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15.10.2018

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Wohnen im Steglitzer Kreisel

Fuchshuber Architekten planen Hochhausumbau in Berlin


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Berlin-Steglitz gilt nicht unbedingt als Trendbezirk der Hauptstadt. Dabei hat das Subzentrum im Südwesten der Stadt gerade im Bereich der Schlossstraße ein ungeheuer urbanes Potential. Die Schlossstraße ist die zweitumsatzstärkste Einkaufsmeile in Berlin. Die Kaufkraft aus den Villengebieten Dahlem und Zehlendorf wohnt gleich nebenan.

Auch architektonisch gibt es das eine oder andere zu entdecken. Zwei ehemalige  Kinopaläste erzählen davon, dass Steglitz bereits in der Zwischenkriegszeit gebrummt hat. Und mit dem legendären Bierpinsel, dem Einkaufszentrum Forum Steglitz und dem ehemaligen Rathaus Steglitz, gibt es in der Schlossstraße drei Ikonen der West-Berliner Nachkriegsmoderne zu bestaunen.

Nach der Revitalisierung des Forum Steglitz’ vor einigen Jahren steht nun der Umbau des ehemaligen Bezirksamts an – und zwar zu einem Wohnhochhaus mit 330 Eigentumswohnungen, die zwischen 46 bis 230 Quadratmeter Wohnfläche haben werden. Die Preise reichen laut Webseite des Investors von 242.000 Euro bis 2,8 Millionen Euro. Verantwortlich für die Umbaupläne mit dem Namen ÜBerlin sind Fuchshuber Architekten aus Leipzig, die den 120 Meter hohen Verwaltungsbau im Auftrag der CG Gruppe überformen werden. 2021 soll das Haus bezugsfertig sein.

Der graue Charme des Hochhauses mit seinem etwas brachialen Sockelbereich, das den schönen Namen Steglitzer Kreisel trägt, wird bald Vergangenheit sein. Über die neue Fassade schreibt der Investor: „Die eher abweisende Gradlinigkeit des ursprünglichen Entwurfs als Bürohochhaus weicht einer hellen, transluzenten Fassadengestaltung mit großzügigen Glasflächen, Aluminiumpaneelen, auskragenden Loggien und Balkonen mit gläsernen Brüstungen.“

Der Steglitzer Kreisel ist eines von zwei aktuellen Projekten in Berlin, bei denen die CG Gruppe ein ehemaliges Bürohochhaus zum Wohnhochhaus umbaut. In Kreuzberg sind Eike Becker_Architekten mit Plänen für den Umbau des ehemaligen Postscheckamts am Halleschen Ufer zum XBerg Tower beauftragt. Das Objekt soll im Jahr 2022 bezugsfertig sein. (gh)


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Kommentare

11

Ruinenarchitekt | 16.10.2018 12:14 Uhr

CG Gruppe

Ist das nicht der Investor der öffentlich in einer ARD Doku zugibt die Städte (bsp: Köln) zu Erpressen?

10

.,- | 16.10.2018 09:03 Uhr

Ausverkauf der Stadt

Das versteht man nun wirklich nicht wieso die Stadt hier wiedermal sich vorführen lässt und ihre Schätze verkauft.
Aber leider darf die Stadt nicht als Entwickler auftreten (zumal sie pleite ist, was aber keine Ausrede ist bei dem Investorendruck der hier herrscht) und Querfinanzierungsmodelle scheinen nicht erlaubt. Wo es doch eigentlich so simpel wäre dem Investor zu zwingen eine günstigere Miete der unteren Geschosse durch die teuren oberen Eigentumswohnungen finanzieren zu lassen. Was wiederum für unsere Gesellschaft gut wäre um diese ewige sozial homogen Gebäuden zu heterogen Gesellschaften zu wandeln. Gesellschaftliche Integration hat auch was mit Architektur zu tun!
Aber wahrscheinlich hängen solche Entscheidungen auch an individuellen politischen Kontakten und Interessen und nicht an gesellschaftlichen Interessen.

