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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Grundstein_fuer_Bibliothek_in_Stuttgart_781767.html

08.06.2009

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Leuchtturm 21

Grundstein für Bibliothek in Stuttgart


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Obwohl CDU und SPD als Befürworter des Projekts Stuttgart 21 am Sonntag von den Wählern abgestraft wurden, gehen die Bauarbeiten an dem umfangreichen Projekt fleißig weiter: Am 5. Juni 2009 wurde in Stuttgart der Grundstein für die neue Stadtbibliothek des koreanischen Architekten Eun Young Yi (Hürth/Köln) gelegt (siehe BauNetz-Meldung vom 10. November 2008).

Der Entwurf eines Kubus aus Glasbausteinen war 1999 aus einem Wettbewerb als Sieger hervorgegangen (siehe dazu BauNetz-Meldung vom 15. Juni 1999). Der sich an eine Würfelform annähernde Kubus wird eine Kantenlänge von 44 mal 44 Metern haben und 40 Meter hoch sein. In den Glasbausteinen der Fassade soll sich das Licht brechen. Fotovoltaikzellen und geothermische Anlagen werden für eine Energieeinsparung sorgen.
In Anlehnung an den antiken Leuchtturm von Alexandria wird das Projekt im Volksmund auch „Leuchtturm 21“ genannt.

Der Neubau war nötig geworden, weil die bestehende Stadtbücherei im Stuttgarter Wilhelmspalais zu klein geworden war. Von bislang 6.400 Quadratmeter wächst die Zentralbücherei auf 11.200 Quadratmeter an.

Im Dezember 2010 soll das Gebäude fertig sein. Anschließend wird die Zentralbücherei eingerichtet und kann im September 2011 in Betrieb gehen.


Kommentare

14

jeff | 11.06.2009 14:54 Uhr

dann hab ich also doch recht...

... herr kempf,
habe leider nicht jeden tag zeit lange zu schreiben auch wenn man natürlich fast nicht anders kann als nochmal zu entgegnen.
also, wenn ich die wahl hab zwischen gutmenschentum und besserwisserischen zynismus dann weiss ich aber wo ich stehe!
den vorwurf nicht lange genug studiert zu haben und den der geistigen armut nehmen sie bitte zurück, sie maßen sich doch kein vorschnelles urteil nur wegen des ersten eindrucks an, dachte ich.

13

Jörg Kempf | 10.06.2009 16:47 Uhr

Lieber farnk,

auch wenn´s langweilig wird: SIE sprechen nun plötzlich von Perfektion! Nicht ich. Am Anfang war "nur" von Symmetrie und Rastern die Rede...und wie einfallslos, zwanghaft und tot die doch seien. Der Mensch, Schmetterlingsflügel und viele andere schöne lebendige Wesen (!) sind unbestreitbar symmetrisch aufgebaut...und auch dieses Gebäude wird - wenn einmal fertig - trotz der Symmetrie viele kleine Abweichungen von der Perfektion haben, dafür werden die Haustechniker schon sorgen;-). Nichts anderes habe ich angemerkt. Also hören Sie doch auf mit Ihrem waldorfschulischen Gutmenschentumt. Außerdem wäre ich vorsichtig mir Halbwissen zu unterstellen, wenn Sie es selbst mit der Betrachtung nicht allzu genau nehmen. Rossis Columbarium beherbergt nun mal Urnen und keine lebendigen Menschen. Schon deshalb hinkt hier der maßstäbliche Vergleich. Es hat mit dieser 9-stöckigen Bibliothek ziemlich wenig oder ungefähr genauso viel zu tun wie - sagen wir - einige Werke eines anderen italienischen Rationalisten namens Grassi oder von mir aus Ungers´Messeturm in Frankfurt. Sie stellen fest - potzblitz!: die geplante Bibliothek hat ein Fassadenraster und schließen messerscharf, der Verfasser MUSS ein Ungers- oder Rossischüler sein. Spannend wäre es in der Tat, wenn man sachlich bliebe und auch ein wenig genauer hinschaute, als zu pauschal konstatieren, dass "symmetrie (..) die ästhetik der einfallslosen" sei.
Nebenbei: Die ganze gnadenlose "Meinungsmache" á la "ist es das wert, soviel nutzlose m3 zu verbauen, nur um dem nutzer eindrücklich zu zeigen welchen stellenwert er als kleines mäuschen in dem riesigen saal hat?" kotzt mich hier - mit Verlaub - eh ziemlich an. Viel spaßiger - und auch ergiebiger - als die vorgestellten Projekte zu kommentieren (über die ich mir selten eine Meinung erlaube, weil ich mir aus den meist wenigen Bildchen kein faires Urteil bilden kann) ist eben nun mal, diese meist laienhafte und populistische Stimmungsmache hier nicht ganz unwidersprochen zu lassen.

12

frank | 10.06.2009 14:44 Uhr

@jörg kempf

Der San Cataldo-Friedhof in Modena von Aldo Rossi könnte gut als Vergleich herhalten, der kommt dem Entwurf nämlich sehr nahe. Halbwissen kann eben manchmal sehr peinlich sein.
Ebenso der Ausflug in die Biologie. Das perfekt symmetrische Spinnennetz hat sicher noch kein Wissenschftler entdeckt, den perfekt symmetrischen Menschen auch nicht. Da fängt es nämlich an, spannend zu werden- und lebendig!

