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13.09.2012

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Show aus Stahlbeton

Hadid-Bau in Montpellier eingeweiht


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Heute wird in Montpellier ein neues Gebäude eingeweiht. Das Büro von Zaha Hadid Architects hat in einem Vorort der südfranzösischen Mittelmeerstadt eine Ikone hingestellt: „Pierres Vives“ (Lebendige Steine) heißt der 28.500 Quadratmeter große Komplex, der im Auftrag  des Archives départementales de l'Hérault gebaut wurde. Es ist ein fünfgeschossiger Hybrid aus Bibliothek, Archiv und Sporteinrichtung – unter dem Dach befinden sich zusätzlich Büroräume für die Verwaltung, insgesamt 3.000 Tonnen Stahl und 20.000 Kubikmeter Beton wurden für die Ikone verbaut.

Mit seinen typischen Hadid-Formen löst der realisierte Bau die geschwungenen Versprechen der Renderings ein, alles scheint durchkomponiert und aufeinander abgestimmt. Der Entwurf sei inspiriert durch ein „Baum des Wissens“ genanntes Organisations-Diagramm, erklären die Architekten anhand eines Relief-Modells. Das Archiv soll dabei die solide Basis, den „Stamm“, bilden, gefolgt von der Bibliothek, die offener gehalten ist. Die Sporteinrichtungen mit den Büros sind im oberen Teil des Gebäudes angelegt – hier verzweigt sich der „Stamm“. Im Zentrum des Gebäudes fließen alle Funktionen zusammen, in einem an der Westfassade heraus geschobenem Gebäudeteil befinden sich ein Auditorium und Besprechungsräume.

Alles fließt: die Fensterbänder, die Aufzüge und die Decken. Natürlich ist das reine Show und alles nicht aus Gründen der Statik so gebaut, wie es aussieht. Der Bauherr wollte für sein rund 60 Kilometer langes Archiv keine Betonkiste, sondern eine architektonische Geste – und hat deshalb Zaha Hadid beauftragt. Man will dazu beitragen, dem Nordwesten von Montpellier eine neue Identität zu verleihen, die ausstrahlt. Die vielen toten Leerräume, die durch solche Formenspiele entstehen, sind also vermutlich eingeplant. Vive Hadid – wenn Architektur zur Marke wird.

Fotos: Zaha Hadid Architects


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Kommentare

16

gue | 27.09.2012 08:20 Uhr

stahlbeton?

oder betonstahl?

ich möchte gern ein paar bilder von den schalungen sehen. hier wurde soviel stahlt verbaut, dass beton nichts anderes mehr ist als farbe auf der wand. aus dem stahl hätten auch ein paar pfannen gemacht werden können, damit ein paar menschen am anderen ende der welt ein gefäß zum kochen haben. nix da! frau hadid muss ihr ego in die welt betonieren. was ist architektur?

15

Plesch | 15.09.2012 11:05 Uhr

der mensch das maß

hatte vergangenes wochenende terunobu fujimori
in München's herrlicher Villa Stuck gesehen -
welche welten trennen diese beiden architekt(ur)en !

14

Mustapha Estephane | 14.09.2012 15:21 Uhr

Masse und Klasse - auch in den Renderings

Schließe mich den meisten Schreiberlingen hier an - eine großartige Skulptur mit der entsprechenden Hadid'schen Linienführung - Moebiusschleifen, die da gerade in den letzten Bildern auch Assoziationen mit Kandinsky aufkommen lassen.
Großartig an den Renderings, dass auch Glas Masse hat - dass da nicht versucht wird, "Leichtigkeit" und "größtmögliche Transparenz" zu erzeugen, sondern, dass Glas mit entsprechendem "Lichtschutzfaktor" eben auch dunkel und schwer - und erst nachts, wenn innen das Licht angeknipst ist wirklich transparent wirkt.
Das ist so häufig immer noch ein Ärgernis und - wird dann in der gebauten Realität entsprechend fatal - schwere und klobige Glaskörper, die da alles andere als transparent und schwebend daherkommen - wie etwa die Kranhäuser in Köln, über die ich mich jedesmal, wenn ich da langfahre ärgere.
Schön, dass solche Häuser auch gebaut werden. Leider konnte man wenig vom Städtebau sehen - wie das Gebäude sich kontextuell einfügt. Aber - vielleicht, wenn's komplett fertig ist.

