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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Erweiterung_des_Landtags_in_Muenchen_eroeffnet_2557175.html

24.05.2012

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Still, stark und sparsam

Erweiterung des Landtags in München eröffnet


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Heute wurde mit einem Festakt der Erweiterungsbau des Bayerischen Landtags in München eröffnet. Der Neubau auf der Nordseite des Maximilianeums enthält Fraktionsbüros des Landtags. Der Entwurf von Léon Wohlhage Wernik (Berlin) war aus einem Wettbewerb hervorgegangen (siehe BauNetz-Meldung vom 8. 5. 2009). Volker Staab hatte Mitte der neunziger Jahre bereits die östlichen Anbauten an das Maximilianeum entworfen.

Der Neubau mit seiner Fassade aus Keramiktafeln und der klaren geometrischen Figur fügt sich nach Auffassung der Architekten „präzise eingepasst, gestalterisch zurückhaltend, aber ausdrucksstark in der Kubatur“ in das Ensemble von historischer Monumentalität ein – oder anders ausgedrückt: Der Bau ist „still, stark und sparsam“. Mit der Auskragung des Saalgeschosses setze er aber zugleich einen selbstbewussten Akzent. Der Neubau sollte ökologischen Vorbildcharakter haben und erfüllt daher den Passivhausstandard.

Der sechsgeschossige Neubau bedient den Bedarf an Büros für die Abgeordneten der nunmehr fünf Landtagsfraktionen sowie an einem Konferenzsaal. Auf vier Etagen ordnen sich die Büros um einen zentralen Erschließungs- und Servicekern herum, der durch eine warm-rote Holzverkleidung hervortritt und mit der ansonsten zurückhaltenden Gestaltung kontrastiert. Im vierten Obergeschoss befindet sich der Sitzungssaal, nach außen durch die Auskragung gut sichtbar, in dem der rot vertäfelte Kern zur Stirnseite des Raums wird. Über hohe Fenster hat man dreiseitig einen Ausblick über die Isarauen.

Die Fassade aus profilierten Keramiktafeln orientiert sich in Material, Farbe und Textur am Bestand – ebenso die Proportionen der Fensteröffnungen. Durch die fassadenbündige Verglasung soll die skulpturale Präsenz des Baukörpers betont werden. In der Gesamtansicht wechseln sich die Fensterelemente mit den großen Keramikfeldern ab. In der Nahansicht hebt sich das horizontale Relief hervor, wodurch leichte Schatten die Fassade plastisch erscheinen lassen. Der gleichmäßige Rhythmus der Fenster wird einzig durch die übergroßen Formate im Sitzungssaal variiert, was dessen Bedeutung nach außen unterstreicht.

Fotos: Christian Richters


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Kommentare

4

Ingo | 25.05.2012 14:35 Uhr

Staab-Erweiterung

war schon 1992-1994.

3

Ingo | 25.05.2012 14:31 Uhr

Staab

@Ralf:
Volker Staab hatte den Plenarsaal umgestaltet (2000-2005 lt BüroWebseite).

2

Jan | 25.05.2012 10:49 Uhr

Still, stark und sparsam

"Die Fassade aus profilierten Keramiktafeln orientiert sich in Material, Farbe und Textur am Bestand – ebenso die Proportionen der Fensteröffnungen."

Das ist aber wohlwollend gesagt?

1

Ralf | 24.05.2012 15:55 Uhr

Landtag in München

War die Erweiterung durch Volker Staab wirklich Mitte der neunziger Jahre? Ich hatte immer in Erinnerung, an einem Wettbewerb teilgenommen zu haben im Jahr 2001 ...

 
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