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20.12.2018

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Betonschachtel im Dickicht

Ferienhaus von Pablo Pita Architects im Norden Portugals


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Dass es sich in dem kleinen portugiesischen Bergdorf gut urlauben lässt, kann man sich leicht vorstellen. In engen Kurven schlängelt sich die Straße aus dem Tal, durch das der Douro fließt, hinauf bis ins Dorf Vila de Muros knapp anderthalb Autostunden östlich von Porto. Vorbei an alten, knorrigen Obstbäumen, terrassenartigen Ebenen, in denen Landwirtschaft auf kleinstem Raum betrieben wird und wild wucherndem Grün.

Eine Kirche, eine Pension, ein kleiner Marktplatz, drumherum gut zwei Hände voll Häuser, die sich an den Hang klammern. Sie sind weiß getüncht mit roten Dächern oder steingrau, die meisten aus Schiefer. Manche schon jahrhundertealt, andere entstanden in den letzten Jahrzehnten. Neu in dem kleinen Dorf ist das kleine Forja House von Pablo Pita Architects (Porto). Forja bezeichnet im Portugiesischen die Schmiede, den Amboss oder auch den Schmiedeofen. In Vila de Muros waren Pablo Rebelo und Pedro Pita schon einmal aktiv, als sie vor neun Jahren das Muros House konzipierten: einstöckig, mit Flachdach und Holzfassade.

Das Forja House hingegen besteht aus zwei schachtelartigen Baukörpern, aufeinandergestapelt und über eine Treppe verbunden. Bodentiefe Fenster bringen Licht ins Innere und Ausblicke ins Tal. Im Erdgeschoss befinden sich Schlafräume mit Bad, im offenen Obergeschoss Küche, Ess- und Wohnbereich. Der steingraue, reduzierte Betonbau wird innen durch wohnliche Holzoberflächen ergänzt. Die Wohnung sei auf das Nötigste, auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner, reduziert, schreiben die Architekten, die weiten, strategischen Öffnungen sollen Umgebung und Horizont rahmen. Abstraktion als Integrationsmöglichkeit in die Natur, wie sie sagen.

Um das Ferienerlebnis komplett zu machen, liegt hinterm Haus, auf Höhe des Obergeschosses in den Hang integriert, ein in Beton gegossener, von Regen- und Quellwasser gespeister Pool. Von wildem Grün umrankt, meint man die wilden Tiere fast schon zu hören. (kat)

Fotos: José Campos


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Kommentare

5

Michael | 09.01.2019 09:16 Uhr

KISS

Auch wenn das WC vielleicht nicht perfekt sitzt (Alternative hätte sein können: Treppe drehen - ja, der Weg durchs Haus wird dann lange - WC-Tür seitlich positionieren), finde ich das Haus in seinem Pragmatismus und der Einfachheit grossartig.
Erinnert mich von Atmosphäre ein wenig an Corbusiers "Le Lac".

4

Johann Maier | 26.12.2018 12:03 Uhr

Farnsworth House?

Ich glaube, ich spinne.

3

Franz | 20.12.2018 18:26 Uhr

@denkste

Naja, das war beim House Farnsworth, von dem der Grundriss wohl inspiriert zu sein scheint, auch im Wesentlichen schon so. Ich denke mir das eher so: Wenn man mit Gästen am Tisch sitzt, müssen geht man halt runter, wenn man im Wohnzimmer sitzt, kann man sich aber immerhin eine Treppe sparen.

2

Santa Maria | 20.12.2018 17:00 Uhr

I Love it!

I Love it!

1

denkste | 20.12.2018 16:31 Uhr

Betonschachtel

wirklich nur eine Schachtel.
Wenn ich mir den Grundriss des OG anschaue und blicke vom Esstisch direkt auf die WC-Schüssel----Nein danke

 
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Versteckt im dichten Grün des portugiesischen Bergdorfs: das Forja House in Vila de Muros.

Versteckt im dichten Grün des portugiesischen Bergdorfs: das Forja House in Vila de Muros.

Innen wie außen aufs Nötigste reduziert: Das Ferienhaus aus Beton.

Innen wie außen aufs Nötigste reduziert: Das Ferienhaus aus Beton.

Betongerahmt: Der in den Hang integrierte Pool auf Höhe des Obergeschosses.

Betongerahmt: Der in den Hang integrierte Pool auf Höhe des Obergeschosses.

Im Ergeschoss wird geschlafen, im Obergeschoss gegessen und gewohnt.

Im Ergeschoss wird geschlafen, im Obergeschoss gegessen und gewohnt.

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