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17.01.2023

Doppeltes U in Hannover

Feuer- und Rettungswache von struhkarchitekten


Die Feuerwehr Hannover verteilt sich insgesamt auf fünf Wachen und eine Leitstelle. Nordwestlich des Zentrums konnten struharchitekten (Braunschweig) auf dem Gelände der ehemaligen Gleisharfe des Güterbahnhofs nach rund zehn Jahren den Neubau der Feuer- und Rettungswache 1 fertigstellen. Der Komplex beherbergt auf rund 21.000 Quadratmetern neben der Berufsfeuerwehr auch die Regionsleitstelle Hannover, ein städtisches Rechenzentrum sowie den „Stab Außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) der Landeshauptstadt Hannover.

Das Projekt ist Resultat einer Kooperation zwischen der Stadt Hannover und der Continental AG. Entsprechend sichert die am Standort integrierte firmeneigene Werksfeuerwehr von der Wache aus auch die drei Sitze des Automobilzulieferers Continental in Stöcken, Vinnhorst und Vahrenwald. Der Konzern finanzierte im Gegenzug den Neubau am Weidendamm mit insgesamt zehn Millionen Euro.

Bereits 2012 gewannen struhkarchitekten den Wettbewerb für die Planung des Neubaus, der in zwei Bauabschnitten realisiert wurde. Die Ausführung in zwei Teilen war zentraler Bestandteil des Planungswettbewerbs. Die Architekt*innen stellten daher zunächst einen mittig liegenden dreigeschossigen Gebäudeabschnitt samt Nebengebäude fertig, in dem sich Fahrzeughallen mit darüberliegenden Büro-, Besprechungs- und Ruheräumen befinden. Von 2016 bis 2021 wurden weitere Fahrzeughallen, eine Mensa, Werkstätten, Büros und Schulungsräume ergänzt. Außerdem wurde in diesem Bauabschnitt die Regionsleitstelle Hannover fertiggestellt, die 2022 in Betrieb genommen wurde und jährlich bis zu 300.000 Einsätze koordiniert.

Für die Feuer- und Rettungswache 1 schufen struhkarchitekten einen doppelt u-förmigen Gebäuderiegel, dessen nördliche Flügel über eine gläserne Brücke verbunden sind. An der dem Stadtzentrum zugewandten Straßenecke kragt dieser spitz zulaufend aus und bildet über dem Haupteingang seinen höchsten Punkt mit fünf Geschossen. Richtung Weidendamm öffnet sich hofartig die Haupteinfahrt für die Einsatzfahrzeuge. Entlang der Kopernikusstraße befindet sich eine zweite Alarmausfahrt, die hauptsächlich nachts genutzt wird. Seinen tiefsten Punkt erreicht der Bau im nordwestlichen Teil mit zwei Geschossen.

Der erste Bauabschnitt wurde laut Projektbeschreibung bis auf die Fahrzeughallen nach Passivhausstandard ausgeführt. Auch im zweiten kamen Elemente wie Kühldecken, begrünte Dächer oder Wärmerückgewinnung durch die Lüftungsanlagen zum Einsatz. Die Stahlbetonkonstruktion des Gebäudes wurde mit rotem Ziegelmauerwerk verblendet, einzig für die Fahrzeughallen und den Eingangsbereich wurde eine Pfosten-Riegel-Konstruktion verwendet. In den Innenräumen dominieren Sichtbeton und Gipskarton an den Wänden sowie Werkstein, Linoleum und Nadelfilz als Bodenbeläge. Aufwendig gestaltet wurde der Saal der Leitstelle, in dem organisch geformte Akustikpaneele die Lautstärke von zahlreichen täglichen Telefonaten auffangen. (sas)

Fotos: Frank Aussieker


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