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12.03.2021

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Gute Gründe für den Ökonomen

Guido Spars wird Gründungsdirektor der Bundesstiftung Bauakademie in Berlin


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Der Stiftungsrat der Bundesstiftung Bauakademie in Berlin hat gestern die Wahl eines neuen Gründungsdirektors bekanntgegeben. Damit schließt ein weiteres Kapitel in einem der langwierigsten baukulturellen Besetzungsverfahren der letzten Jahre. Nach der Berufung des SPD-Politikers Florian Pronold, dem darauf folgenden Protest, diversen Klageverfahren und Pronolds Rücktritt, lastete einige öffentliche Aufmerksamkeit auf dem Stiftungsrat. So wurde zur Neuausschreibung des öffentlichen Amtes eine neue Findungskommission eingesetzt, in der sich neben Mitgliedern des vorrangig mit Politiker*innen besetzten Stiftungsrats deutlich mehr fachliche Vertreter*innen aus den Bereichen Bauwirtschaft, Architektur, Ingenieurwesen, Wissenschaft und Forschung, Stadt- und Siedlungsplanung sowie Bildung wiederfanden. Wie zu erwarten war, fiel die Entscheidung im mehrstufigen, durch ein Personalberatungsunternehmen betreuten Auswahlverfahren dann diesmal auch zugunsten eines Mannes des Fachs: Gründungsdirektor der Bundesstiftung Bauakademie wird Guido Spars.

Spars ist diplomierter Volkswirt, promovierter Ingenieur, habilitierter Stadt- und Regionalökonom und Professor an der Bergischen Universität Wuppertal, wo er Ökonomie des Planens und Bauens lehrt. In der Praxis war er unter anderem mit der Projektleitung der Stadtsanierung Leipzig betraut. Der Berliner Stadtentwicklung widmete er sich in diversen Vorträgen unter Aspekten des Bodenmarktes, des qualitativen Wohnungsbaus sowie unternehmerischer Verantwortungskonzepte.

In der Pressemitteilung schätzt Anne Kathrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und Vorsitzende der Findungskommission, die Entscheidung für Spars als gut begründet ein: „Er verkörpert die gewünschte engagierte und breit gefächerte Programmatik der Bundestiftung im Baubereich, verbunden mit einer konstruktiven und auf Kooperation ausgerichteten Moderation des breiten Spektrums der Interessensgruppen aus Bauwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.“

Als Gründungsdirektor obliegt Spars die Entwicklung eines konkreten Nutzungs- und Raumprogramms für die Errichtung des Akademiegebäudes. Im Zuge des Neubesetzungsprozesses hatte sich die Debatte zuletzt mehr um die Rechtsform der Bundesstiftung als um deren von Beginn an mangelhaft ausformulierte Programmatik gedreht. Immerhin scheint diese mit der neuen Personalie nun schärfer konturiert. Wie bereits in der neu formulierten Ausschreibung zwischen den Zeilen zu lesen war, wird die Bauakademie unter Spars vermutlich schwerpunktmäßig der Immobilienwirtschaft und Bauindustrie ein repräsentatives Forum bieten. Die Rekonstruktion des Schinkel’schen Akademiegebäudes gegenüber dem Berliner Humboldtforum wird vom Bund mit 62 Millionen Euro gefördert. (kms)


Kommentare

19

STPH | 17.03.2021 08:07 Uhr

...

Sie heben auf den Inhalt, ich auf die Methode ab. Insofern können wir uns durchaus einigen.

18

Stefan Frischauf | 16.03.2021 20:31 Uhr

@STPH, @Carola Scholz

Freiheit und Demokratie als "offener Prozess"? Und warum schließt das die wichtigen Punkte von @Carola Scholz "Ressourcenschutz, Klimaschutz, Erhalt und nachhaltigen Weiterbau des Bestandes etc." aus? Oder missverstehe ich da etwas? Wessen "Freiheit" im "demokratischen Prozess" meinen Sie? Einer der Kernsätze Ernst Hubelis in "Die neue Krise der Städte" lautet: "Warum wird so viel von dem gebaut, was die Menschen am wenigsten brauchen?" Weil die Maximalrendite der einzige wirklich "harte Faktor" für die meisten Investoren und auch die meisten Architekten ist? Abgesehen davon: viele Themen in dieser Hinsicht werden so was von weichgespült im Deutschen: Der Ausdruck "Klima-Apartheid" entstammt einer US-Publikation. Gefunden in einem Buch von David Wallace-Wells. Würde man in deutschen Publikationen eine so zugespitzte Formulierung finden? Eine zudem, die alles andere als "politisch korrekt" ist, da sie bewusst zur Pointierung auf verschiedenen Ebenen agiert. Im Deutschen würde man sie derzeit wahrscheinlich als "Klimagerechtigkeit" übersetzen. Und damit neutralisieren. Insofern würde man ihr jede kämpferische Konnotation nehmen. Breitere Debatten zu den von Carola Scholz genannten Punkten jedoch tun wahrlich not. Und geringere "Umsetzungsdefizite", mehr (Er-)mutigung zu einer besseren Performance bei diesen Themen in Architektur und Städtebau. Also in der "Baukultur".

