RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Finalisten_fuer_Bibliotheksanbau_in_Stockholm_26410.html

12.02.2007

Zurück zur Meldung

Dokthörn und Delphinium

Finalisten für Bibliotheksanbau in Stockholm


Meldung einblenden

Am 8. Februar 2007 wurden in Stockholm die sechs Teilnehmer der Finalrunde im Wettbewerb für die Erweiterung der dortigen Stadtbibliothek vorgestellt. Das Bestandsgebäude wurde 1928 nach den Plänen von Gunnar Asplund errichtet und ist eine Ikone der frühen Moderne.

An dem offenen Verfahren für die Erweiterung hatten sich 1.170 Büros beteiligt – nach Angeben der Stadt Stockholm einer der größten je veranstalteten Architektenwettbewerbe.
Der Jury unter Vorsitz von Göran Långsved (Bauverwaltung Stockholm) gehörten unter anderem Kjetil Thorsen (Snøhetta, Oslo) und Adam Caruso (London) an.

Bis auf weiteres bleiben die Entwurfsverfasser anonym. Die Büros werden nun ihrer Entwürfe überarbeiten, der Gewinner soll im November 1007 bekannt gegeben werden. Die sechs Entwürfe, die es in die Finalrunde geschafft haben, tagen die Tarnnamen: „Blanket”, „Bookhill“, „Cut“, „Delphinium“, „Dokthörn“ und „Nosce te ipsum“.

Die Stockholmer Stadtbibliothek leidet seit Jahrzehnten unter Platznot: Der Asplund-Bau verfügt trotz mehrer Anbauten nur über 3.500 Quadratmeter Nutzfläche. Die geplante Erweiterung soll dem ein Ende setzen.
Die Bibliotheksdirektorin, Inga Lundén, beschreibt die derzeitige Situation: „Zu Lesungen kann man nur langweilige Autoren einladen, da es nur Platz für 40 bis 50 Zuhörer gibt."


Zum Thema:

und ausführliche Wettbewerbsdokumentation aller unter www.arkitekt.se/asplund


Kommentare

4

M. Niemeyer | 12.02.2007 18:16 Uhr

Gut und trotzdem Schlecht.

Also, ganz klar - die Stockholmer haben bis hierher großen Mut bewiesen. Denn schließlich waren ja nicht nur Professionelle zugelassen, sondern im Prinzip durfte sich jeder ohne Restriktion beteiligen. Egal ob man was davon versteht oder nicht. Damit ist sicherlich auch die hohe Anzahl an Beiträgen zu erklären.

Aber mal ganz ehrlich: das kann doch nicht das Ziel sein, sich mit mehr als 1000 Kontrahenten rumzuschlagen. Volkswirtschaftlich eine Katastrophe. Schließlich ist das nicht nur mal eben einen Lottoschein ausfüllen gehen, sondern jeder hier kann sich ausmalen (oder auch nicht), was das Zeit und Geld für die Teilnehmer gekostet hat.

Und ausserdem: die Jury war wohl ziemlich überfordert. Wenn man manche Beiträge und dann das Ergebnis der Jury gesehen hat. Man darf sich nur wundern, bzw. enttäuscht sein.

3

Alexander Lusin | 12.02.2007 17:50 Uhr

Bekannte Tatsache

Es ist eine bekannte Tatsache, dass in fast allen europäischen Nachbarstaaten (zumindest im öffentlichen, oft aber auch im privaten Bereich) innovativer entworfen und gebaut wird als in Deutschland. Es seien nur kurz unsere direkten Nachbarn Niederlande oder Schweiz oder etwas weiter entfernt Spanien erwähnt. Schweden scheint auf dem besten Weg dahin. Das Architektur immer subjetiv betrachtet wird, ist ebenso klar. Aber gleich 4 bis 5 spannende Projekte in einem Wettbewerbsverfahren und auch noch unter den besten sechs Arbeiten habe ich zumindest in deutschen Wettbewerben in den letzten Jahren nicht gesehen. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren!!!!

2

Jakob Schoof | 12.02.2007 16:40 Uhr

Selbstmitleidenswert?

Ist es nicht lustig, wie europäische Architekten flächendeckend das sprichwörtliche "Gras in Nachbars Garten" grüner finden als das eigene? Vor nicht einmal einem halben Jahr hat mir ein Bekannter aus Stockholm genau das Gleiche erzählt - nur dass dabei die Rollen von Deutschland und Schweden vertauscht waren. Sein Tenor: Schweden sei, was die Architektur angeht, zurückgeblieben und stockkonservativ. Es mag daher sein, dass die Schweden mit diesem Anbau an Asplunds Jahrhundertbauwerk wirklich "über den eigenen Schatten" gesprungen sind. Aber auf die Verhältnisse im ganzen Land übertragen lässt sich das Leuchtturmprojekt m.E. dennoch nicht.

1

Alexander Lusin | 12.02.2007 16:08 Uhr

Beneidenswert!

Deutschland, nimm Dir ein Beispiel an Schweden! Alleine die wenigen Bilder machen Appetit auf mehr und lassen spannende Räume erwarten. Hier zeigt sich ein Offenheit einer spannenden Architektur gegenüber, die man sich in Deutschland gerade im Hinblick auf die immer gleichen Wettbewerbsergebnisse von Herzen wünschen würde! Herzlichen Glückwunsch, Stockholm!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.



„Blanket”

„Blanket”

„Bookhill“

„Bookhill“

„Cut”

„Cut”

„Delfinium”

„Delfinium”


Alle Meldungen

<

12.02.2007

Mehr Gestalt – weniger Form

BDA fordert ergebnisoffenen Wettbewerb für Berliner Schlossplatz

12.02.2007

Prächtig ist die Oper selbst

Zum 95. Geburtstag von Fritz Bornemann

>
baunetz interior|design
Sanfte Radikalität
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
baunetz CAMPUS
UmBauLabor
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche