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05.11.2019

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Staatsarchiv für Unterfranken

Gmp gewinnen Wettbewerb in Kitzingen


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Das staatliche Archivgut Bayerns ist in neun Archiven untergebracht, die dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstellt sind. Die verwahrten Unterlagen umfassen schriftliche Überlieferungen des Freistaats seit dem Frühmittelalter. Das für den Regierungsbezirk Unterfranken zuständige Staatsarchiv ist in Räumen der weltbekannten barocken Residenz in Würzburg und in der nahen Festung Marienberg untergebracht. Im Zuge der Heimatstrategie hat der Freistaat Bayern vor einiger Zeit beschlossen, mehrere Behörden und staatliche Einrichtungen im Sinne der Strukturförderung in ländliche Regionen zu verlagern. Betroffen ist auch das Staatsarchiv in Würzburg, das in die rund 20 Kilometer entfernte Stadt Kitzingen umgesiedelt wird.

Nachdem keine geeignete staatliche Immobilie gefunden worden war, erwarb der Freistaat von der Stadt eine rund 8.500 Quadratmeter große Fläche auf dem Gelände des sogenannten Deusterareals am nördlichen Rand der Kitzinger Innenstadt. Für den Neubau des Magazin- und Verwaltungsgebäudes einschließlich zugehöriger Freiraumplanung wurde anschließend ein Realisierungswettbewerb ausgelobt. Der Auslober setzte vorab fünf Teilnehmer, 20 weitere Teilnehmer wurden über ein Bewerbungsverfahren ausgewählt, an dem sich 77 Bewerbergemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten beteiligten. Nach zweitägiger Preisgerichtssitzung unter dem Vorsitz des Stuttgarter Architekten Arno Lederer (Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten) vergab die Jury aus den 22 schließlich eingereichten Wettbewerbsbeiträgen vier Preise und zwei Anerkennungen:





  • Anerkennung: Scheidt Kasprusch Gesellschaft von Architekten und Henningsen Landschaftsarchitekten (beide Berlin)


Der Siegerentwurf von gmp Architekten sieht ein Ensemble von drei miteinander verzahnten Kuben vor. Insbesondere „die kluge Baukörperkomposition und Integration in den Hang sowie die Zuordnung von Funktionen“ überzeugten das Preisgericht. Dabei soll sich „die Maßstäblichkeit der Baukörper und der gewählten Gebäudehöhen harmonisch in das Ortsbild von Kitzingen“ einfügen und „einen gelungenen Beitrag für ein zeitgenössisches Archivgebäude darstellten“, heißt es im Juryprotokoll. Der zweitplatzierte Entwurf von Brückner & Brückner Architekten überzeugte die Jury vor allem durch seine „stimmige Gesamtidee“. Der in der Landschaft integrierte Neubau mit seinem begrünten Dach, greife gezielt einige für Kitzingen typische Elemente auf, wodurch ein „starkes und stimmiges Narrativ entsteht“, urteilte die Jury. Die Gestaltung der Außenflächen sowie die Grundrissorganisation wurden jedoch kontrovers diskutiert.

Der Entwurf von Bruno Fioretti Marquez Architekten (3. Preis) zeigt sich als besonders kompakte Struktur, denn durch drei Tiefgeschosse wird das oberirdische Bauvolumen gering gehalten. Die Jury lobte das Konzept als ein angenehmes Ensemble. Positiv wurde die „wohltuend unaufgeregte Grünfläche als eine Art öffentlicher Pufferraum zwischen Archiv und Stadt“ gesehen, während die „zurückhaltende“ Präsenz des Archivs kritisiert wurde. An der Arbeit des viertplatzierten Büros Heinle, Wischer und Partner lobte das Preisgericht vor allem die Neuinterpretation der „örtlichen, topografischen und landschaftlichen Besonderheiten“, wodurch keine „Konkurrenz zu den markanten bild- und identitätsprägenden, historischen Stadtbausteinen von Kitzingen“ entsteht. Die Visualisierungen mit „vielen jungen Menschen“, aber auch die Planung einer deutlich zu großen Magazinfläche sowie die Materialität des Neubaus wurden kritisch betrachtet.

Das neue Staatsarchiv soll in circa vier Jahren bezogen werden. Für den Neubau sind rund 30 Millionen Euro vorgesehenen, was vom Bund der Steuerzahler heftig beanstandet wird. Im bundesweiten Schwarzbuch 2019 ist der Freistaat mit acht Fällen vertreten, darunter ist auch das Staatsarchiv Kitzingen zu finden. (mg)


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Kommentare

3

claus | 05.11.2019 21:46 Uhr

ostwestfalen+franken, brüder im geiste?

der erste preis ist einfach völlig banal, sorry. ist das eine schüco-niederlassung in ostwestfalen lippe?

bfm macht mal wieder mit dem besten entwurf, wird aber mit dem dritten preis abgespeist á la "ja danke is ganz schön, aber häuser mit einem selbstbewusstein sind uns suspekt" tjaja maladez

2

staubmeier | 05.11.2019 18:43 Uhr

und ich dachte schon ...

... hä?

Gmp?

kenn´ich nicht.

alles eben eine sache der sehgewohnheit.

1

max | 05.11.2019 15:53 Uhr

mein gott...

was für eine vorgestrige schnarchzapfen-architektur.
so ein toller bauplatz, so ein tolles programm!
warum nicht mal einen (zweistufigen) offenen wettbewerb? warum keine jüngeren architekten?

 
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