17

Lars Westernhagen | 16.03.2021 17:12 Uhr

@stephan

freeeeiheeeit. ist die einzige, die fehlt. freeeeiheeeit. ist das einzige, das zählt.

Nur die Frauen:
freeeeiheeeit.

Nur die Männer:
freeeeiheeeit.

nur stphn:
ist die einzige, die fehlt.

Nur ixamotto:
ist das einzige, was zählt.


16

STPH | 16.03.2021 08:06 Uhr

@15 Carola Scholz


Sicher nicht so gemeint aber bei Geld für umdenken wird mir ganz schlecht. Weil Demokratie ist ein offener Prozess. Da ist schon zu viel interessiertes, auch staatliches Geld unterwegs mit Themen bis in die Sprachregelung. Etwa auch bei Aedes?

Wichtige Frage: wer zahlt dich? Was will der von dir. Das muss immer transparent mitkommuniziert werden, sonst ist das ganze unseriös, eine Mogelpackung. Da schiebt dann einer aus dem Hintergrund.

und Unfreiheit ist doch ein scheiß Gefühl

15

Carola Scholz | 15.03.2021 18:56 Uhr

Bauakademie

Alles Gute für Guido Spars...
Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeit der Bauakademie künftig dazu dient, endlich eine Bauwende voranzubringen: Ressourcenschutz, Klimaschutz, Erhalt und nachhaltigen Weiterbau des Bestandes etc.
In diesem Sinne gilt es, die Initiative des "Europäischen Bauhauses" zu interpretieren... 62 Mio. Euro sollten in der Tat eingesetzt werden, um in dieser verhätschelten und auf Massenproduktion ausgerichteten Branche ein Umdenken einzuleiten...

14

auch ein | 15.03.2021 12:13 Uhr

architekt

@12:

"warum bauen wir menschen eigentlich?
was treibt uns an?"

ich LIEBE das geschwafel der uni-assistenten!

also wir bauen um wohnungen, häuser . büros,brücken etc zu bauen.
und die architekten planen es, der maurer mauert. der architekt BAUT nicht, er zeichnet viele (teils überflüssige) pläne die ein handwerker anschaut und das haus dann so baut, wenn er mit den schönen grafiken des architekten was anfangen kann. sonst macht er es wie er denkt.das ist oft besser weils auch funktionierend....


nie die sendung mit der maus geschaut?

13

Holger Hoffmann | 15.03.2021 10:25 Uhr

Gratulation

Herzlichen Glückwunsch zu dieser Wahl. Wer den Kollegen Spars und seine Arbeit kennt, weiß um seinen fundierten Blick auf die Prozesse aus denen Architektur entsteht - und seine Begeisterungsfähigkeit für unsere Disziplin.

12

tiffys | 15.03.2021 09:34 Uhr

kuckucknest und phoenix aus der asche

@STPH
nein, es ist anders:
die methode des gegeneinader ist so überholt wie die aufbauideen der bauakadiemie.

> alle werden gebraucht, synergien schaffen!

hier aber ist geordneter rückzug das einzig verbleibende mittel > bau"kultur" an diesem ort ist tot. hier ist nichts mehr zu holen. die mächte haben sich längst verschoben, wir sind mitten in der transformation unseres berufstandes...
doch nicht noch etwa in der "bauakademie" zum schaukampf für den kuckuck in den ring steigen???

...bauökonomie, ja klar, das auch...

...oder hat sich in der auschreibung etwa jemand verschrieben? > bauökologie...?

warum bauen wir menschen eigentlich?
was treibt uns an?

> die "bauakademie" hinter uns lassen,
irgendwo neues schaffen.

11

claus | 14.03.2021 23:42 Uhr

verständnisfragen

Erst einmal: gott sei dank, dass wir den herrn ponold losgeworden sind und dass die stelle nicht als restverwertung für fachfremde politiker verwendet wird! In diesem sinne sollten wir herrn spars als akademiker herzlich begrüßen.

dann:
"Er verkörpert die gewünschte engagierte und breit gefächerte Programmatik der Bundestiftung im Baubereich, verbunden mit einer konstruktiven und auf Kooperation ausgerichteten Moderation des breiten Spektrums der Interessensgruppen aus Bauwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft."

die frage ist jetzt, ob die neue direktion die architektur lediglich als teil der genannten interessensgruppen versteht oder als übergordnete klammer begreift, es bleibt spannend....

