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16.11.2007

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Rau und farbig

Grundsteinlegung für Filmhochschule in München


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Am 14. November 2007 wurde in München der Grundstein für ein gemeinschaftliches Gebäude der Filmhochschule und des Staatlichen Ägyptenmuseums gelegt. Architekt des Neubaus ist Peter Böhm aus Köln.

Der vorwiegend aus rauem Beton und Glas bestehende Bau soll mit einer ruhig wirkenden Kubatur, die die Proportionen des gegenüberliegenden Altbaus aufgreift, den freien Platz vor der alten Pinakothek nach Süden schließen. Die Hochschule für Fernsehen und Film wird im oberirdischen Teil des Hauses untergebracht sein und über einen östlich gelegenen Eingang erschlossen. Das Staatliche Ägyptenmuseum residiert nach der Fertigstellung mit 3.750 Quadratmetern unter der Erde, zum Teil sogar unter dem Vorplatz, dadurch soll es eine Ausgrabungsstätten ähnliche Atmosphäre erhalten. Weitere Bezüge zur alten Pinakothek werden sich in der Fassadengestaltung zeigen, Böhm führt die Sims- bzw. Traufkanten auf gleicher Höhe weiter und greift mit seinem Entwurf die horizontale Gliederung des prominenten Gegenübers auf.

Hinter dem in den massiven Sockel des Hauses eingeschnittenen Eingang liegt das großzügige Foyer mit vielen Brücken, Rampen und sich überlagernden Geländern. Es soll den öffentlichen Platzraum in das Gebäude hinein fortsetzen und ihn im Inneren mit halböffentlichen Nutzungen wie Kinosäle, Seminarräume, Cafeteria und einer Bibliothek umrahmen.

Die Betonelemente sollen ihrer Lage und Umgebung entsprechend eingefärbt werden, so wird das Sockelgeschoss einen rötlichen Farbton erhalten, die große Portalwand dagegen in einem helleren Ton platzberuhigend wirken. Die Wände der Ausstellungsräume werden eher an Naturstein erinnern und dadurch einen gewohnten Hintergrund für die archäologischen Objekte bilden.


Kommentare

5

tobias | 18.11.2007 16:26 Uhr

hff

zum thema monumentalität: angesichts der größe der zu lösenden aufgabe (hochschule und ägyptische staatssammlung) mag ein gewisses maß an monumentalität wohl unvermeidlich sein. städtebaulich vielleicht sogar auch angebracht. ich kenne leider nur das vorläufige raumprogramm der hff (stand 2002). dieses wurde von uns zugunsten eines großzügigen und bespielbaren "innenhofs" ERHEBLICH reduziert. Dass Herr Böhm auf nahezu gleicher überbauter Fläche sowohl die neue hff als auch die ägyptische staatssammlung untergebracht hat, verdient meines erachtens anerkennung. warum zwei so unterschiedliche funktionen aber unter ein dach vereint werden müssen erschliesst sich mir nicht ganz.
fazit: um einen riesen baukörper wird man wohl nicht herum kommen. und ich denke jeder hat auf seine weise darauf reagiert. die einen mit einem "monumental...zerklüfteten...gewöhnlichen... die straßenflucht nachzeichnenden" riegel und die anderen eben mit einem gläsernen aufsatz.

p.s. ohne die genaue planung zur zukünftigen hff zu kennen wage ich zu behaupten, dass die filmische kunst dort im planungsverlauf vielleicht zu kurz gekommen ist - von einigen hollywood zitaten abgesehen. als hochschule wirds sicher sehr gut funktionieren. ich glaube davon sollte jeder ausgehen.

4

Florian | 18.11.2007 14:24 Uhr

Riegel

Bei dem Entwurf waren uns 3 Arten von Benutzer wichtig, zum einen die Studenten und Besucher von außerhalb und zum anderen Menschen, die sich im Stadtraum bewegen. Dadurch, dass die Gabelsbergerstrasse nur in eine Richtung befahren wird, kann der Autofahrer oder Radfahrer eine nahtlose Sequenz an Baukörpern erfahren. Dies war ein Grund die Volumen an den Rand zu bringen. Der „Riegel“ ist ein komplettes Ausfüllen der entstandenen Baulücke und somit liegt der Schwerpunkt auf der Kontinuität des Stadtraumes und nicht auf einer Bezugnahme zur gegenüberliegenden Alten Pinakothek. Auch wurde der städtebauliche Solitär bewusst vermieden, da diese Typologie eine streng hierarchische „Top Down“ Sichtweise zu Kultur und Lehre repräsentiert. Vielmehr war uns ein zeitgemäßes Verhältnis von Student und Institution wichtig. Dies war zusätzlich ein Grund für diese Art der Belegung des Stadtraumes.
Somit ist der Vergleich unserer Arbeit mit der von Herrn Böhm rein äußerlich als Großform oder Volumen vielleicht richtig aber das Konzept ist komplett verschieden und deshalb sind es auch 2 unterschiedliche Typologien. Herrn Böhms Entwurf ist ein Gegenüber in Nord-Süd Richtung zur Alten Pinakothek. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zwischenraum, den er auch mit einer Freifläche als Vorzone erweitert. Unser Entwurf bricht mit einem Historizismus und legt einzig Wert auf die Bewegung in Ost-West Richtung.

3

Peter | 17.11.2007 17:20 Uhr

mise-en-scene.de

monumental und schwer, und dann auch noch zerklüftet - euer alternativ-entwurf ist keinen deut besser.

2

stefan | 17.11.2007 11:18 Uhr

@florian

habe mir gerade dein diplom angesehen. sieht auf den ersten blick spannender aus als der entwurf vom kollegen böhm. typologisch sind aber doch parallelen erkennbar. über eine nachzeichnung der straßenflucht und einen "gewöhnlichen" Riegel seid aber auch ihr nicht hinweg gekommen. schade, das thema gibt doch so viel mehr her. bebauungsplan hin oder her, ihr ward doch noch studenten!

1

Florian | 16.11.2007 22:10 Uhr

HFF

Ich habe mit meinem damaligen Studienpartner
ein Diplom genau zu diesem Thema, an diesem Ort angefertigt.
Wir haben uns eingehend mit Film und Architektur auseinandergesetzt.
Ich finde, dass der hier gezeigte Entwurf in keinster
Weise der gestellten Aufgabe gerecht wird.
Ich wuerde mir als Student dort eine freie Umgebung Wuenschen und nicht diese monumentale schwere, die sich in Ihrer Lage auf dem Grundstueck und Ausformulierung der Baumasse dem umliegenden historischen Bestand anbiedert.
Wer eine Alternative sehen moechte kann dies
unter www.mise-en-scene.de tun.

 
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