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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fabrikgebaeude_in_Singapur_2501781.html

23.03.2012

Atmender Bau

Fabrikgebäude in Singapur


Wie in vielen asiatischen Großstädten herrscht auch in Singapur das ganze Jahr über heiße Schwüle mit vielen Sonnenstunden. Und auch dort reagieren Architekten zunehmend auf das anstrengende Klima, indem sie ihre Gebäude durchlässig für den Wind und zugleich abschirmend gegen die Sonne gestalten. Das in Singapur ansässige Büro Pencil Office hat kürzlich einen solchen „atmenden“ Bau fertiggestellt.

Das Fabrikgebäude ist als Block mit vier Doppelstockwerken entworfen, aus dessen Mitte ein offener Hof ausgeschnitten wurde. Dieser Einschnitt sorgt für den Einfall von Tageslicht und eine natürliche Ventilation. Zudem können hier schwere Lasten in die Höhe gezogen werden; der Bauherr kommt aus der Betonindustrie. Die Winddurchlässgkeit ist dringend erwünscht. Die starke Sonneneinstrahlung von Westen hingegen wird durch eine Versorgungs„schicht“ als thermale Pufferzone entlang des Baus abgemildert, hinter der die Arbeitsplätze liegen.

Das charakteristischste Element ist eine Art Spalier, das das Gebäude rundrum umgibt. Die filigrane Struktur unterstützt die Ventilation und dient zusätzlich als Sonnenschutz. Zusammengesetzt ist sie aus einer Art synthetischem Putz mit verzinktem Metall. Das helle, leichte Material ist – wenn in 33 Jahren der Pachvertrag ausgelaufen sein wird – vollständig wiederverwertbar. Das Gitter ist in unterschiedlich weiten Maschen angeordnet: Es sind sowohl gute Ausblicke möglich, aber auch der notwendige Sichtschutz ist gewährleistet, wo es die Arbeitsabläufe erfordern.

Neben den klimatischen und praktischen Erwägungen wirkt das Gebäude durch seine Hülle von der Straße aus schlanker, als es tatsächlich ist. Inmitten der von nüchternen Bauten der industriell geprägten Nachbarschaft ist ein elegantes und zugleich höchst funktionales Gebäude entstanden.


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