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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Einfamilienhaus_in_Belgien_von_BLAF_8073582.html

11.11.2022

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Zwei Hüllen

Einfamilienhaus in Belgien von BLAF


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Gerade in unserer jüngsten Meldung zu einem neuen Einfamilienhaus von BLAF Architekten (Lokeren) sprachen wir von „Einfamilienhausbrutalismus“, da melden uns die Architekt*innen schon ihre nächste Fertigstellung. Wieder ist es ein Haus mitten im suburbanen belgischen Siedlungsteppich, dieses Mal bei Oud-Heverlee südlich von Leuven, wo architektonischer Anspruch selten zu finden ist. Und wieder könnte man von Brutalismus sprechen.

Das Haus steht auf einem sechseckigen Grundriss. BLAF schreiben, dass sie einen kompakten Körper erzeugen wollten, der ein Maximum des von der Straße abfallenden Geländes frei lässt. Das dreigeschossige Haus ist daher so in die Böschung gestellt, dass es von der Straße zweigeschossig wirkt und über seine beiden Nachbarn nicht hinausragt. Von der Rückseite aber, wo sich freie Felder anschließen, sind alle drei Geschosse zu sehen und umgekehrt geht der Blick aus dem Haus über die Felder bis zum Waldrand am flachen Horizont. „Der Körper steht selbstbewusst in der Landschaft, das wilde Grundstück behält weitgehend sein eigenes Relief“, schreiben BLAF. Auch zu den Nachbarn wird jeweils Abstand gewahrt und die Fensteröffnungen zur Straße und zu den beiden Nachbarseiten sind auf ein Minimum reduziert, was dem Backsteinkörper mit seinen offenen Eckverbindungen etwas Skulpturales verleiht.

Das Gebäude besteht aus zwei eigenständigen Hüllen. Die äußere Schicht besteht aus Backsteinen, die innere Hülle ist ein Holzständerwerk mit einer Dämmung aus Hanfkalk. Beide Schichten sind selbsttragend, so dass beide vollständig entfernt werden könnten, die jeweils andere aber bestehen bleiben könnte. Das würde auch den sortenreinen Abbau im Falle eines Abbruchs und eine fast hundertprozentige Wiederverwertung der Baustoffe ermöglichen. Zur Rückseite hin zieht sich der innere Holzbau hinter einer Ecke des Backsteinbaus auf voller Höhe zurück, sodass ein Patio mit großen Öffnungen entsteht. Die Betonstürze sichern die Mauerwerkshülle gegen Windlasten. BLAF sprechen von einer Vorhangfassade aus Holz, die hier dreigeschossig aufragt und aus jedem Geschoss einen Blick in die Landschaft freigibt wie aus einem Turm – jedenfalls an den Stellen, wo man nicht einfach nur auf das Mauerwerk der äußeren Hülle schaut. (fh)

Fotos: Stijn Bollaert


Kommentare

4

auch ein | 14.11.2022 10:54 Uhr

architekt

bild 3 sagt eigentlich alles:
was ein krampf!

3

arcseyler | 11.11.2022 18:23 Uhr

....

Wenn man die Satteldachumgebung mit dem Flachdachbau in Beziehung setzen wollte, dann will das Satteldachhaus ein Ganzes sein und das Flachdachhaus ein Fragment,
...ein Teil eines Ganzen, dem sich aber die SD Umgebung widersetzt.

2

Mainzer | 11.11.2022 16:55 Uhr

Einfach besser Bauen

... gelingt leider nicht immer:

Warum an diesem Ort dieses auffallend diverse Wohnhaus? Krampfig anders sein wollen, inmitten der SD-Nachbarschaft ... jedoch leider ohne nutzbaren Qualitätsgewinn.

Ein früher Blick auf die Grundrisse hätte schon geholfen ...

1

50667 | 11.11.2022 16:04 Uhr

Schöne....


...sehr eigenständige Lösung mit schönen Raumfolgen...beim nächsten Projekt bitte noch die Regenentwässerung nach Innen. Danke !

 
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