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16.09.2019

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Glas statt Zucker

Fabrikumbau von ODA in New York


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Es ist erstaunlich, wie lange die ehemalige Zuckerfabrik der Arbuckle Brothers ihre vernarbte Rückseite am Ufer des East River präsentieren durfte. Schließlich ist das New Yorker Viertel Dumbo (kurz für Down Under the Manhattan Bridge Overpass), in dem die Raffinerie 1898 entstand, schon seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr vorwiegend gewerblich genutzt. Auch die improvisierten Wohnateliers der Stadtentwicklungs-Pioniere aus der Kunst, die in den 1970er Jahren dem damals etwas abseitigen Wohngebiet seinen niedlichen Kosenamen gaben, sind längst dem luxuriös ausgebauten Loftwohnen gewichen. Jetzt haben ODA (New York) die Raffinerie an der 10 Jay Street für die Immobilienenfirma Triangle Assets in zeitweise anmietbare Büroetagen und die provisorisch geflickte Fassade in einen Hingucker verwandelt.

Zur Wasserfront präsentiert sich der Umbau mit aufgesplitterter Fassade aus beschichtetem Low-E-Glas, die Lower Manhattan, Fluss, die Manhattan Bridge und den neuangelegten Park am Wasser kaleidoskopartig reflektiert und die in ihrer kristallinen Anmutung den Bogen zur Geschichte des Bestandsbaus schlagen soll. Der entstammte den Plänen der George M. Newhall Engineering Co. und setzte sich ursprünglich aus zwei Teilen zusammen. Die Wunde an der Rückseite des backsteinernen, zehngeschossigen Hauptgebäudes entstand in den 1950er Jahren mit dem Abriss des flacheren Teils, an dem Schiffe zur Anlieferung von Rohstoffen anlegen konnten. Um die Lasten der in ihnen verankerten, neuen Vorhangfassade aufzunehmen, mussten vorhandene Geschossplatten herausgeschnitten und strukturell rekonstruiert werden. Den Eingriff beließen ODA im Inneren erkennbar.

Überhaupt wurden die
Büroräume weitgehend offen und roh belassen und behielten – trotz Premiumausblick und der auf der Anbieterwebseite angepriesenen „Ultramodernität“ – so den für die angestrebte Klientel attraktiven Industriecharme. Im Gegensatz dazu vermittelt der Empfangsbereich eine Exklusivität, die es in Material-, Form- und Farbkombination sowie Lichtregie mit dem höhlenartigen Refugium des einsamen Superhelden Batman aufnehmen könnte. (kms)

Fotos: Pavel Bendov, Imagen Subliminal


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Kommentare

1

STPH | 17.09.2019 08:31 Uhr

...

unglaublich wie die teuerste Stadt mit so viel innerer Enge erst zögerlich den ja reichlich vorhandenen Wasserausblick kultiviert. Auch für die Öffentlichkeit. Das ist noch alles sehr fremd. Das zwar kultige aber eher unwirtliche Gegenufer zu unserem.

 
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