war bestiimt auch kein argument der investoren, stimmt aber traurig, weil der bestandsbau schon auf grund dieser tatsachen eine kurze halbwertszeit hat (hatte) ...und dem neubau wird es nicht anders gehen... denn dass funktionskonzept sieht in erster linie einzelhandel als ankerflächen vor, also ein reines geschäftshaus. gebäude dieser art beweisen sich seit jahren immer wieder als wirtschaftliche fehlinvestition oder / und auch als städtebauliche unglücke. das sollte an einer so hervorragenden städtebaulichen lage nicht im interesse der investoren und der stadt liegen. hier hätte (oder kann ja noch...) mehr entstehen können als dieser sandsteinlolli, der der nicht mehr schafft, als eine schmuddelecke eine ödnis zu verwandeln...

7

Holger | 13.11.2014 17:49 Uhr

Staffage

warum immer meckern
....also die Leute im Vordergrund finde ich gut! Wenn die mitgeliefert werden, wird's schon gut werden...

6

pumpernickel | 13.11.2014 17:26 Uhr

In Hamburg...

... reisst man das Herti in Barmbek ab (zum Glück) und bauts mit ner welle in Berlin wieder auf. So gut Nachhaltigkeit auch ist, ab und zu mal sollte man aufs recyclen verzichten.

5

Anne | 13.11.2014 16:31 Uhr

Puuh.

Ich finde den Bestand auch besser.
Wo bleibt hier die Nachhaltigkeit?

Wer ein noch gesichtsloseres Gebäude als diesen Investorenriegel hinbekommt, kriegt einen Preis.
Immerhin ehrlich ist es.

4

Optimist | 13.11.2014 16:20 Uhr

Berliner Schmuddelecken

Also ein bisschen mehr „positiveness“ hier und da kann man gerade Berlin nur wünschen … an authentischen Schmuddelecken in real-trister 70er-Jahre-Architektur wird hier auch künftig kein Mangel bestehen. Und für Beate Uhse, deren Verschwinden von manchen möglicherweise bedauert wird, wird sich sicher wieder ein Plätzchen finden.

3

peter | 13.11.2014 16:03 Uhr

bikini reloaded

aber schön ist es nicht, im gegensatz zum original-bikini. wabbelige fassade, von allem etwas, ein bisschen welle, etwas stimmann-style, meines erachtens kein klares konzept, irgendwie austauschbar.

2

mehmet | 13.11.2014 15:54 Uhr

man nehme....

- eine exponierte schöne lage
- ein eigentlich richtung gutes architekturbüro
- einen erfahrenen solventen Projektentwickler

und DAS hier kommt dabei raus?
leute....

na wenns dann auch nur 35 jahre steht, ok.
die anderen entwürfe will man dann gar nicht mehr
sehen, man kann sie sich ohnehin denken.

schade eigentlich...

1

Andrea Palladio | 13.11.2014 15:42 Uhr

Warum nur … 

ist bloss der Altbau so oft besser als der Neubau?
Also nicht, dass dieser als echter Wurf bezeichnet werden könnte, aber der neue Vorschlag kann in den Proportionen nur als missglückt bezeichnet werden.

 
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Zoom statt Aschinger-Haus, Wettbewerbsentwurf von Hascher Jehle

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Bestand: Aschinger-Haus von Dietrich Garski, 1973

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