10

STPH | 14.03.2021 11:42 Uhr

read first STPH unten

...Vielleicht ist für uns das wichtigste der Bruch zu überkommenen Strukturen, …die so wieder in Wettbewerb treten müssen.
Überhaupt ist für Erfolgreiche das edelste die Rückstufung in den Wettbewerb mit Jüngeren. Quasi zum killed in action. Das muss Kultur werden. Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau.

9

STPH | 14.03.2021 11:10 Uhr

...

Also ein Schönling ist er nicht. Eher zwischen Stadtplanung und Wohnungsmarktproblematik, seinen Vorträgen nach zu urteilen. Vielleicht finden auch wir Architekten an seinem Busen eine Heimat. Unseren dringend notwendigen Architekturspin zu jüngeren Büros und Architektur mit Zukunft, wie er in unseren uns umringenden kleineren Nachbarländern gelungen ist, wird er wohl nicht befeuern, oder vielleicht doch, als Außenseiter. Bester Planer ist auch immer der von außerhalb.

8

Fallada | 13.03.2021 07:47 Uhr

Glückwunsch

an Guido Spars. Er hat nun den Hut aufgesetzt bekommen, er wird als Gründungsdirektor die vielen offenen Fragen beantworten müssen: Was sind denn nun die Themen dieser Neuen Bauakademie? Wie wirken sich diese auf die Raumkonstellation des historischen Gebäudes aus? Wie wird der Architektenwettbewerb formuliert, werden auch Neuinterpretationen des historischen Originals zulässig sein? Mit wem werden Kooperationen gesucht? Und wie finanziert sich der Betrieb, um daraus eine lebendige Plattform im Herzen Berlins zu machen?

Viel Erfolg, Herr Spars, das ist eine sehr große Aufgabe.

7

z.B. | 12.03.2021 23:04 Uhr

Wie wäre es mit kennenlernen?

Offenbar kennen die meisten Kommentatoren Guido Spars gar nicht.
Ihn als Mann der Immobilienwirtschaft zu bezeichnen, ist voll daneben. Ökonomischen Sachverstand braucht man gerade, wenn man was anderes will.

6

auch ein | 12.03.2021 16:53 Uhr

architekt

also wenn man das hört könnte man den doch auch jedes jahr auf die BAU-Messe stellen, das wäre das passende Forum der Bauwirtschaft.

Hat alles mit Architektur und KULTUR nichts zu tun.

und SCHWUPP 62 Mio gespart.....

5

Kleinschrodt | 12.03.2021 16:26 Uhr

Merkwürdige Zielsetzung

xyz-architekt kann ich nur zustimmen: Forum für Bauwirtschaft in der Schinkel-Reko - was soll denn das werden, für wen wird das gemacht?

4

Lars K | 12.03.2021 16:21 Uhr

@xyz

Ach, keine SOrge, die 62 Millionen reichen dafür eh vorne und hinten nicht. Es wird bestimmt mehr werden. Und die ganzen Kosten für dieses Bewebrungsverfahren und die gesamte Stiftungsstruktur, die sind doch in den 62 auch noch nicht drin, oder sehe ich das falsch?

Vielleicht sollte man noch eine Stiftung gründen, die für die Inhalte der Stiftung Bauakademie zuständig ist.

3

maestrow | 12.03.2021 16:02 Uhr

Immobilien-Akademie

Glückwunsch dem nächsten Kandidaten. Dass nun die notleidende Immobilienwirtschaft auf Kosten der Steuerzahler/innen endlich ein repräsentatives Heim bekommt ist doch nur zu begrüßen bei den Grundstückspreisen in Berlin-Mitte!

2

Georg Döring | 12.03.2021 15:55 Uhr

Spars wird Gründungsdirektor

Herzliche Glückwünsche zu dieser sehr guten Wahl.

1

xyz-architekt | 12.03.2021 15:50 Uhr

Forum für was ???

... vom Bund mit 62 Millionen Euro gefördert ... wird die Bauakademie unter Spars vermutlich schwerpunktmäßig der Immobilienwirtschaft und Bauindustrie ein repräsentatives Forum bieten ... und das in der Rekonstruktion des Schinkel´schen Akademiegebäudes gegenüber dem Berliner Humboldtforum

Es gäbe ja viele Themen die zentrale Anliegen von Architektur und Städtebau und unseres Berufsstands sind, Förderung eines Bewußtseins in der Öffentlichkeit für diese, Nachhaltigkeit, HOAI-Novelle, bessere Vergabeverfahren, ....

Aber mit 62 Millionen Steuergeldern ein Forum für Immobilienwirtschaft und Bauindustrie fördern, in der Bauakademie von Schinkel, das wäre mir nicht als besonders förderungswürdig eingefallen.


 
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