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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Hamburg_Streit_um_Spielbudenplatz_-_Aus_fuer_Domplatzprojekt_25990.html

20.12.2006

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Anarchie der Betreiber

Hamburg: Streit um Spielbudenplatz - Aus für Domplatzprojekt


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Um den Spielbudenplatz in Hamburg ist ein heftiger Streit entbrannt. Dies berichtet das Hamburger Abendblatt in seiner Ausgabe vom 20. Dezember 2006. Die Platz war nach den Plänen der Berliner Landschaftsarchitekten Lützow 7 und dem Hamburger Architekturbüro Spengler Wiescholek realisiert worden (BauNetz-Meldung vom 7. 6. 2006 zur Fertigstellung).

Die Planer drohen die Bühnen abbauen zu lassen, weil das Erscheinungsbild des für fast zehn Millionen Euro umgestalteten Platzes nicht ihrem Entwurf und der vertragsgemäßen Nutzung entspreche. Der derzeitige Zustand sei ein „schlechtes Aushängeschild“ für Hamburg und die Architekten. Auch ein Gerichtsprozess um das Urheberrecht wird nicht ausgeschlossen. „Es kann nicht sein, dass die Stadt Hamburg die fahrbaren Bühnen das ganze Jahr als Ruinen stehen lässt, während die Betreiber nur daran interessiert sind, möglichst viel Geld zu verdienen", sagte Architekt Jan Wehberg zum Abendblatt. Wenn „sich Hamburg übernommen hat“, könne man die Bühnen „leicht ab- und woanders aufbauen“.

In einem „Brandbrief“ an das Bezirksamt Mitte und die Stadtentwicklungsbehörde haben die Architekten heftige Vorwürfe aufgelistet. Der Platz sei „verstellt mit Behältern, Barrikaden aus Strohmatten, Sitz- und Liegemöbeln aller Art, Müllsammelstellen, Toilettenhäuschen und Zelten“. Ein Bespielungskonzept liege nicht vor, die Bühnen würden nicht mit den 1.300 Leuchtflächen beleuchtet, und das „einzig erkennbare Interesse gilt dem Alkoholverkauf“. Und: „Der Platz muss nun offenbar vor der Anarchie der Betreiber geschützt werden.“

Ein anderes Projekt in Hamburg sorgt am 20. Dezember ebenfalls für weitere Schlagzeilen: Die Domplatzbebauung von Auer + Weber (Stuttgart) ist demnach vom Senat ersatzlos und endgültig gestrichen worden. Gescheitert sei das Projekt an „aus dem Ruder gelaufenen Kosten“. Das BauNetz hatte unlängst in einer (Meldung vom 12. Dezember 2006 über das bevorstehende Aus des Projektes berichtet.


Kommentare

4

alter | 21.12.2006 10:10 Uhr

spielbudenplatz

an benedikt,
"werbefahnen eines erotikversenders" auf bühnen geheftet hören sich doch sehr nach reeperbahn an...
die reeperbahn entstand aus dem "gesetzeslosen" zwischenbereich zweier städte, altona und hamburg.
stellt sich die frage was man heute dort verändern will. soll schön brav aufgeräumt und gesäubert werden? vielleicht sollte man am kiez, nachdem er mit "solider", konsumfähiger architektur (nach abbau der chaos-bühnen) versehen wurde, die schwäbische kehrwoche einführen. prostitution sollte dann auch verboten und verbannt werden. subkultur bitte auch, denn sie bereichern nicht das bild einer stadt von welt wie hamburg...
oder kann es sein, dass dinge auf der reeperbahn eben nicht so laufen dürfen wie man es sich ausgedacht hat?


3

Olli | 20.12.2006 21:09 Uhr

Spielbudenplatz

Das kann doch nicht verwundern, wenn man öffentlichen Raum samt der Kosten privatisieren will und zusätzlich zwei teure Bühnen ohne nutzen installiert. Irgendwie muss ein privater Betreiber ja die Kosten für Reinigung, Stromkosten, Versicherung und Unterhalt incl. Platzmanager bezahlen. Da keine geschlossenen Veranstaltungen (mit Eintritt) erlaubt sind - Auflage der Stadt - muss das wohl durch Budenverkäufe passieren. Nur mit stromschluckenden Bühnen Wettrennen zu veranstalten bringt keinen Euro. - Offensichtich hatten die Architekten vergessen Ihrem Entwurf ein tragfähiges Konzept zu verpassen! Hübsche aber unbrauchbare Architektur ist und bleibt mangelhaft. Das spiegelt sich dann auch in der Nutzung. Der heutige Anblick fällt direkt auf die Architekten zurück - offensichtlich ist die Architektur nicht zu gebrauchen.

2

Patrick Bauer | 20.12.2006 16:24 Uhr

Spielbudenplatz

Stimmt! Was ist eigentlich mit dem roten, schottischen Asphalt? Sollte der nicht ein Provisorium für die Fußball-WM sein? Ich habe Betonstein im Hinterkopf...wie die Randstreifen...naja - geschliffen sieht er so halbwegs OK aus. Zumindest das, was man wegen der Bambusbuden so sehen kann.

1

Benedikt Schmitz | 20.12.2006 16:05 Uhr

Spielbudenplatz

Absolut richtig!
fast jeden Tag bietet sich ein Bild des Grauens. Ein Dickicht aus ausrangierten Baumarkt-Rabatten, mit Kabelbindern an halb umgefallene Bauzäune gefesselt, dahinter Strohsonnenschirme im Regen, so sah es im Sommer aus; doch es kam noch schlimmer: Jetzt ist der Platz voller Weihnachtsmarkt-Buden, Tannenbaumleichen pflastern den Weg hinauf zur östlichen Bühne. Den Höhepunkt bilden große Werbefahnen eines Erotikversenders, die auch dreist diekt an die Bühnen geheftet werden- scheissegal!
Wer macht da eigentlich das Management??

 
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