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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Gemeindezentrum_in_Suedfrankreich_von_CoCo_architecture_5251620.html

07.12.2017

Offener goldener Käfig

Gemeindezentrum in Südfrankreich von CoCo architecture


Allein ein schneller Blick auf Google Maps lässt erschaudern. Einfamilienhausteppiche, Gewerbegebiete und eine seltsam leere Stadtmitte mit einem Rathaus an einem Kreisverkehr – die südfranzösische Kleinstadt Olemps wirkt wenig einladend. In den Siebzigerjahren, nahe der Stadt Rodez im Departement Aveyron gegründet, leben hier aktuell nur 3.500 Menschen.
 
In dieser herausfordernden Situation entstand vor Kurzem mit dem Projekt Salle 7-77 ein Neubau, der eine ganze Reihe an kulturellen und sozialen Funktionen bündelt und das Gemeindeleben in der ländlich geprägten Agglomeration fördern soll. Verantwortlich für das Projekt zeichnet das 2005 gegründete Büro CoCo architecture, das drei kleine Filialen in der südfranzösischen Provinz betreibt. Die Köpfe hinter dem Label CoCo sind die Österreicherin Claudia Staubmann und der Franzose Cadric Ramiere, die einige internationale Arbeitserfahrungen mitbringen.
 
Die Architekten entschieden sich bei der Salle 7-77 für ein auffälliges Äußeres, das mit einem gewissen Witz die gesichtslose Architektur vorstädtischer Gewerbegebiete zitiert. Sie setzten auf gerundete Ecken und die völlige Umhüllung des weitgehend fensterlosen Hauses mit Streckmetall. Golden glitzert das Kultur- und Gemeindezentrum nun auf einer Wiese an der Hauptstraße.
 
Über einer quadratischen Grundfläche mit Seitenlänge von 33 Metern entfaltet sich das Haus. Die finanziellen Mittel der Gemeinde waren beschränkt, weswegen die Architekten auf ein kompaktes Volumen und robuste, industrielle Materialien setzten. Helles Holz und kräftiges Pink setzen die notwendigen Akzente im Inneren. Kern von Salle 7-77 ist der zweigeschossige Saal, der flexibel bespielt werden kann. Besonderen Wert legten die Architekten auf die Verbindung von Innen und Außen. Deutlich wird das nicht zuletzt an der Möglichkeit, die Bühne über ein großes Tor nach außen zu öffnen. Ein weiterer kultureller Anziehungspunkt: Das Obergeschoss beherbergt die öffentliche Bibliothek von Olemps. (gh)

Fotos: Edouard DECAM


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Das Haus liegt auf einer großen Freifläche an der Hauptstraße der Kleinstadt.

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Fast meint man, dass es sich um eine ambitioniert gestaltete Industriehalle handelt.

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Ausladende Vordächer laden dazu ein, das Haus zu betreten.

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Nicht nur im zentralen Foyer arbeiteten die Architekten mit günstigen Materialien und der Farbe Pink.

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