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07.09.2016

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Beton zum Spielen

Gartenpavillon in Braga von AZO Sequeira Arquitectos


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Eine alte Natursteinmauer und darüber ein kantiges Volumen, das in delikatem Gleichgewicht zu balancieren scheint: Keine Frage, der Upper Lawn Pavilion gehört zu den schönsten Bauten von Alison und Peter Smithson. Der Gartenpavillon, den AZO. Sequeira Arquitectos Associados im nordportugiesischen Braga gebaut haben, hat mit dem Häuschen der Smithsons bis auf die Grundkonfiguration zunächst gar nicht so viel gemein. Und doch wirkt er wie ein würdiges Echo auf die architektonische Alltagspoesie der beiden britischen Architekten.

Als Taubenschlag bezeichnen AZO ihr Projekt, was auf den Bestandsbau zurückgeht, der hier tatsächlich stand. Von den Bauherren wurden die Architekten lediglich beauftragt, dort etwas Neues zu bauen – die Nutzung war erstmal egal, ihnen ging es vor allem um das räumliche Gefüge des Gartens. Die Architekten schlugen der Familie eine Kombination aus Duschhaus und Spielzimmer vor – ein Programm, das in etwa der Größe des alten Gebäudes entsprach. Von dem wurden einige Elemente formal aufgegriffen – das dreieckige Taubentürchen an der Stirnseite etwa oder der Schließmechanismus der Fenster.

Von Material und Form ganz abgesehen, gibt es einen wesentlichen strukturellen Unterschied zwischen den beiden Pavillons: Wo sich der Bau der Smithons abstützt, schwebt das Betonvolumen einige Zentimeter über der Mauer. Konstruktiv konzipieren AZO ihr Gebäude nämlich als eine Art Baumhaus, das auf einem einzigen Fuß steht. Die Mauern des Taubenschlags, die den Duschraum umschließen, konnten darum nach oben offenbleiben. Ebenfalls erhalten blieb außerdem eine massive Treppe, über die man ins ästhetisch reduzierte Spielzimmer gelangt – das soll seine Farbe allein durch die Besitztümer der Kinder erhalten.

Alison Smithson bezeichnete den Upper Lawn Pavilion übrigens einst als brutalistisches Enkelkind von Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon – mit seiner betont simplen, wenn auch keineswegs unaufwändigen Machart könnte das Projekt von AZO nun sozusagen als legitimer Urenkel in diese Ahnenlinie eingehen. (sb)

Fotos: Nelson Garrido


 
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