RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Grundstein_fuer_Umbau_der_Gedenkstaette_des_KZ_Sachsenhausen_12231.html

21.10.2002

Zurück zur Meldung

Abstrakt objekthaft

Grundstein für Umbau der Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen


Meldung einblenden

Der Staatsminister für Kultur, Julian Nida-Rümelin, legte am 21. Oktober 2002 den Grundstein für die umfangreiche Neugestaltung der Gedenkstätte Sachsenhausen. Der Entwurf für die Neugestaltung stammt von dem Stuttgarter Architekten HG Merz, der 1998 den Wettbewerb gewonnen hatte. 9,7 Millionen Euro stellt die Bundesregierung für die Umgestaltung der Gedenkstätte des Konzentrationslagers und des Museums Sachsenhausen zur Verfügung.
Über dem zentralen Gedenkort „Station Z“, den baulichen Überresten des Lagerkrematoriums, soll eine Art Schutzhülle errichtet werden. Ein leichtes Bauwerk von ca. 40 x 40 Metern wird auf acht Sockeln die Ruinen der Station überdachen. Die „abstrakt, objekthafte Hüllform“, wie Merz das Gebäude beschreibt, besteht aus einem Tragwerk, das mit Glasfasergewebe bespannt ist. Anstelle der ursprünglichen Lagermauer soll eine Betonmauer entstehen, die schmale Durchgänge im Bereich der Station Z und des Erschießungsgrabens offen lässt.
Der Entwurf sieht neben der Umgestaltung des Gedenkortes „Station Z“ auch eine Veränderung der Lagerfreiflächen vor. Ziel der Maßnahmen ist, das Erkennbarmachen der ehemaligen Lagerstruktur. Die 1992 von Neonazis in Brand gesteckten Barackenbauten werden wieder rekonstruiert. Die Grundrissflächen der Bauwerke werden durch abgesenkte Flächen und feinem Splitt-Sand nachgezeichnet. Der Eintritt in die Gedenkstätte wird wieder über den Torbau erfolgen - zu DDR-Zeiten war ein Seiteneingang geschaffen worden, weil ein vorgelagertes Gebäude bis 1990 von der Nationalen Volksarmee genutzt wurde.
Darüber hinaus wird eine neue Ausstellung an der Spitze des dreieckigen Lagergeländes an das sowjetische Internierungslager erinnern, das hier von 1945 bis 1950 eingerichtet worden war.
Der bevorstehende Rückbau des DDR-Denkmalensembles der Gedenkstätte Sachsenhausen hat allerdings auch Kritik hervorgerufen. Mit der Teilzerstörung der pathetischen, künstlerisch überhöhten Denkmalsbauten gingen bedeutende Zeugnisse des besonderen Umgangs der DDR mit der deutschen Vergangenheit verloren.


Zum Thema:

Gedenkstätte Sachsenhausen


 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.












Alle Meldungen

<

21.10.2002

Stadion geht vor Tunnel

Grundstein für Münchner Fußballstadion gelegt

21.10.2002

Den Butt im Griff

Neubau des Günter Grass-Hauses in Lübeck eröffnet

>
baunetz interior|design
Sanfte Radikalität
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
baunetz CAMPUS
UmBauLabor
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche