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21.08.2012

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Shopping-Quartier statt Wertheim

Grundstein am Leipziger Platz in Berlin


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An einem der städtebaulich wichtigsten Orte Berlins, dem ehemaligen Wertheim-Areal am Leipziger Platz, wurde nun der Grundstein für ein neues Stadtquartier gelegt, das neben einem Einkaufszentrum auch Wohnungen, Hotels und Büros enthalten soll.  Bei dem größten privaten Bauvorhaben Berlins sind die Architekturbüros Manfred Pechtold und nps Tchoban Voss als Planungsgemeinschaft für den Entwurf verantwortlich.
 
Das Baugrundstück hat für Berlin eine außerordentliche architektur- und stadtgeschichtliche Bedeutung, stand hier doch eines der ersten Kaufhäuser der Stadt. Das „Warenhaus Wertheim“ wurde von 1896 bis 1897 nach Plänen von Alfred Messel errichtet und in den folgenden Jahren stetig wegen des großen Erfolgs erweitert. Im Zweiten Weltkrieg brannte der Komplex aus und wurde erst in den 1950er Jahren vollständig abgerissen, um einen freien Grenzstreifen zu schaffen.
 
Auch nach der Wende wurde die bewegte Geschichte des Areals durch Grundstücksstreitigkeiten und Architektur-Wettbewerbe fortgeschrieben – ob das neue Projekt „Leipziger Platz 12“ des Berliner Unternehmers Harald G. Huth also das letzte Kapitel sein wird, bleibt offen. Bis 2014 sollen die Bauten fertiggestellt sein.


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Kommentare

22

Whatsthepoint? | 24.08.2012 10:26 Uhr

@Mario Mertens

Sehr geehrter Herr Mertens,
ich verstehe leider nicht ganz was sie mit "konstruktiver Kritik " meinen, also wie und wann sie greifen soll. Vielleicht können Sie das noch genauer ausführen. Jedoch entsteht Architektur nicht erst mit der Anordnung der Räume, Fassade etc. sondern bereits mit der Intention des Bauherren(Representation, Wohltätigkeit, Profit...), wer ist der Bauherr (Kommunist, Faschist, Diktator, NGO, der Staat...), was soll gebaut werden(Gulag, Schule,Wohnungsbau...) , für wen und mit welchen Mitteln, oder sehen Sie das anders? Ist der Architekt nicht dann schon an diesem Punkt verpflichtet sich zu positionieren und nicht erst bei der formalen Ausgestaltung? Sicherlich ist der Architekt auch Dienstleister, aber eben nicht nur für den Bauherren sondern auch für die Menschen die das Gebäude umgeben oder nutzen und natürlich ist es gerade jetzt besonders schwer sozial verträgliche Architektur zu machen, in einer Zeit wo kaum öffentliche Bauvorhaben realisiert werden und man auf das Wohl privater Kapitalträger angewiesen ist. Umso mehr steht die Architektenschaft in der Pflicht kreativ zu werden und das nicht erst bei der Wahl des Materials sondern vielleicht schon bei der Mitgestaltung der Antwort auf die Frage was will der Bauherr und damit das Gebäude überhaupt, und wie kann man das ganze so gestalten das die gesammte Umwelt davon profitieren kann.

21

Ellmar Weinmann | 23.08.2012 12:36 Uhr

Versuch einer konstruktiven Kritik

Konstruktive Kritik zu formulieren ist bei dem Entwurf wirklich nicht einfach.
Also:
1. Fassaden deutlich kleinteiliger gestalten.
2. Die Flachdächer auflockern, ggf. Dachschrägen andeuten
3. Ein paar Rundbögen sinnvoll einfügen, damit der Klotz-Charakter etwas aufgebrochen wird.
4. Ein paar mehr Formen oder Ornamente einfügen, damit die Banalität der ausschließlich vorhandenen rechten Winkel wenigstens etwas belebt wird.
5. Die langweilige und eintönige Fassade zur Straßenseite sollte neu erarbeitet werden.

20

unding | 22.08.2012 16:22 Uhr

zu S. Wenz

Sehr geehrte/r S. Wenz,

nur ein kleiner Punkt, über den sich sicherlich abendfüllend diskutieren ließe:

In Artikel 14 (2) des deutschen Grundgesetzes (unserer Verfassung) steht:
"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."

Die Forderung, dass ein Investor mit seiner Investition also auch dem Stadtraum verpflichtet ist, ist also nicht eine Wirre Idee irgendwelcher Kommunisten, sondern durch unsere freiheitlich demokratische Grundordnung begründet.

Dies nur als kleiner, unpolemischer Beitrag zur Diskussion - meine Meinung zu diesem Projekt und auch zu Ihrer Position liebe/r S. Wenz erspare ich der Runde (nicht das ich, aufgrund unflätiger Wortwahl, nie mehr einen Kommentar verfassen darf).

19

auch ein | 22.08.2012 15:42 Uhr

architekt

na viel schlimmer als die anderen berliner grosskarrees isses nun auch nicht, wird also nicht weiter auffallen.....

bei anderen projekten ist man wenigstens so ehrlich und nennt dann "das kleidchen drumherum" einen fassadenwettbewerb.

hier will man wieder (wie schon so oft...siehe auch am römer in FFM) als wäre das quartier gewachsen und nicht auf einmal hingeklotzt

18

Mario Mertens | 22.08.2012 14:42 Uhr

Besserplaner oder Besserwisser

Mein Gott seid ihr Gnadenlos,
Konstruktive Kritik ist was anderes Leute!
Nur rumpöbeln weil ein von den hundert Werbeschildern Aldi heisst, oder das es Wegwerfarchitektur ist, oder Kapitalismus vs Kommunismus, das hat alles wenig mit der Architektur selbst zu tun. Schon mal dran gedacht das es Investoren gibt die ihre Ideen durchdrücken und der Architekt nur ein Dienstleister ist? Bei einem Wettbewerb müsst ihr Fairnesshalber auch die Jury mit in Haftung nehmen.

17

mesut al salim | 22.08.2012 11:59 Uhr

wirklich schlimm

bei einem so grossen und teuren projekt mit diesen darstellungen an die öffentlichkeit zu gehen, zeigt einiges:
1__es werden alle kosten und mühen gescheut hier ein visuell ansprechendes objekt zu entwerfen
2__es geht nur und ausschliesslich ums geld
3__es zeigt letztlich die geringe wertschätzung der öffentlichkeit und transportiert damit auch eine weltanschauung

....noch vor ein paar jahren wären an diesem areal wohl einige investoren tätig gewesen. es hätte eine muntere auswahl an architekten gegeben und auch für einige leute aus dem bereich der öffentlichkeitsarbeit hätte es was zu tun gegeben.

heute wird das anscheinend mit minimalstem aufwand produziert und soll als premium verkauft werden. aus sch..... premium machen hat sich in berlin mittlerweile durchgesetzt.

16

karlo | 22.08.2012 11:48 Uhr

@wenz

Herr Wenz,
ich hoffte das Wegschauen bei absoluten Katastrophen sei seit 1945 in Deutschland restlos abgeschafft. Nun hoffe ich zumindest, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.

Nichtsdestotrotz ist die Stadt als Raum unser aller geistiges, aber auch materielles Eigentum, sogar im für Sie gut nachvollziehbaren Turbokapitalismus. Wir mit unseren Steuern Zahlen für den Stadtraum, daher haben wir (vertreten durch das Bauamt) auch das Recht uns über eine Verschandelung aufzuregen und diese ggf. aufzuhalten. Wenn Sie sich mal die drei Säulen der Nachhaltigkeit genauer betrachten, sehen Sie sehr schnell, dass das "Eigentum anderer Leute (das Kapital der Bauherren)" nur eine der drei gleichberechtigten Säulen ist und nicht das Fundament, auf dem alle drei stehen.

Fangen Sie an über den Tellerrand des nächstmöglichen schnellen Euros hinweg zu sehen, sonst stehen Sie etwas dumm dar, sollte dieser wieder verschwinden ;)

15

Da war ich ein bisschen naiv | 22.08.2012 10:53 Uhr

An S.Wenz

Da liegen sie ziemlich richtig. Das erinnert wirklich nicht nur aesthetisch an vormoderne, feudale Zustände, als nur wenige das Sagen und die Möglichkeit zum handeln/bauen hatten. Und sie haben völlig Recht, damals zum Ende hin gab es ja auch u.a diese kommunistische Bewegung. Aber sollten wir diese Zeit nicht überwunden haben und in einer modernen Gesellschaft angekommen sein? Und wollen sie wirklich in einer Gesellschaft leben in welcher nur Leute mit Geld mitsprechen können und die Möglichkeit an Gestaltung ihrer Umwelt haben. Das sind wirklich schon antidemokratische und antisoziale Ziele. Um das Falsch zu finden muss man nicht mal Kommunist sein.

14

I I | 22.08.2012 10:14 Uhr

zu S.Wenz

"respektiert einfach anderer Leute Eigentum" ist nicht die antwort auf eine kritik des städtebaus, dessen aufgabe eben nicht parzellierte verantwortungslosigkeit ist.
und geht es bei dieser kritik noch um investmentarchitektur zur kapitalakkumulation sind kapitalismuskritische argumente nicht gerade fehl am platz.

anders als mit "Eure kommunistischen Träume" kann man diesem gesellschaftlich blinden wahnsinn nur noch schlecht beikommen.
der leipziger platz ist dabei nur ein kleines teilchen -wieviel geld soll man also sammeln? und bei wem? bei den investment-großbanken? beim esm? oder vielleicht bei der kaffeekasse vom verfassungsschutz?

13

Hans Krusenbaum | 22.08.2012 03:27 Uhr

Immobilienpeepshow

Wo Ende des 19. Jh. gebildete Bauherren mit Geschmack und verantwortungsbewussten Architekten, Baubeamten und Handwerkern Höhepunkte großstädtischer Baukunst schufen, lassen heute Behörden, die auch die Stadtgestaltung fördern sollen, blitzblöd drapierte Sicherheitsmontagen von scheußlich kombinierten Fertigteilen zu, einzig für größtmögliche Rendite konzipiert und von Kolonnen unterbezahlter Helfer hochgezogen. Wohl nie zuvor war Bauen in der Stadt so austausch- und verwechselbar, die Bilder allein lassen an weltweite Standorte-egal-wo-nur-nicht-Berlin denken: eine grauenvolle Peepshow von Immobilien für den monetär verblendeten Nichtgeschmack. Da beruhigt es nur wenig, dass die Halbwertszeit dieser Primitivcollagen uns noch jede Menge gelungener Recyclingakte garantiert…

12

Leipziger Allerlei | 22.08.2012 00:19 Uhr

Unfassbar!

Nieder mit der Baukultur...

11

Schütz | 21.08.2012 20:10 Uhr

Grundstein am Leipziger Platz in Berlin

Muß das denn nun schon wieder sein, daß Herr Huth ,wie in der Schloßstraße in Steglitz mit seinem Schloß ,den Bezirk Mitte abwertet?
Wo bleibt die zuständige Senatsverwaltung ?

10

S. Wenz | 21.08.2012 19:25 Uhr

Amerika?

Oh, Amerika, bööööse!!!!

Sammelt doch Geld, kauft das Grundstück und verwirklicht Eure kommunistischen Träume.
Ansonsten respektiert einfach anderer Leute Eigentum. Ihr müsst es Euch ja nicht ansehen!

9

Gabriela Neuhaus | 21.08.2012 19:08 Uhr

Stadtplanung

Angesichts dieser Entwicklung fragt man sich, was aus den guten Absichten anlässlich des Wettbewerbs anno 2007 geworden ist - und weshalb jetzt plötzlich doch ganz unterste Schublade an diesem geschichtsträchtigen Ort möglich ist. Nur, weil der eine Investor pleite gegangen ist, kann der Neue nun genau das hinstellen, was man ursprünglich verhindern wollte?

