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16.02.2021

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Satteldach mit Lichtdusche

Einfamilienhaus im Münsterland von buschundschuermann


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Eine Bauaufgabe, die zum Alltag vieler Architekt*innen gehört: Das Einfamilienhaus. Ein jahrzehntelang propagiertes Ideal glücklicher Familien, trotz Debatte um Klimaschutz und Flächenverbrauch wirkmächtig. So auch im Münsterland, wo sich eine vierköpfige Familie ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen wollte. Die ursprüngliche Idee: ein einfaches Haus mit zwei Stockwerken, typisch münsterländischer Backsteinfassade und Satteldach. Fertiggestellt im Dezember vergangenen Jahres ist genau das entstanden – und noch viel mehr.
 
Entworfen haben das Wohnhaus im nordwestfälischen Emsdetten Johannes Busch und Patrick Schürmann, die selbst aus dem Münsterland stammen. Nach ihrem Erstlingswerk, einem Bürobau ebenfalls im Münsterland, ist es das zweite Projekt der jungen Architekten.

An der äußersten Ecke eines Neubaugebietes gelegen, steht das Gebäude mittig auf dem großen Grundstück, teilt den Garten in zwei Hälften: eine südliche zur Nachbarbebauung, über die das Gebäude erschlossen wird, und eine nördliche mit Blick übers freie Feld. Wie noch oft in der Region üblich wurde die Fassade mit Backstein verkleidet, das Dach mit roten Ziegeln gedeckt. Die kompakte Erscheinung des 245 Quadratmeter Bruttogrundfläche großen Baukörpers wird nur durch scheinbar willkürlich verteilte Elemente aufgelockert. Auf den zweiten Blick zeigt sich aber: Fensterformate sowie die eingefärbten Betonfertigteile wiederholen sich auf beiden Längsseiten des Hauses. Die vorkragenden, backsteinroten Betonträger nehmen an der Nordfassade die Mauerlasten oberhalb der breiten Fensterfront im Erdgeschoss auf, während sie auf der Südseite wie zweckentfremdet als überdimensionales Ornament dienen.

Der Grundriss baut sich im Erdgeschoss über eine Diele zwischen Küche und Wohnraum auf, eine Enfilade direkt hinter der Fensterfront auf der Nordseite verbindet die drei Räume. Am Ende des Ganges führt eine einläufige Treppe an der Giebelseite ins Obergeschoss. Während das Erdgeschoss offen und großzügig wirkt, besteht das Obergeschoss aus vielen kleinen Zimmern. Aufgereiht an einem langgestreckten Flur liegen hier durch eine Dachgaube belichtete Bäder, Ankleideräume und Kinderzimmer sowie am Ende des Flurs Arbeits- und Elternschlafzimmer. Eine Stiege führt von hier wieder hinunter in den Wohnraum, wo sie in einer tiefen Fensternische versteckt endet. (kat)

Fotos: Jörg Albano-Müller, Patrick Schürmann


Kommentare

14

alexander | 17.02.2021 16:56 Uhr

moderne post

schade: innen gefällt es mir -bis auf das klo neben dem esszimmer- sehr gut. oben funktioniert es nur gut, weil innenliegende bäder, die dann mit einem unproportionierten dachgaubenmonster belichtet werden. echt jetzt? ich dachte die moderne post gäbe es nicht mehr...

13

STPH | 17.02.2021 13:01 Uhr

Richtung Postmoderne Venturi?


Auch wieder so eine Hausdarstellung, die mit diesem belastbaren Archetypen spielt. Der verträgt jede Abwandlung, hier mit sinnlosen? Pfeilern und Jalousiekästen? aus Beton. Sogar die Bauteile sind so gebräuchlich das man erst wieder hinschaut wenn der Gebrauch leicht differiert. Eine Entfremdung zum Zitat wie bei der Postmoderne, künstlerisch künstlich.

12

Adrian F | 17.02.2021 11:30 Uhr

...

@alumnus TUBS:
der Gedanke ist ja grundsätzlich richtig, passt aber eher auf eine Vielzahl von Wettbewerben die hier veröffentlicht werden und nicht unbedingt auf diesen Bau, oder?

Zum Bauwerk. Innen fast besser als außen. Handwerklich und strukturell aber eine saubere Arbeit, Glückwunsch Kollegen!