9

Moppelhuhn | 16.10.2018 01:50 Uhr

Irgendwie schade ...

... um den Kreisel. Bis vor ein paar Jahren war er, eines der höchsten Hochhäuser Berlins, vollkommen öffentlich zugänglich. Man konnte einfach reingehen, mit dem Aufzug hochfahren, durch die Flure und Treppenhäuser gehen, rausgucken, das Gebäude erkunden. Irgendwo ziemlich weit oben gab es sogar eine Kantine, mit mäßigem Essen aber guter Aussicht.

Schade, daß keine öffentliche Nutzung des Hochhauses vorgesehen ist.

Auch äußerlich hatte das Gebäude seinen Reiz. Das Kudamm-Karree-Hochhaus sah ja bis in die 1990er-Jahre ähnlich aus, und wenn der Kreisel erst umgestaltet ist, bleiben nur noch das Europa-Center und das Postscheckamt als typische Beispiele des "International Style" (heißt der so, weil diese Gebäude auf der ganzen Welt gleich aussehen?) übrig mit ihrer strengen, dunklen Glasfassade. Und das Postscheckamt wird ja wahrscheinlich auch bald verhübscht.

8

Davide | 15.10.2018 18:49 Uhr

Missverständnis

Das eigentlich für die Stadt interessante - wie mit dem Sockel umgegangen wird - wird überhaupt nicht thematisiert. Das Problem beim Bestandsbau ist doch nicht die Fassade, sondern der Sockel.

7

ixamotto | 15.10.2018 18:40 Uhr

seltsam...

Es ist schon wirklich seltsam, wie ein ehemaliges Bezirksamt - ein Gebäude in öffentlicher Hand also - auf einmal in den Händen eines privaten Immobilienentwicklers gelandet ist, der sich schon in Kreuzberg unbeliebt gemacht hat, hier fröhlich 330 teure Eigentumswohnungen hinballern kann und sich damit die Taschen füllt, ohne dass die Stadtgesellschaft in irgendeiner Art und Weise daran partizipiert. Da wurde wohl auch wie an so vielen Orten in Berlin schön das Tafelsilber verscherbelt und jetzt können alle nur noch dabei zusehen, wie daraus pures Anlage-Gold für eine Handvoll Ausgewählter gemacht wird. Völlig am Bedarf an bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwächere Gruppen vorbei, für den die Politik eigentlich in der Verantwortung steht.
Was die architektonische Erscheinung betrifft, haben die vorherigen Kommentare alles schon gesagt, ausser vielleicht, dass dieses Transluzenz-Gequatsche aus den ärmlichen Verkaufsbroschüren natürlich völlige Augenwischerei ist...

6

Denk | 15.10.2018 18:13 Uhr

mal

Denkmalschutz?

5

Anna Maria | 15.10.2018 17:41 Uhr

Critique

I wonder when will we architects start to talk about such buildings beyond their appearance and address the conditions they create? Kudos for the re-use of the building, that is really great. But this is purely profit oriented project and architecture is just supporting it (as well as the rest of the projects of Fuchshuber Architekten). This deteriorates both societal and cultural role of architecture as well as its integrity! It is clear what will this development do to the rental prices in the area. And 330 new apartments - it would have been better to plan a kindergarten than a concierge service...

4

Fritz | 15.10.2018 16:31 Uhr

Nein -

das wirkt nicht sehr vielversprechend....schade drum!

3

max | 15.10.2018 15:58 Uhr

naja

sah vorher besser aus...

2

Tius | 15.10.2018 15:50 Uhr

Verbesserung?

Grundsätzlich würde man sich wünschen, dass nicht nur derart stadtbildprägende Gebäude nach einem Umbau besser aussähen als zuvor...

1

JH_LND | 15.10.2018 15:48 Uhr

Fassade

ich mus zugeben: Mir gfällt die bisherige Fassade deutlich besser. Die neue wirkt doch arg nach Standard-Investorenwohnbau. Und wird mit ihren hellen Farben in der staubigen Stadtluft nicht lange gut aussehen...

 
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