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27.06.2011

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Seiner Zeit voraus

Fagus-Werk ist Weltkulturerbe


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Schon seit 100 Jahren werden im Fagus-Werk in Alfeld Schuhleisten produziert. Seit Samstag steht fest: Walter Gropius' Erstlingswerk wird von der UNESCO in die Weltkulturerbeliste aufgenommen. Eine schönere Würdigung zum Jubiläum hätte es wohl kaum geben können.

Mit seinen Flachdächern, den vorgehängten Glasfassaden und den „offenen“ Gebäudeecken kommt der 1911 errichteten Fabrik eine Vorreiterrolle der Moderne zu. Als Skelettbau entworfen, sind die Ecken des Gebäudes durch eine Kreuzkonstruktion ausgesteift. Eine weitere Besonderheit ist außerdem die Gestaltung der Stahlträger, die nach oben hin schlanker werden. Diese Leichtigkeit und Transparenz stehen in bewusstem Kontrast zu dem geschlossenen Ziegelbau mit seinen gelben Klinkern.

Seinen Namen verdankt der Industriebau den Rotbuchen, damals der wichtigste Werkstoff für Schuhleisten. Firmengründer Carl Benscheidt wählte für seine Schuhleistenfabrik „Fagus“ als lateinischen Namen für Buche. Er beauftragte den erst 27 Jahre alten Architekten Walter Gropius mit dem Bau seiner Fabrik, die anders werden sollte als die massiven, dunklen Bauten dieser Zeit. Für Gropius diente sein erster Bau als Vorbild für weitere Entwürfe, darunter auch das Bauhausgebäude in Dessau.

Das Unternehmen, das sich seit Generationen im Familienbesitz befindet, hat den Fabrikbau im Originalzustand erhalten. Seit 1946 steht er unter Denkmalschutz, produziert wird hier noch immer. Für Alfeld wird die Welterbelistung einen Zuwachs an Architekturbegeisterten bedeuten, denn trotz laufender Produktion kann das Werk auch besichtigt werden.

Das Bauhaus-Archiv in Berlin würdigt zurzeit das Fagus-Werk mit einer Fotoausstellung,  die der Fotograf Albert Renger-Patzsch kurz nach der Fertigstellung des Gebäudes 1928 aufgenommen hat (siehe BauNetz-Meldung vom 17. Juni 2011).


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