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24.06.2014

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Verwitterung nach Plan

Gemeindehaus in der Schweiz


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Neu und schon verwittert: Für die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Würenlos im Schweizer Kanton Aargau hat das Büro Menzi Bürgler Architeken (Zürich) ein Gemeindehaus aus natürlich alternden Materialien auf einem außergewöhnlichen Bauplatz errichtet.  

2011 hatten die Züricher den Wettbewerb gewonnen. Entgegen den Vorgaben platzierten sie den Neubau für die wachsende Gemeinde innerhalb der Friedhofsmauern auf einem ehemaligen Grabfeld. „Vor den Baumaßnahmen wurden die Überreste von 60 bereits aufgelösten Gräbern sorgsam exhumiert und in ein Gemeinschaftsgrab umgebettet“, erläutern die Architekten die Umsetzung ihrer Planungen in diesem sensiblen Kontext. Bei den Baumaßnahmen sei stets darauf geachtet worden, die Trauer und das Andenken der Hinterbliebenen nicht zu stören.

Die Rücksichtnahme und Mühe haben sich gelohnt: Der Neubau fügt sich harmonisch zwischen den bestehenden Grabfeldern in unmittelbarer Nähe der Kirche ein. Ursprünglich war eine Ackerfläche zwischen Kirche und Kantonstraße als Baugrundstück vorgeschlagen worden.

Sowohl in seiner Kubatur als auch in seinen deutlichen Konturen orientiert sich der Bau an der bestehenden Kirche. Auch in der Farbigkeit lehnten sich die Architekten an dem Bestandsbau an, gleichzeitig verleihen Materialität und Konstruktion dem Gebäude einen sehr eigenständigen Ausdruck. Der oberirdische Teil des Gemeindehauses wurde innerhalb weniger Tage aus vorgefertigten Holzbauelementen errichtet.

„Im Erdgeschoss des Neubaus finden sich mit Pfarramt, Besprechungsraum sowie Diakonie und Sekretariat die Räumlichkeiten, die in alltäglicher Benutzung stehen. Im Obergeschoss befinden sich zwei Gemeinschaftsräume unterschiedlicher Größe, die genügend Raum für Veranstaltungen bieten“, beschreiben die Architekten die innere Organisation ihres Entwurfes.

Die Fassade besteht ebenfalls aus Holz, das einem natürlichen Verwitterungsprozess unterworfen ist – ein Kriterium, nach dem auch das Dachmaterial Kupfer gewählt worden war. Bereits wenige Monate nach der Fertigstellung ist der gewünschte Effekt – das dunkele Anlaufen des Kupfers – bereits erkennbar. Die äußere Hülle des neuen Gemeindehaus tritt in einen Dialog mit den verwitterten Grabsteinen des Friedhofes. (lr)

Fotos: Rasmus Norlander


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Kommentare

3

peter | 25.06.2014 15:44 Uhr

brav?

äh, what? also brav ist doch im kirchlichen bereich etwas ganz anderes, oder? brav finde ich es gar nicht, eher etwas eng und verschachtelt, v.a. im innenraum und da besonders im oberen geschoss. und bei der fassade weiß ich nicht, wie gut die verwitterung/bemoosung des holzes am ende kommt. könnte auch unschön verrotten, aber das muss die zeit zeigen.

2

Der Pastor | 25.06.2014 14:52 Uhr

brav oder nicht ...

… aber vielleicht wäre ja was Freches auch einfach nicht das richtige gewesen, so direkt neben den Gräbern.
Das muss man dann beim Bauherrn nicht "rausholen" wollen.

1

Designer | 25.06.2014 10:45 Uhr

Brav

Insgesamt schön ausgeführt mit netten Details, auch der Ort mitten drin find ich toll. Insgesamt ist es mir aber leider auch zu brav. Ich denk mal da war die den Bauherren nicht mehr raus zu holen, oder?
Die Straßenansicht find ich am besten.

 
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Das Kupferdach in noch unverwittertem Zustand...

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