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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Einfamilienhaus_am_Stadtrand_Madrids_von_Steyn_Studio_6512885.html

26.07.2019

Sägezahn mit Pool

Einfamilienhaus am Stadtrand Madrids von Steyn Studio


Eine Tiefgarage mit Platz für zwei Limousinen, drei Schlafzimmer, drei Terrassen und ein Pool: Das Sierra House weckt zunächst einmal Villen-Assoziationen. Dabei ist das Einfamilienhaus nicht groß, laut Plan der Londoner Architekten Steyn Studio misst der Bauplatz an der Peripherie von Madrid gerade einmal 6,5 Meter in der Breite.

Mit einem ausgeklügelten Innenraumkonzept versuchen die Architekten, trotz der Kompaktheit des Hauses, keine Platzangst aufkommen zu lassen. So nutzen die offenen Räume die maximal mögliche Innenhöhe aus, zudem werden Küche und Wohnbereich nur durch unterschiedliche Ebenen gegliedert. Die oben in den sägezahnartigen Giebeln liegenden Schlafräume erwecken den Eindruck zweier Häuser im Haus.

Die besondere Dachform ergab sich durch geschicktes Ausnutzen der restriktiven lokalen Bauvorschriften. Anstatt den Giebel nach oben fortzuführen und so die Maximalhöhe zu überschreiten, wurde er in der Mitte nach unten geklappt. In der entstandenen Senke sind die Haustechnik, Solarpaneele, Warmwasserkollektoren, und Kaminschornsteine untergebracht. 

Von der Dachform leitet sich auch der Name für das Wohnhaus ab: Sierra kann auf Spanisch sowohl Säge als auch Gebirgszug bedeuten. Und zumindest die Berge lassen außerhalb Madrids nicht lange auf sich warten. Die Namen der beiden benachbarten Stadtrandsiedlungen Montecarmelo und Mirasierra – was übersetzt soviel heißt wie „Schau ins Gebirge“ – weisen ebenfalls daraufhin.

Doch nicht nur in der Namenswahl wird der Ortsbezug deutlich. Durch die Stadtrandlage befände man sich damit auch am Übergang von Beton zu Fels, wie die Architekt*innen betonen. Und beide Materialien finden sich in der patchworkartigen Außenfassade wieder. Eine sich über die komplette Dimension des Baukörpers erstreckende Schalbetonwand rahmt das Haus und die oberen Terrassen ein und verdeckt nahezu das ganze Nachbargebäude. Es scheint fast, dass sich das Sierra House mit dieser soliden Barriere abgrenzen will von dem auf Wohnfläche maximierten Einheitsbrei der restlichen Siedlung. (tl)

Fotos: Imagen Subliminal


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