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01.09.2022

Tandems zum Lernen

Gesamtschule von Hausmann Architekten in Köln-Rodenkirchen


In keinem deutschen Bundesland endeten die Sommerferien dieses Jahr früher als in Nordrhein-Westfalen. Bereits seit drei Wochen gehen die Schüler*innen dort wieder in die Schule. Pünktlich zum Schulstart hat nun in Köln-Rodenkirchen der Neubau der Offenen Schule Köln von Hausmann Architekten (Aachen) eröffnet.

Mit dem neuen Gebäude an der Sürther Straße hat die privat getragene Grund- und Gesamtschule mit 650 Schüler*innen ein angemessenes Haus unweit ihres bisherigen Standorts An der Wachsfabrik erhalten. Es liegt direkt nördlich der ebenfalls ganz neu eröffneten EMAnuel Grundschule von Drei Architekten (Stuttgart) und südlich der Gesamtschule Rodenkirchen, die 2009 ihren Neubau von Gramlich Architekten (Stuttgart) bezog. Der wiederum ersetzte das 1971 eröffnete Haus der damals neu gegründeten Gesamtschule, die als wichtiger Meilenstein der Reformpädagogik und des Unterrichtens im flexibel bespielbaren Großraum gilt. Viel Schule und pädagogisches Knowhow also entlang der Sürther Straße.

Engagierte Pädagogik bietet auch die Offene Schule Köln, wie der Name bereits vermuten lässt. Die zweizügige und inklusive Gesamtschule ist zwar privat getragen, erhebt aber kein verpflichtendes Schulgeld, damit alle Schüler*innen – unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihres Elternhauses – die Schule besuchen können. Sie ermöglicht alle Abschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur und kann nun dank des Neubaus endlich auch eine Primarstufe anbieten.

Die Arbeit an dem Projekt begann bereits 2014, als ein Planungsworkshop in Kooperation mit der Montag Stiftung durchgeführt wurde. Erst war über Erweiterung und Umstrukturierung des Standorts An der Wachsfabrik nachgedacht worden. 2018 erfolgte eine Umorientierung, die schließlich zum Bau des neuen Hauses führte, das bei „begrenztem Budget viel Raum für großzügige Lernräume“ biete und dem die Architekt*innen „Werkstattcharakter“ attestieren.

Im Erdgeschoss befinden sich Café, Mensa, Bibliothek, Mehrzweckraum, ein Fachraumcluster und die Verwaltung. In den beiden Obergeschossen liegen die regulären Unterrichtsräume. Es versteht sich fast von selbst, dass eine engagierte Institution wie die Offene Schule Köln keine altmodische Klassenraum-Flur-Ordnung hat. Stattdesen hat man es mit einer als „Tandem“ bezeichneten Form von Cluster zu tun, bei der jeweils zwei altersgemischte Lerngruppen mit je 25 Schüler*innen (von denen durchschnittlich ein Viertel sonderpädagogischen Förderbedarf hat) unterrichtet werden.

Jedes Tandem besteht aus zwei je 85 Quadratmetern großen, offenen Lernräumen, drei Fachbüros und einer gemeinsamen Mitte. Fünf Tandems gibt es auf jedem der beiden Obergeschosse. Bei den Bereichen für die Oberstufe im nördlichen Teil des Hauses ist die Ordnung hingegen etwas geschlossener. (gh)

Fotos:
Jörg Hempel


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