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11.09.2013

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Haselnussbaum in Hasselt

Gerichtshof in Belgien eröffnet


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Haselnussbäume sind das formale Leitmotiv dieser Architektur – und lassen sie zur Riesenskulptur im Stadtbild werden. Am Freitag wird im nordbelgischen Hasselt der neue Gerichtshof eröffnet. Unschwer zu erkennen, wer dahinter steckt: Entworfen und geplant wurde der Justizneubau von dem Berliner Büro J. Mayer H. Architekten in Kooperation mit den belgischen Büros Lens°Ass und a20-architecten. Bereits letzten Winter fertig gestellt, kann man nun sehen, wie dieser ungewöhnliche Gerichtspalast von innen aussieht.

Mit einer stattlichen Höhe von fast 65 Metern und durch die Lage direkt am Bahnhof ist die J.-Mayer-H.-Skulptur von überall sichtbar. Damit setzt der Neubau ein markantes städtebauliches Zeichen für ein neues Quartier in der Hauptstadt der belgischen Provinz Limburg: Hier wird  gerade das ehemalige Bahnhofsareal auf der Grundlage eines Masterplans des Rotterdamer Büros West 8 mit einem Park sowie Büro-, Hotel- und Wohngebäuden neu strukturiert und wiederbelebt. Der Gerichtshof ist dabei eines der zwei öffentlichen Großprojekte.

Der Neubau setzt sich aus einem mehrfach eingeschnittenen, sechsgeschossigen Sockel und einer darüber aufsteigenden, insgesamt 15 Geschosse hohen „Baumstruktur“ zusammen. Der Sockel nimmt Büros, Konferenzräume und eine Bibliothek für das Gericht und die Universität Hasselt auf, im oberen Bereich sind die administrativen Dienste angesiedelt. Ergänzt wird der Bau durch ein unterirdisches Archiv und eine Tiefgarage.

Zurück zur Form: Die Haselnussbäume sind nicht zufällig gewählt, sondern dem Stadtwappen von Hasselt entlehnt. Der Stadtname leitet sich von dem Begriff „Hasaluth“ ab, dem „Platz, an dem die Haselnussbäume stehen“. Gleichzeitig nimmt die baumartige Struktur aus drei miteinander verknüpften Volumen Bezug auf eine Tradition aus dem Mittelalter, Gerichtsbarkeit unter großen alten Bäumen zu halten – den so genannten Gerichtsbäumen.

Dass es sich bei der abstrakten Baumskulptur am Bahnhof von Hasselt um ein Gerichtsgebäude handelt, ist von außen kaum zu erahnen. Die einzelnen Geschosse werden von einer kurvigen Fassaden-Gestaltung mit unregelmäßig geformten Flächen aus Stahlgewebe und Glas umhüllt. Zwischen den Fassadenfeldern täuscht ein astartiges Holzskelett die Tragstruktur des Gebäudes vor, das sich auf den zweiten Blick als schlichtes Ornament im Retro-Look entlarvt.

Dieser Ästhetik haben sich die Architekten nahezu konsequent auch bei der Innenausstattung verschrieben. Vielleicht verbirgt sich hinter dieser offensichtlichen Anspielung auf die 1960er- und 1970er-Jahre der Versuch, zeitlos zu bauen – vielleicht aber auch eine unerfüllte Sehnsucht nach vergangenen Zeiten.

Fotos: Philippe van Gelooven/ Filip Dujardin/ Bieke Claessens


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Kommentare

6

Gustav | 13.09.2013 13:54 Uhr

Lieber Jürgen Mayer H,...

..., Du bist der neue Hundertwasser!

5

Mirinda | 12.09.2013 14:33 Uhr

Moment!

Was hat das Modell mit dem gebauten Ergebnis zu tun? Und wann geht JMH endlich den Schritt von der Dekoration zum Tragwerk? Ich persönlich finde die Farbgestaltung eigentlich ganz smart, allerdings scheinen die Proportionen schon arg aus dem Ruder gelaufen. Und was bitte hat die Planer dazu veranlasst, ein solch uninspiriertes Prfoilraster zu verwenden? Innenräunlich dafür wie immer chique. Nur bei Bild 9 klemmt einem der Kopf.

4

solong | 12.09.2013 08:40 Uhr

...sorry...

... wirklich nur hässlich ... wer hat denn nur diese ... unsägliche "fsm-braunbeige" - gestaltung der fassaden zu verantworten ? ... in schwarz weiss würde das vermutlich klarer und angenehmer wirken ... obwohl die proportionen trotzdem wirklich ... einfach ..."schlecht" bleiben ... gimmick ... keine architektur ... schade um die vertane chance ...

3

Vincent S | 11.09.2013 16:55 Uhr

Grundlage?

Wäre es die Sanierung eines Gebäudes aus den 70ern unter der Bewahrung des damaligen Wesens gewesen, hätte man mit dem Kopf nicken können.

Aber so kann man hinsichtlich der städtebaulichen Figur und der Fassadengestaltung auch gut ein wenig den Kopf schütteln.

2

remko | 11.09.2013 16:44 Uhr

- - -

Eigentlich empfinde ich eine Banalisierung in schön, gut oder schlecht bei der Bewertung von Gebäuden in den meisten Fällen als unangebracht, da man es sich in solchen Fällen zu einfach macht und damit gegenüber dem Architekten eine gewisse Respektlosigkeit an den Tag legt. Aber diesmal darf man - wie ich finde - eine Ausnahme machen: es ist einfach nur häßlich!

1

auch ein | 11.09.2013 15:36 Uhr

architekt

aua,

eine georgische zollstation? eine mensa ?
ein X-beliebiger jürgen meyer mal wieder....

 
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