8

h allo | 21.08.2012 19:00 Uhr

berlins größtes privat finanziertes bauprojekt?

die architektur ist lahm und nicht weiter erwähnenswert.

jedoch: solch ein riesiges projekt und dann solch schlechte qualität der visualisierung? sind anfänger am werk? und wer visualisiert shoppingcenter mit aldi-werbebannern?

7

O. Je. | 21.08.2012 18:37 Uhr

Langeweile

Wenn es wenigstens nur Langeweile wäre. Das wird eine Beleidigung fürs Auge und alle übrigen geschmacksempfindenden Sinne.
Den Architekten ist es offenbar nicht mal peinlich, in den Visualisierungen neben all den übrigen Unsäglichkeiten auch noch die in der Luft hängenden Bögen zu zeigen. Unfassbar. Und das an diesem Ort!

6

karlo | 21.08.2012 18:03 Uhr

quo vadis

An Banalität nicht mehr zu übertreffen. Das sieht aus wie ein Häuserblock in Sim City 2000, nur das dieser von Programmierern zusammengewurstelt wurde und nicht von Architekten.
Ich finde es schön, dass im Artikel steht, welche Architekten diesen "Entwurf" zu "verantworten" haben. Das trifft es ziemlich gut.
Es ist aber nunmal so, dass wir alle sowas leider zu verantworten haben. So lange es Architekten gibt, die sich für Geld von allem Anspruch wegkaufen lassen und so lange es von der/den Kammer/n gedulded wird, sind wir es, die die schuldig sind, nicht die Bauherren, die es ausnutzen, um noch den letztmöglichen Euro zu sparen.

Es wird wirklich mal Zeit für eine rEvolution (aber zum Glück nicht nur in der Architektur, sonst würden wir wirklich bescheuert da stehen!)

5

Frau Langeweile | 21.08.2012 16:59 Uhr

Langeweile

Schon unter dem Link "architektur-wettbewerbe" wurde alles am 19.03.2008 von den Baunetz-Lesern gesagt, kann sein, daß die entscheidenen Stellen es nicht gelesen haben, kann sein, daß niemand auf uns hören möchte.

Mir bleibt wohl nur eines:
Ich werde das Haus nicht betreten, so wie schon das Alexa und viele andere Orte in Berlin, und hoffen, daß auch allen anderen langweilig wird, wenn sie hineingehen. Der Leipziger Platz ist für Fußgänger sowieso nicht zum Flanieren geeignet, man braucht ja einen Kompaß um die Häuser nicht zu verwechseln.

4

FML | 21.08.2012 16:38 Uhr

Hauptstadtarchitektur

Was macht der Herr im Vorgrund von Bild 3? Wischt er sich ein Träne weg? Unterdrückt er sein Gähnen? Oder gar sein Brechreiz? Wohl alles auf einmal bei so einer überwältigenden Austauschbarkeit für diesen markanten Ort. Unglaublich...

3

Wertlos | 21.08.2012 16:17 Uhr

Schrecklich

Von Wertheim zu Wertlos. Grausamer, gesichtsloser und blutleerer Kapitalismus der hier am Werk ist. Bleibt zu hoffen, dass die Rechnung nicht aufgeht.

2

Volkmar Nickol | 21.08.2012 15:48 Uhr

meine meinung:

Die Architektur ist wie der Inhalt: fast food. Man könnte auch sagen Wegwerf-Architektur.

1

herr Je | 21.08.2012 15:40 Uhr

herrje

Außen pfui und innen..... leider auch. Man möchte rufen: baut euch nicht Eure Stadt mit derartigem Investorenquatsch zu. Die Architektur ist in banalem gesichtslosem Amerkanismus nicht zu übertreffen und innen kommt sogar noch falscher (oder auch richtiger) Stuck dazu.

 
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