11

Peter Pan | 17.02.2021 11:05 Uhr

teilbar

Wenn die Kiddis flügge werden, kann man das Haus sehr gut in 2 Parteien teilen. 1 Kind mit eigener Familie falls es im Haus bleibt im größeren Part und die Eltern bleiben im kleineren Part... zum Beispiel...

10

alumnus TUBS | 17.02.2021 10:25 Uhr

Irgendwie

seltsam...
Erster Gedanke: So what?
Zweiter Gedanke: Ah... interessant
Dritter Gedanke: Ja, aber auch sinnvoll?

Letztlich liegt darin die ganze Crux unserer Architekturdebatte. Nachhaltigkeit, Angemessenheit, Sinnfälligkeit, Ökologie, Verantwortung, usw......alles Worthülsen! Es geht ausschließlich um Aufmerksamkeit, um das Neue, das Andere. Neu oder anders sein reicht schon als Legitimation.

Diese Grundeinstellung gehört zum Zeitgeist (nicht nur in der Architektur). Es ist zwar möglich, das zu hinterfragen, es ändert aber nichts.

Ich will das Gebäude gar nicht über Gebühr kritisieren, die Kollegen haben letztlich Alles richtig gemacht. Mit einige ungewöhnlichen Maßnahmen in einem relativ simplen Gebäude Aufmerksamkeit erzeugt (ob positiv oder negativ ist vom Prinzip her fast egal) und einen Bauherren (hoffentlich) glücklich gemacht.

Außerdem: Mich regt dieser Bau mehr zum Nachdenken an, als die ewig gleichen Schweizer Sichtbetonkisten.

9

Volker | 17.02.2021 08:22 Uhr

was soll das

"Satteldach mit Monstergaube"...
Irgendwie pastos einfach nicht.
Das muss man erst mal hinkriegen... in einem langen Baukörper zwei innenliegende Bäder, die dann über eine dermaßen schlecht detaillierte Riesengaube belichtet werden. Bei der Fassade wurden scheinbar Reste aus dem ersten Projekt verarbeitet. Auch die, auf den Fotos erkennbaren Details wirken handwerklich nicht wirklich gut gemacht.
Der Grundriss ist etwas anders als gewöhnlich bei Häusern dieses Zuschnitts... doch, halt: Wow! eine zweite Treppe die im Schlafzimmer endet... und dann diese Raumfolge mit Ankleide und Bad.
Aber scheinbar reicht das.
Wundern würd´s mich nicht wenn das Haus bei eirgendeinem Häuser-Award auftaucht.

8

karl | 16.02.2021 20:46 Uhr

gebaute Kommunikation

dieses Haus ist sehr schön und sehr klar. Bauen ist die Befassung mit toter Materie, es schafft nur eine Hülle. Deshalb in Reihe 3 nach den Medizinern. Das Haus fokussiert auf den Inhalt und das Leben. Wunderschön gelöst.

7

Dr. Yikes | 16.02.2021 18:45 Uhr

Spannend

Ich erkenne hier einen reflektierten Umgang mit den Urformen des Wohnens, Zelt und Höhle.

6

Mike | 16.02.2021 18:05 Uhr

Kalte Dusche

Sorry, die Proportionen lassen mich erschaudern!

5

peter | 16.02.2021 17:28 Uhr

mal anders

spannende grundrisse, mal ganz was anderes. sich eine meinung dazu zu bilden fällt schwer - sind die zwei treppen eine geniale raumschleife oder eine gebaute trennung für familienmitglieder, die sich gern möglichst weit aus dem weg gehen?
mein bauchgefühl sagt, dass das "herz" des hauses fehlt, ein zentraler raum für alle. interessant, aber für meinen geschmack zu labyrinthisch. aber zu den bauherren/nutzern muss es schließlich passen.

4

gar | 16.02.2021 17:03 Uhr

nicht

schön!

3

auch ein | 16.02.2021 16:16 Uhr

architekt

innen ja ganz nett

aber von aussen sieht es aus wie zusammengekauft von "rudi`s resterampe".
furchtbar

2

Toni Tek | 16.02.2021 16:05 Uhr

sehr schön

eine Freude, das Haus

1

Earl Mobileh | 16.02.2021 15:59 Uhr

Gut gemacht

Schönes Projekt!

 
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