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08.12.2011

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Windmaschine

Fujimoto plant Turm in Taiwan


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Das Studio Sou Fujimoto Architects ist eher für seine kleinen Projekte bekannt. Nun konnten sich die japanischen Architekten mit ihrem Entwurf für ein neues Wahrzeichen in Taiwan im internationalen Wettbewerbsverfahren durchsetzen. „21 Century Oasis“ heißt der Turm für die Millionenmetropole Taichung, den das Team von Sou Fujimoto zusammen mit den taiwanesischen Architekten Fei & Cheng Associates entworfen hat. Die Jury vergab Mitte November folgende Preise an die fünf Teams, die sich für die zweite Phase qualifiziert hatten:

  • 1. Preis: Sou Fujimoto Architects mit Fei & Cheng Associates
  • 2. Preis: Soma/ Martin Oberascher
  • 3. Preis: Dorin Stefan mit DS Birou de Arhitectura
  • Anerkennung: Peter Cook/ Cook Robotham Architectural Bureau mit Tai Architect & Associates, Yu-Tse und Buro Happold
  • Anerkennung: HMC Group mit Raymond Pan

Sou Fujimotos Siegerprojekt leitet sich von dem Banyanbaum ab, einem Feigenbaum, der mit seinen Luftwurzeln ein dichtes Netz entwickelt. Diese kunstvolle Struktur greift Fujimoto auf: Die 300 Meter hohe Konstruktion setzt sich aus 80 Millimeter dicken Hohlstäben zusammen, die sich in zwei ineinander verschlungene Reihen formieren. Ein sicherer Stand: Durch eine spiralförmige Verdrehung der äußeren und inneren Säulenreihe, die sich vom Erd- bis zum Dachgeschoss entwickelt, kann der fragile Turm nicht knicken. Wie eine Insel schwebt der begrünte Dachgarten über dem Stadtgeschehen; weitere Nutzungen neben der spektakulären Dachplattform sind eine mehrgeschossige Lobby, Ausstellungsräume, ein Café und der Panoramarundblick unterhalb des Dachgeschosses.

Doch was versteckt sich im Inneren der 300 Meter hohen Landmarke? Das Studio Sou Fujimoto plant hier die Unterbringung regenerativer Energieversorgungen, und zwar das volle Programm: Regenwassernutzung, Solar- und Warmwasser-Paneele, Photovoltaik-Zellen, Erdwärmepumpen und Windkraftanlagen sowie eine natürliche Belüftung aufgrund des Kamineffekts sind im und um das konische Atrium untergebracht – der Turm ist eine Windmaschine.

Ein weiterer Entwurfsgedanke, ganz typisch für Sou Fujimoto, ist das Verschmelzen von Innen- und Außenraum zu einem Hybrid ohne klare Grenze zwischen Gebäude und öffentlichen Raum. Die leichte Fassadestruktur, die diesen Eindruck verstärkt, soll zudem mit LEDs ausgestattet werden und den Turm auch nachts hoch über der Skyline von Taichung zu einem architektonischem Phänomen erstrahlen lassen. „Paris, Maschine, Objekt“ war gestern, heute heißt es laut Sou Fujimoto eben „Taichung, Umwelt, Phänomen“, denn wenn nur die Dachlandschaft beleuchtet wird, schwebt diese wirklich 300 Meter über der Stadt.


Zum Thema:

www.twtower.com.tw


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Kommentare

5

back to reality | 12.12.2011 11:14 Uhr

berichtigung

@max

stimmt, das ganze ist wirklich nur ein überdimensionales gerüst das eine plattform mit einem garten trägt.

nächstes mal schau ich genauer. sorry.

übrigens, gab es etwas ähnliches nicht auch schon mal von toyo ito in seinem wettbewerbsbeitrag für das wissenschaftszentrum in wolfsburg, das schlussendlich hadid gewann?

4

lindwurm | 11.12.2011 12:47 Uhr

windmaschine

Hoffentlich nicht naiv...

Es bleibt abzuwarten, ob sich Bäume, insbesondere so schön, wie in den coolen Renderings dargestellt, in dieser Höhe nachhaltig realisieren lassen.

Wer einmal auf der Höhenterrasse eines Skyscrapers gestanden hat, weiß dass dort oben das Vielfache der Windgeschwindigkeiten und Turbulenzen vorherrscht, wie am Boden. Das gleiche gilt für die Temperaturunterschiede. Nicht umsonst haben Foster + Partner die Gärten des Commerzbank Hochhauses in Frankfurt in den Innenraum geholt.

Es steht erneut zu befürchten (viele solcher "Utopien" bevölkern aktuell die internationale Wettbewerbsszene), dass der Wunsch das Unglaubliche zu schaffen obsiegt. Dem Auftraggeber bleibt daher nur folgendes zu wünschen: Viel Glück!

3

max | 10.12.2011 19:20 Uhr

aufgeständert

wenn ich das richtig versteh, soll das kein hochhaus sein, sondern ein tragwerk für den garten. sehe ich doch richtig oder? insofern gäbe es doch keine geschossdecken. oder verstehe ich hier was nicht richtig? die idee ist gut, doch ob die welt bereit ist dafür?

2

back to reality | 09.12.2011 11:08 Uhr

verdienter 1. preis! jedoch.....

naja-schöne welt der renderings.

sobald der notwendige sonnenschutz (schätze mal aus kostengründen isolierverglasung) auf der fassade ist wird von der tollen durchsichtigkeit (und idee) nichts mehr da sein.

übrigens, zumindest die geschossdecken sollte man schon auch mitrendern......

abgesehend davon ist ein holzhaus mit 300 meter jedoch sehr spannend. ebenso der brandschutz eines ebensolchen.

1

D.T. | 08.12.2011 19:00 Uhr

Anmerkung

Schönes Projekt, aber der Eifelturm ist doch nun wirklich 19c und nicht 20c.

 
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