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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Eroeffnung_Humboldt_Forum_auf_2020_verschoben_6926591.html

27.06.2019

Zu Alexanders 251. Geburtstag

Eröffnung Humboldt Forum auf 2020 verschoben


Wenn es in diesem Land einfach mehr TGA- und Bauingenieure gäbe, dann wäre es vielleicht auch im Humboldt Forum alles etwas zackiger gelaufen. Das konstatierte gestern der Vorstand des Baubereichs in der Stiftung Berliner Schloss, Hans-Dieter Hegner bei einer Pressekonferenz. Das Berliner Schloss, so steht nun endgültig nach der gestrigen Sitzung des Stiftungsrates fest, wird nicht in diesem Jahr wie geplant eröffnen. Stattdessen wird es eine Eröffnungschoreografie geben. Von unten nach oben wird die Stiftung ab September 2020 langsam die einzelnen Geschosse des rekonstruierten Stadtschlosses öffnen, bis die Öffentlichkeit schließlich Anfang 2021 die großen Wechselausstellungen im zweiten und dritten Obergeschoss in Besitz nehmen kann.

Der neue Zeitplan sei „auskömmlich“, so Hegner, aber „man dürfe sich jetzt auch nicht ausruhen.“ Ursache für die Verschiebung sind Mängel und Verzögerungen bei einzelnen Gewerken. Insgesamt 400 technische Anlagen werden im Schloss installiert. Vor allem bei der Klima- und Lüftungstechnik, aber auch bei den einzelnen Haustechnikanlagen sind in den letzten Wochen Mängel aufgetreten. Zudem fehlt bei der derzeitig angespannten Baukonjunktur schlicht Fachpersonal. Die Firmen arbeiten an der Schlossbaustelle nach Verträgen, die bereits vor acht Jahren abgeschlossen wurden, die Vergütung spiegelt nicht mehr die jetzige Konkurrenzsituation wider. Da sei es „nachvollziehbar, wenn dann einige der ohnehin wenigen Ingenieure im Land doch lieber auf einer anderen Baustelle stehen“, so Hegner. Die Verzögerungen an der Schlossbaustelle ziehen auch Kosten mit sich, im Vergleich zu anderen Großprojekten handele es sich da aber nur um „Peanuts“. Eine Ziffer von 20 Millionen Euro Mehrkosten ging während der Pressekonferenz durch den Raum.

Die Stiftungsratsvorsitzende Monika Grütters, die selbst nicht anwesend war, gab bekannt, die Verschiebung der Eröffnung sehr zu bedauern. Grütters hatte länger auf ein symbolisches Eröffnungsdatum im 250. Geburtsjahr Alexander von Humboldts gedrängt, der schließlich Namensgeber des Humboldt Forums ist. Auf sie ging wohl nach Bekanntwerden erster Probleme beim Innenausbau der vielfach kommentierte Vorschlag zurück, das rekonstruierte Barockschloss in diesem Jahr zunächst ohne Ausstellungen zu eröffnen. Doch die Stiftung erhält dieses Jahr keine Baugenehmigung mehr. „Dann eröffnen wir eben zum 251. Geburtstag Alexander von Humboldts”, sagt Generalintendant Hartmut Dorgerloh. Das ist zwar eine schiefe Symbolik, doch ein bisschen Unförmigkeit steht einem so starren Gebäude wie dem Stella-Schloss ganz gut. (sj)

Fotos: Stephan Falk / © SHF, David von Becker / © Kulturprojekte Berlin


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