11

jeff | 10.06.2009 12:31 Uhr

architektur und qualität

dass diese kiste furchtbar zwanghaft ist kann man nicht leugnen!
architektonische qualität und qualität und atmosphäre für die nutzer sind scheinbar für manche zwei dinge die nicht zwangsläufig dasselbe sind.
man kann sich auch als architekt schon einfach mal fragen wie man sich in dem riesigen innenraum fühlt.
kriegt man da nicht ein gefühl von bedrängnis, will man da nicht einfach wieder raus?
hat man freude wenn man die bibliothek betritt um zu arbeiten? fühlt man sich wohl?
ist es das wert, soviel nutzlose m3 zu verbauen, nur um dem nutzer eindrücklich zu zeigen welchen stellenwert er als kleines mäuschen in dem riesigen saal hat?
vielleicht sind das ja die dinge über die zu diskutieren sich wirklich lohnen würde. bestimmt jedenfalls wesentlich wichtiger als die frage ob der architekt was mit ungers zu tun hat oder nicht und ob symmetrie böse ist.
lieber jörg kempf:
haben sie eigentlich auch mal eine meinung zum thema oder kritisieren sie immer nur beiträge anderer?

10

solong | 10.06.2009 08:15 Uhr

bild der gesellschaft

architektur ist immer ein bild der gesellschaft - und vielleicht sind wir momentan wieder eher introvertiert - man siehe die geringe wahlbeteiligung zur europawahl - die fassade wirkt allerdings schon sehr beklemmend - vielleicht wird sie besser wenn man die andeutung der stützen und deckenebenen weglässt und sie weiter reduziert. ansonsten - warum kann eine bibliothek nicht introvertiert sein - mir persönlich gefällt das IKMZ in cottbus als offen und zugleich behütenden wirkendes gebäude allerdings erheblich besser - aber mir ist auch eine offene gesellschaft lieber...

9

frank | 09.06.2009 18:18 Uhr

@libero

ok, danke libero, dass du mir die augen geöffnet hast: symmetrie ist die ästhetik der phantasiereichen, das raster ist purer ausdruck von spontanität und der kubus ist die geilste formale erfindung des neuen jahrtausends.
viele grüße nach nordkorea!

8

Jörg Kempf | 09.06.2009 17:41 Uhr

Lieber Frank,

was genau wollen Sie uns mit Ihren gedrechselten Sprüchen sagen? Dass sich Leben nur in der Asymmetrie, im Chaos, in der freien Form abspielt? Gerade die lebendige Natur kennt doch auch die Ruhe und Schönheit der Symmetrie und die Effizienz des Rasters. Da müssen Sie sich nur mal das Flügelpaar eines Schmetterlings, den menschlichen Körper, die regelmäßigen Waben von Bienen oder die kunstvollen Netze von Spinnen anschauen. Geistige Armut offenbart sich dann höchstens darin, dass man großartige Werke der Baukunst wie Palladios symmetrische Villen oder Eisenmanns Case Study Houses als Werke von pedantischen Einfaltspinseln beschimpft.
Da möchte man Ihnen doch wünschen, Ihr Leben hätte sich häufiger in den geschmähten Bibliotheken und Universitäten abgespielt. Da hätten Sie dann vielleicht auch mehr über Architektur- und Baugeschichte lernen können. Zum Beispiel auch, dass (seit Boullées Kenotaph für Newton) die Kugel und die Pyramide die archetypischen Formen des Grabmals sind und nicht der Kubus. Eun Young Yi hat übrigens in Aachen und in Korea studiert, also weder bei Ungers noch bei Rossi.

7

Libero | 09.06.2009 16:06 Uhr

Frank

Was für ein ewiggestriges 68er Gequake...
"symmetrie ist die ästhetik der einfallslosen, das raster das system der pedanten, der kubus das symbol des ewigen monuments, dem grabmal."
Ideologie um jeden Preis! Typische 68er Krankheit nicht besser zu sein, wie das, gegen was man sich aufzulehnen versucht.

6

Christoph | 09.06.2009 15:33 Uhr

The Cube..

..ist der Titel eines netten Filmes von Vincenzo Natali aus dem Jahr 1997, der mir zum 3. Bild einfällt.
In jenem Film mussten die Protagonisten aus einem Labyrinth immergleicher Würfel versuchen zu entkommen. Nur einer von ihnen es geschafft...

5

Antischalom | 09.06.2009 14:20 Uhr

Schlomo, wie wärs mit einem Spiel:

Wenn ich sage "RECHTER Winkel", kannst Du dann laut "Hitler" rufen?

4

frank | 09.06.2009 13:58 Uhr

geistige armut

symmetrie ist die ästhetik der einfallslosen, das raster das system der pedanten, der kubus das symbol des ewigen monuments, dem grabmal. die entwerfer mögen bei ungers oder rossi in die lehre gegangen sein, sie hätten mal besser dorthin gehen sollen, wo sich das leben abspielt.

3

mit Herz und Verstand | 08.06.2009 23:51 Uhr

Bücherkubus

... der Bücherkubus von K.H. Schmitz in Weimar gefällt mir besser, denn dort ist der Lesesaal "das Herz" der Bibliothek und nicht ein leerer massstabsloser Raum.

2

fritz | 08.06.2009 22:52 Uhr

schlommschlomm

bitte keine nazi vergleiche. die haben doch meist einen üblen hinkefuss.

1

schlomm | 08.06.2009 16:56 Uhr

Das Herz ...

... des Gebäudes (3. Bild) scheint kafkaeske Klaustrophobie mit nationalsozialistischem Größenwahn zu verbinden.

 
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