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25.02.2015

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Karotten statt Kippen

Food Hub in Louisville von OMA


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Die Grundidee der Food Hubs ist so überzeugend, dass das amerikanische Landwirtschaftsministerium sie seit kurzem mit einem eigenen Investitionsprogramm fördert. Hintergrund ist, dass sich die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln in den letzten Jahrzehnten vervielfacht hat, es aber den meist kleinen Produzenten an Infrastruktur und Marktzugang fehlt. Darum braucht es vermittelnde Einrichtungen wie die Food Hubs, wo beide Seiten zusammenkommen und sich die Prozesse effizienter organisieren lassen.
 
Im Nordwesten von Louisville wurden über Jahrzehnte hinweg Zigaretten produziert, seit einiger Zeit liegt das einstige Betriebsgelände der National Tobacco Company allerdings brach. Dort soll nun der West Louisville Food Port entstehen: entworfen von der New Yorker Niederlassung von OMA und unter der Leitung von Shohei Shigematsu. Louisville erhofft sich davon nicht nur eine Bereicherung des Esstischs, sondern auch eine Aufwertung der in die Jahre gekommenen Umgebung.
 
Der Entwurf von OMA überträgt die unterschiedlichen Ansprüche von Produzenten und Konsumenten in ein langgezogenes, konsequent zweiseitiges Gebäude. Dieses verfügt über einen zickzackförmigen Grundriss, wodurch sich für den öffentlichen Teil der Anlage mehrere Platzsituationen ergeben. Hier führt eine Demonstration Farm in die Landwirtschaft ein, auf der Food Truck Plaza gibt es leckeres Essen und die Market Plaza dient dem Verkauf. Auch einen Gemeinschaftsgarten für die Nachbarn wird es geben.

Auf Seiten der Produzenten folgt das Gebäude ebenfalls einer komplexen Choreographie, die unter logistischen Gesichtspunkten organisiert ist und „alle Stufen der Nahrungskette“ abdeckt. Dazu gehören die bereits erwähnte Farm, Einrichtungen zur Reinigung und Weiterverarbeitung wie Mühlen und Saftpressen, ein sogenannter Kitchen Incubator, also eine Großküche, die von Start-ups gemeinsam genutzt werden kann, und eine Recycling-Anlage mit Biogas-Produktion.

Ergänzt wird das Angebot von einer öffentlichen Bibliothek, einem Besucherzentrum samt Seminarräumen sowie Büroflächen auch für externe Nutzer. Die simple Grundstruktur des Gebäudes sorgt für eine leichte Erweiterbarkeit. Der Weg von den Zigaretten zu den Karotten schien übrigens schon länger vorgezeichnet. Die Straße südlich des Grundstücks wurde schon Ende der Siebzigerjahre nach Muhammad Ali benannt, der nicht nur aus Louisville stammt, sondern auch für seine gesunde Ernährung berühmt ist. (sb)


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