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02.06.2008

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Schöner Altern

Grundstein für Augustinum in Stuttgart


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Für die Nachnutzung des etwa 18 Hektar großen ehemaligen Messeareals auf dem Stuttgarter Killesberg war 2004 ein Wettbewerb durchgeführt worden. Damals war die Idee, hier, an die Tradition der Weißenhofsiedlung anknüpfend, ein zukunftsweisendes Siedlungskonzept zu entwickeln, das die bestehenden Strukturen integriert und neue Formen des Wohnens fördert (siehe BauNetz-Meldung vom 6. Dezember 2004).

Dann allerdings interessierte sich auch die Augustinum-Stiftung, Betreiber mehrerer Seniorenresidenzen, für das Gelände, und so wurde 2006 das Wettbewerbsergebnis gekippt (siehe BauNetz-Meldung vom 12. Juli 2006). Auch auf Betreiben von OB Wolfgang Schuster (CDU) sprach sich der Stadtrat für ein Altenwohnheim mit 300 Wohneinheiten auf dem Killesberg aus, für dessen Gestaltung erneut ein Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Zu diesem Wettbewerb wurden auch die Preisträger des vorigen Wettbewerbs, Pesch und Partner und Auer+Weber+Assoziierte, eingeladen, gewonnen wurde er aber von dem Stuttgarter Büro Wulf und Partner (siehe BauNetz-Meldung vom 5. Februar 2007).

Nun scheint das Gerangel um das Gelände auf dem Killesberg tatsächlich ein Ende zu finden, denn am Samstag, 31. Mai 2008, wurde der Grundstein für die neue Anlage gelegt. Der OB heißt immer noch Schuster, und er sprach bei der Zeremonie: „Der Bau des Augustinum auf dem Killesberg ist ein wichtiger Beitrag für eine hohe Lebensqualität älterer Menschen in Stuttgart.“ Denn die Stadt fürchtet aufgrund fehlender Angebote den Wegzug von wohlhabenden Senioren – für die 300 Wohnungen auf dem Killesberg bestehen wohl schon fast doppelt so viele Anfragen.

Städtebaulich ist es ein durchaus charmanter Entwurf: Das Bauvolumen wird von Wulf & Partner auf vier „Zwillingskuben“ aufgeteilt, deren Höhenstaffelung von acht bis fünf Geschossen sich auf das von West nach Ost abfallende Gelände bezieht. Zwischen den Gebäuden wird der Komplex auf einen baulichen Sockel mit drei „Terrassen“ gestellt, in denen größere Serviceeinrichtungen wie Küchen- und Wellnessbereiche untergebracht sind.

Die Kuben sollen ein normales Wohnsiedlungsbild entstehen lassen, dessen Wohnheimcharakter durch die Unterbringung der Serviceeinrichtungen im Sockel optisch verborgen bleiben soll. Als Maßstab für die Abmessungen der Neubauten wurde das Gebäude der benachbarten Kunstakademie herangezogen, die „Einzelhausstruktur der Weißenhofsiedlung“ wird hingegen nur „im weiteren Sinne“ aufgegriffen.

Den Wohnungen im Erdgeschoss der Kuben werden eigene Gärten zugeordnet, in den Obergeschossen werden Loggien angeboten, diese wiederum sind nach Westen hin aus Schallschutzgründen verglast. Die meisten Wohnungen bieten außerdem eine „Über-Eck-Orientierung“, reine Nordwohnungen sind z.B. gar nicht vorhanden.
Die Zwillingskuben sehen „im Kontext mit der Weißenhofsiedlung ein zurückhaltendes Erscheinungsbild vor“, so die Architekten, „mit einem Glattputz in erdnahen Farbtönen und versetzt angeordneten Einschnitten (Loggien).

Ein Hauch von Luxus soll durch die Details wie obere Abschlüsse, Simse, Fensterumrahmungen, Leibungen, Oberflächen der Loggien entstehen, die jeweils mit einem sehr hellen Naturstein (z. B. Carrara-Marmor) belegt bzw. ausgeschlagen sein sollen. „Hierdurch entsteht ein freundlicher und lichter Charakter und das edle Innere des Gebäudes dringt maßvoll verhalten nach außen.“

Bis Ende 2009 soll die Anlage fertig gestellt sein.


Kommentare

2

SimoneRetsch | 26.06.2008 08:59 Uhr

Stuttgart-1970

Könnte von Günter Behnisch sein. Ein Ding aus dem letzten Jahrhundert. Dachte diesen Architektur-70er-Jahre-Unfug hätten wir überwunden?

1

tobias | 02.06.2008 19:12 Uhr

Altersheim vs Kunstakademie

Wie verstehen sich eigentlich Senioren und unter freiem Himmel arbeitende Bildhauer? Arme Senioren...

 
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