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30.03.2020

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Schön unbehandelt auf Fanø

Einfamilienhaus von Lenschow + Pihlmann


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Fanø ist eine kleine dänische Nordseeinsel im Wattenmeer, knapp 50 Kilometer nördlich von Sylt gelegen. Bei über 2.700 Ferienhäusern leben hier dauerhaft gerade mal 3.400 Einwohner. Das Kopenhagener Büro Lenschow & Pihlmann hat dort ein Haus entworfen, das sich an den charakteristischen Længehuse der Gegend orientiert. Diese Langhäuser, die ursprünglich Wohntrakt und Scheune unter einem Dach vereinten, hatten sich nicht zuletzt wegen des starken Westwinds durchgesetzt. Mit der schmalen Stirnseite bieten sie den Böen wenig Angriffsfläche.

Wichtig ist den beiden Architekten das Prozesshafte und die Auseinandersetzung mit historischen Bauten, wie sie im Porträt in der Baunetzwoche#527 betonen. Viel Beachtung fand ihr letztes Projekt in Viby, im Zuge dessen sie einen aufgelassenen Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert sanierten und ihn um mehrere Wohnbauten zu einer Art Studentendorf erweiterten. Altes und Neues gehören bei dem Ensemble zusammen, die Auseinandersetzung mit dem Bestand verzichtet aber auf jede Nostalgie.

Beim neuen Langhaus auf Fanø kommen – ähnlich wie bei den historischen Vorbildern – möglichst simple und günstige Materialien zum Einsatz, die – mit Liebe zum Detail verbaut – ein kohärentes Ganzes bilden. Das Haus wird durch eine extra angelegte Düne vom Wind geschützt, das schmale Dach mit seinen weit heruntergezogenen Überhängen trägt sein Mögliches zum Schutz vor den Elementen bei.

Das spitz zulaufende Dach bestimmt auch im Inneren die Atmosphäre, wurde es doch durchgehend offen belassen. Eingestellt sind geschlossene Abschnitte, die sich galerieartig über schmale Treppen auch im Obergeschoss nutzen lassen. Die einzelnen Baustoffe des Innenraums werden in ihrer simplen Materialität zelebriert. Unverputzte Hohlziegelmauern treffen auf Sperrholz und Türen aus MDF, die Leitungen sind allesamt offen verlegt. Besonderes Augenmerk haben die Architekten auch auf die eigens entworfenen Küchenmöbel gelegt. Diese bestehen aus festen und mehreren mobilen Elementen, die an Werkzeugwagen denken lassen.

Wer in der aktuellen Situation des physical distancing auch mit einem Haus auf Fanø liebäugelt, dem sei verraten, dass die Insel durch den angewehten Sand jedes Jahr um ein paar Meter wächst. Ob das irgendwann Bauland sein könnte? (tl)

Fotos: Hampus Berndtson


Kommentare

3

eine junge | 05.04.2020 21:28 Uhr

architektin

aufputzinstallationen? ...finde ich ja gruselig. ebenso die leuchte auf bild 6.

2

auch ein | 31.03.2020 11:11 Uhr

architekt

Also innen finde ich es schrecklich!

Eine roh gelassene Sichtbetonwand strahlt m.E. mehr Wärme aus als die gebastelten Ziegel. Und in Kombination mit den Sperrholzplatten wird es endgültig eine Rumpelatmosphäre.
Aber da es ein EInfamilienhaus ist ist der Nutzer sicher zufrieden , das ist die Hauptsache!

1

joscic | 31.03.2020 08:52 Uhr

sehr schönes Haus

so ein Ortgang und eine Dachrinne und Hohlziegel können doch sehr gut aussehen. Nur den Zugang zur mittleren Galerie nur mit Leiter finde ich fragwürdig.

 
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