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19.08.2022

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Trulli de luxe

Erweiterung eines historischen Wohnhauses in Apulien von Giuseppe Gurrieri Studio


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Wer schon einmal durch Apulien gereist ist, hat sie sicherlich schon gesehen: Trullo-Häuser – weiß gestrichene Rundbauten mit kegelförmig zulaufenden Dächern. Gekrönt werden die aus Naturstein gemauerten Kraggewölbe meist von einer Kugel oder symbolischen Figuren. Die jahrhundertealten Wohngebäude, einst Heimstatt der ärmeren Bevölkerung, werden heute gerne als Ferienhäuser genutzt – und entsprechend renoviert und aufgemöbelt. Auch nahe des Städtchens Cisternino zwischen Bari, Brindisi und Tarent wurde ein idyllisch gelegenes Trulli-Ensemble saniert und zum luxuriös ausgestatteten Wohnhaus erweitert. Dafür verantwortlich zeichnet das in Ragusa ansässige Giuseppe Gurrieri Studio.

Das für eine private Bauherrschaft konzipierte Projekt Casa ACO ergänzt die vorhandene Bebauung, die ein Haupthaus mit zwei Trulli sowie ein freistehendes Nebengebäude umfasst, mit einem Neubau über rechteckigem Grundriss. Dieser schließt direkt an das Hauptvolumen des Bestands an. Der neue Teil bietet weitläufige, offen gehaltene Räume und bildet damit einen Kontrast zum starren Grundriss und den kleinen Zimmern der massiven Trulli.

Während die Trulli mit ihren dicken Wänden und winzigen Fenstern einen guten Schutz gegen Hitze und Kälte bieten, präsentiert sich der Anbau als minimalistischer Pavillon, der sein Umfeld und sich selbst durch gezielt gesetzte Öffnungen inszeniert: An der Querseite gerät durch ein großes Schaufenster der Garten in den Blick, mittig an der Längsseite wird der Küchenblock gefeiert, und durch schmale bodentiefe Fenster entstehen bei geöffneten Türen im Bestand interessante Blickachsen.

Die rückseitige Außenwand der Trulli wurde als Innenwand in das neue Gebäude integriert und setzt dort mit ihrer archaisch anmutenden Haptik einen Akzent inmitten der glatten Oberflächen, wie sie dem Zeitgeist entsprechen. Ein schmaler, langgezogener Einschnitt im Dach markiert das Aufeinandertreffen von alter und neuer Bausubstanz und bringt zugleich Licht in das Innere. Insgesamt umfasst der umbaute Raum eine Fläche von 300 Quadratmetern – also nur einen Bruchteil des 1.600 Quadratmeter großen, durch mehrere geradlinige Steinwände strukturierten Grundstücks, auf dem auch ein Pool nicht fehlen durfte. (da)

Fotos: Filippo Poli


Kommentare

1

Ulrike Wendland | 22.08.2022 11:50 Uhr

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Alles schick, alles edel. Aber: Im Trullo hält man 40-Grad-Sommer eher auch ohne Klimaanlage aus. Anbau und Pool brauchen dafür um so mehr Energie zum Kühlen und knappes Wasser. Sind das noch Beispiele, die das Baunetz unkommentiert feiern sollte?

 
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