Am vergangenen Donnerstag, 5. Juni 2025, ist der European Award for Architectural Heritage Intervention (AHI) vergeben worden. An der siebten Ausgabe des Wettbewerbs beteiligten sich Architekturbüros aus 24 europäischen Ländern mit insgesamt 238 eingereichten Projekten.
Der Preis würdigt Projekte, die sich dem Erhalt und der Transformation des kulturellen Erbes im öffentlichen Raum Europas widmen. Verliehen wird er in vier Hauptkategorien: Built Heritage (Gebautes Erbe), Exterior Spaces (Außenräume), Urban Planning (Stadtplanung) sowie Disclosure (Vermittlung). In letzterer Kategorie werden Beiträge wie Publikationen, Ausstellungen oder Veranstaltungen prämiert.
Darüber hinaus vergibt die international besetzte Jury zwei Sonderpreise: die Special Mention New European Bauhaus für Projekte, die Nachhaltigkeit, Ästhetik und Integration besonders betonen, sowie die Special Mention Restoration für besonders qualitätsvolle Restaurierungen. Alle Preisträger und Finalisten im Überblick:
Kategorie Built Heritage
- Preisträger: Sanierung und Erweiterung der Stadtmauer Het Steen in Antwerpen (Belgien) von noAarchitecten
- Finalist: Kloster Saint-François in Sainte-Lucie-de-Tallano (Frankreich) von Amelia Tavella
- Finalist: Umbau Kunstsilo in Kristiansand (Norwegen) von BAX Studio, Mendoza Partida und Mestres Wåge
- Finalist: Sanierung Grand Palais in Paris (Frankreich) von Chatillon Architectes
Kategorie Exterior Spaces
- Preisträger: Platz Firal d’Olot in Olot (Spanien) von Jaume Bach, Anna Bach, Eugeni Bach Xevi Bayona und Alba Colomer
- Finalist: Ensemble Corral de Don Diego in Toledo (Spanien), Consorcio de la Ciudad de Toledo
- Finalist: Gedenkstätte des ehemaligen Deportationsbahnhofs in Bobigny (Frankreich) von OKRA
- Finalist: Stadtviertel Part Baixa de Tarragona, Comprehensive Plan für Tarragona (Spanien) von Territoris XLM und BCQ Arquitectura
Kategorie Urban Planning
- Preisträger: Bridging Time and Space: Masterplan für den Umbau von Ancient Corinth (Griechenland) von Ministry of Culture Ephoreia of Antiquities of Corinthia, American School of Classical Studies in Athens (ASCSA) und Thymio Papayannis and Associates (TPA)
- Finalist: Umbau Plaça Major in Olot (Spanien) von Un Parell d’Arquitectes, Quim Domene, Pep de Solà-Morales
- Finalist: Masterplan für den Camino de Santiago in der Autonomen Region Castilla y León (Spanien) von Rodríguez Valbuena Arquitectos
Kategorie Disclosure
- Preisträger: Ruins, Scars and Traces, SIC Studio
- Finalist: Sumem Patrimoni in Vic (Spanien), Vic City Council
- Finalist: Alot Olot, Arquitectura, paisatge i deliri garrotxí Olot (Spanien), Un Parell d’Arquitectes Roger Serrat-Calvó i Calm
Special Mention New European BauhausSpecial Mention Restoration- Auszeichnung: Restaurierung Torre Chiaravalle Nolar in Mailand von Jurina e Radaelli Studio Associato
Der von der katalonischen Architektenkammer organisierte AHI-Award wird alle zwei Jahre vergeben. Der Jury gehörten neben Architekt*innen und Stadtplaner*innen mit Expertise im Bereich der Denkmalpflege und des Bauens im Bestand auch die Gewinner*innen und Finalist*innen der
vorherigen Ausgabe (2023) an. Während das letzte Mal Nachhaltigkeit und Inklusion im sozialen Wohnungsbau sowie öffentliche Kulturbauten im Fokus standen, gab es 2025 kein explizites Schwerpunktthema.
Ein Blick auf die in diesem Jahr preisgekrönten Arbeiten zeigt: Wichtigstes Instrument für den Erhalt und die nachhaltige Transformation von Baukultur ist und bleibt die öffentliche Förderung. Denn alle Projekte wurden von städtischen oder regionalen Institutionen in Auftrag gegeben oder unterstützt.
(dsm)
Zum Thema:
Ausgehend von dem bemerkenswerten, nicht-kommerziellen Kaufhaus, berichtet unsere aktuelle BauNetz WOCHE #670 aus dem belgischen Kortrijk, wo auch das spanische Büro Barozzi Veiga kürzlich eine Museumserweiterung fertiggestellt hat.
eu-architecturalheritage.org
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arcseyler | 11.06.2025 08:15 Uhr.de
Wie die Vergangenheit serviert wird, geframt. Da wird Gegenwart daraus gemacht, räumlich. In ein zeitliches Gefüge gebracht, einen Zeitraum.
Und im Nachtrag zur Metamoderne:
Wenn die Tatsache des endlosen Raums unser Vorstellungsvermögen übersteigt, dann muss sich unser Vorstellungsvermögen ändern, der Raum tut es nicht. Die Kopernikanische Wende tat Ähnliches.