An der nordwestlichen Spitze von Irland liegt die kleine Insel Cruit Island, die von einer kargen, felsigen Landschaft geprägt ist. Dort konnte das 2018 in Rathmullan im County Donegal gegründete Büro Pasparakis Friel kürzlich ein Ferienhaus für einen privaten Auftraggeber fertigstellen. Der Standort liegt oberhalb eines kleinen Strandes am östlichen Inselrand, wo die Familie bereits seit vier Generationen Urlaub macht. Nun wurde der vorherige Bungalow aus den 1960er Jahren zu klein und sollte einem größeren und robusteren Neubau weichen, der sich auch für Aufenthalte im Winter eignet.

Für das Projekt ließen sich Pasparakis Friel von der zerklüfteten Topografie der Insel inspirieren. Sie entwarfen einen asymmetrisch geformten Baukörper mit 182 Quadratmetern Fläche, der sich eng zwischen zwei Granifelsen einschmiegt. Zu einer vorbeiführenden Straße hin zeigt er sich massiv und eher verschlossen. Die hellgrauen, rauen Putzwände werden lediglich durch einen mittig gesetzten Spalt aufgebrochen. Grüne Fensterrahmen schaffen einen kontrastierenden Farbakzent.

In Richtung Meer hingegen öffnet sich das Volumen mit einer feingliedrigen Glasfassade. Der hier liegende großräumige Wohn-, Küchen- und Essbereich mit weitem Blick über die Bucht fungiert als soziales Zentrum des Hauses, wo sich die Familie versammeln kann. Er wird von zwei länglichen Flügeln gefasst, in denen mehrere Schlaf- und Badezimmer angeordnet sind. Unmittelbar hinter dem geschlossenen Teil der Straßenfassade befinden sich außerdem Lagerräume für Kayaks und Surfboards. Kleine quadratische Fenster, die durch ein Oberlicht ergänzt werden, bringen Tageslicht in diesen Bereich des Hauses.

Das ebenfalls asymmetrische Spitzdach aus Faserzementplatten kragt an einer Seite aus und bildet einen Wetterschutz für den Eingangsbereich. Unter seinem höchsten Punkt liegt der Wohnbereich, sodass dort im Zusammenspiel mit der Fensterfront eine luftige Raumwirkung entsteht. Die Innenräume sind durch weiße Wände und Böden sowie warme Holzoberflächen charakterisiert. (da)

Fotos: Peter Molloy

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