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16.02.2022

Allraum fürs Dorfleben

Gemeinschaftshaus von furoris X art im Erzgebirge


Im kleinen Dorf Ursprung im sächsischen Erzgebirge leben nur etwas mehr als 600 Einwohner. Nach der Wende war der Ort wie so viele ostdeutsche Gemeinden von dem Phänomen der Schrumpfung betroffen: Wo es früher eine gute dörfliche Infrastruktur mit Gaststätten, Metzger und Bäckerei gab, blieben nach der Wiedervereinigung nur noch wenig Räume für die Gemeinschaft übrig. Seit es den neuen Treffpunkt „Terra.Ursprung“ gibt, kommt jedoch wieder Leben ins Dorf. Das Chemnitzer Büro furoris X art hat das Gemeinschaftshaus mit autarkem Energiekonzept entworfen, zu dem auch ein 3.000 Quadratmeter großer Garten gehört.

Die Initiative für das Projekt stammt von einem zugezogenen Ehepaar, das einen Vierseitenhof in Ursprung erwarb und den Gedanken hatte, auf dem Areal einen Ort für die Gemeinschaft zu schaffen. Zusammen mit der verwaltenden Stadt Lugau bewarb es sich 2019 bei einem Ideenwettbewerb und erhielt 200.000 Euro. Mit dem ursprünglichen Projekttitel „Land.Leben.4.0.“ hatten sie ihren Ansatz umschrieben: „Land“ stand für die umgebende Natur, „Leben“ für den Treffpunkt der Dorfgemeinschaft und „4.0“ für die Digitalisierung, die sich heute vor allem in der Energieerzeugung widerspiegelt.

Die Inspirationsquelle ist offensichtlich: Vielfach in den letzten Jahren gesehen – und das nicht nur im ländlichen Raum – diente auch hier der Typus Scheune als Vorlage. Furoris X art verkleideten das Haus mit Polycarbonatelementen und setzten vertikale Holzlamellen davor. Dank bündiger Übergänge sind die Zugänge zum Haus erst auf den zweiten Blick erkennbar. Die transluzente Fassade lässt viel indirektes Licht hinein, ohne einen direkten Außenbezug herzustellen. Eine Besonderheit ist der Dachfirst, der etwas schräg zu den Gebäudekanten verläuft.

Für die Energie- und Wärmegewinnung gibt es eine Photovoltaikanlage, eine Elektrolyseanlage sowie eine Brennstoffzelle. Die Bodenplatte des Hauses ist kernaktiviert, außerdem wird die Abwärme eines Biomeilers genutzt. (dsm)

Fotos: Christian Reuther


Zum Thema:

In der Baunetzwoche #590 geht es um den Leerstand in ostdeutschen Gemeinden und das Potenzial dieser Freiräume.


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