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15.01.2009

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Boulevard Bohlweg

Fassadenwettbewerb in Braunschweig


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Braunschweig hat vor zwei Jahren ein Einkaufszentrum mit vorgeblendeter Schloss-Kulisse bekommen. Was auch immer man gegen dieses abstruse Rekonstruktionsprojekt sagen mag – eines wird auch von den Kritikern nicht geleugnet: Stadträumlich hat die Situation am Bohlweg durch die Kubatur des Schlosses eindeutig gewonnen. Umso mehr richtet sich das Augenmerk nun auf das Gegenüber der Schlossfassade: Die 170 Meter lange Bebauung an der Bohlweg-Westseite repäsentiert die Architektur der fünfziger und sechziger Jahre – schlicht und durchaus nicht qualitätlos. Doch mit dem Charme der Nachkriegszeit soll es nun vorbei sein: Kurz vor Weihnachten wurde ein Fassadenwettbewerb entschieden, mit dem der Bohlweg aufgehübscht werden soll. Die Jury, an der unter anderem die Architekten Alfred Grazioli und Hans Struhk teilgenommen hatte, vergab keinen ersten Preis:



  • 3. Preis (2.000): Matthias Müller, Heilbronn

„Die Entwürfe von Klaus-Theo Brenner und Giesler Architekten zeichnen sich durch eine besonders stringente Gestaltungskomposition aus“, erläuterte Stadtbaurat Zwafelink die Entscheidung der Jury. Zugleich wiesen sie jedoch unterschiedliche Schwachpunkte hinsichtlich der Umsetzbarkeit und Entwicklungsfähigkeit aus der gegebenen Bestandssituation auf. Deshalb habe das Preisgericht keinen ersten, sondern zwei zweite Preise vergeben.

Oberbürgermeister Gert Hoffmann findet die beiden ersten Preise „hochinteressant und von hoher Qualität“. Freilich könne er sich den „sehr in Stein ausgedrückten“ Entwurf von Klaus Theo Brenner schwerlich für die weitere Bearbeitung und Realisierung vorstellen. „Dies scheint mir dann doch ein zu großer Bruch mit dem, was an Qualität – wie etwa unser Flebbe-Haus von Kraemer – schon da ist.“
Wahrscheinlich wäre ein Anknüpfen an eine bestimmte Braunschweiger Architekturlinie in der Nachfolge von Kraemer doch wünschenswerter. Der andere zweite Preis von Giesler Architekten ließe das unter Umständen bei entsprechender Bearbeitung und möglicherweise sogar einer Kombination mit einem anderen Preisträger zu. Das müsse jetzt einmal in Ruhe beredet werden, meinte der OB.

Ziel der Stadt ist es, zeitnah eine Masterplanung auf den Weg zu bringen. Diese soll dann als Gestaltungsrichtschnur und Beurteilungsgrundlage für die Vergabe der 370.000 Euro Fördermittel dienen, die ab kommendem Jahr bereitstehen und von umbauwilligen Hausbesitzern am Bohlweg bis einschließlich 2011 beantragt werden können.


Kommentare

5

Tobi27 | 16.01.2009 11:30 Uhr

AN: "kvk"

Lieber 30er Jahre Fassaden als Pseudo-"Modernen" Kitsch.

4

Miesmacher | 16.01.2009 09:41 Uhr

an Dr. Ronald Kunze

Herr Dr. Kunze findet die Baulücke gestalterisch gelungen. Sehr interessant. Man hätte vielleicht einen internationalen Lückenwettbewerb ausschreiben sollen, vielleicht hätte Herr Dr. Kunze den gewonnen. Wer weiß. Vielleicht hätte er dann irgendwann auch den Lücken-Pritzker bekommen...?

Ich finde den Brenner-Entwurf gut. Bestimmt ist es nicht besser, die 50er-Jahre-Fassaden alle nachzudämmen und mit dicken Fenstern auszustatten. Und so toll sind die nun auch wieder nicht. Sollen sich mal freuen auf eine Verbesserung, die Braunschweiger.

3

e.gen | 15.01.2009 17:30 Uhr

Fassadenpracht

Stadt=Entwicklung=Leben=Veränderung=Vielschichtigkeit! Bringt bloss nicht alles auf eine Linie! Braunschweig hat schon mit dem Schlossabriss viel zu konsequent gehandelt. Hoffentlich hier nicht schon wieder!

2

kvk | 15.01.2009 16:29 Uhr

bohlweg

ob die "neue" 30er jahre fassade eine verbesserung darstellt gegenüber dem aktuellen bestand bleibt dem betrachter selbst überlassen. modern ist aber sicherlich etwas ganz anderes...
als erinnerung: wir schreiben das jahr 2009

1

Dr. Ronald Kunze | 15.01.2009 15:59 Uhr

Fassaden

Der Bestand ist allemal besser als die Entwürfe von heute. Die Baulücke ist städtebaulich nicht optimal, aber gestalterisch gelungen. Die zweitpreisigen Entwürfe erschlagen doch alles. Unnötig.

 
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Bohlweg, Ist-Zustand

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