13

Maik Gabriel | 14.09.2012 14:39 Uhr

Schön

Schön?..ist immer relativ.
Schön das die meisten Bauwerke von Frau Hadid nicht in Deutschland stehen?

12

Serdika | 14.09.2012 11:29 Uhr

TOP..

..schöne umsetzung eines Entwurfes.. die einzigartigkeit des Gebäudes lässt sich wohl kaum bestreiten...schön dass so langsam mehr gebäude von der Dame entstehen und nicht nur als Zeichnung vor sich hin vegetieren..über geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten...auch wenn mir das Gebäude stilitisch nicht zu 100% gefällt, löst es eine Menge Emotionen, Bewunderung und genaues Auseinandersetzen aus, und leistet einen guten Beitrag als gebauten Bekenntnis zur Architektur..

11

Frau Wundertsich | 14.09.2012 10:45 Uhr

Hadid macht immer Hadid

Ich stimme meinem Vorredner Andrea Palladio zu. Das Gebäude strahlt eine beeindruckende Kraft aus. Es ist brutal und doch harmonisch. Besser die 60ziger als die 80/ 90zige! Hadid macht immer Hadid, mal besser mal schlechter. Dieses Gebäude ist gelungen.

10

macr | 14.09.2012 10:09 Uhr

zaha

ICC zwei :-)

9

Andrea Palladio | 14.09.2012 08:56 Uhr

Natürlich …

wiederholt sich auch Zaha Hadid in ihrem formalen Vokabular. Dennoch scheint ihr hier wieder einmal ein Wurf gelungen zu sein. Es ist wirklich bewundernswert zu sehen, wie viel skulpturale Kraft sie aus dem Beton zu ziehen versteht. Natürlich erinnert das zeitweise ein wenig an die 60er Jahre. Nur: was soll darin bitte schlecht sein? Wenn landauf, landab immer noch durch postmoderne Applikationen aufgepeppte, poppig gestrichene, reduzierte Moderne angesagt ist, dann sollten wir ambitionierten Projekten wie diesem hier jederzeit den Vorzug geben.

8

rli | 13.09.2012 19:45 Uhr

Hadid-Bau

... wie immer klassse dynamisch ... ;~) ...

7

Christophe Barlieb | 13.09.2012 17:44 Uhr

1964

La « fonction oblique » war in 1964...

6

Heidihadid | 13.09.2012 17:36 Uhr

Wissensbaum?

Sorry, das wirkt wie die dreidimensionale Verwirklichung Früh-2000er Webseiten. Und der Drops ist schon lange gelutscht…

5

Marco | 13.09.2012 17:33 Uhr

on adore le béton!

Sagenhafter Kontrast zu Ricardo Bofills Werk im Südosten der Stadt!
Kompliment an Hélene, André und die Stadt Montpellier!
La ville où le soleil ne se couche jamais!

4

Nachfahre | 13.09.2012 17:04 Uhr

Seelenverwandt

Der Jürgen Mayer und die Zaha. Sie kommen sich immer näher... Der Maßstab Mensch verliert sich in den Weiten der neo brutalistisch-organen Architektur. ...Muss an Ort und Stelle gar nicht schlecht sein. Ein Zitat der Zeit. Doch Zeiten ändern sich...

3

auch ein | 13.09.2012 16:56 Uhr

architekt

ach du liebe zeit , eine STEALTH-bücherei...........

aber da zeigt sichs halt:
ne bücherei hat ebenen (nicht krumm), da müssen bücher rein (regale auch nicht krumm), und leute muessen rein (die könnten krumm, wollen aber net...) .

Sieht bischen aus wie ne zollstation von jürgen meyer haha......

2

Bücherwurm | 13.09.2012 15:49 Uhr

Schöner ...

... Betonpanzer. Erinnert mit dem düsteren Wolkenhimmel im hintergrund etwas an den Film "Dune - Der Wüstenplanet". ;)

1

richardraifeet | 13.09.2012 15:35 Uhr

Manchmal....

...wünscht man sich manche Dinge wären technisch nicht so einfach möglich!

 
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