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01.07.2020

Open Factory für kreative Köpfe

Egon-Eiermann-Bau in Apolda


Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der IBA Thüringen.

Etwas versteckt, in einer ruhigen Seitenstraße Apoldas, steht der Egon-Eiermann-Bau — keine zehn Fußminuten vom Bahnhof entfernt. Das lange Zeit leer stehende Denkmal aus den 1930er-Jahren vermittelt auf 6.000 Quadratmetern noch immer die Grundprinzipien des Architekten Egon Eiermann: Logik, Reinheit und Klarheit. Blickt man aus den großen, blau umrahmten Fenstern der ehemaligen Weberei und des Feuerlöschgerätewerks, sieht man eine Brache. Hier standen einst Produktionshallen, am Horizont zeichnen sich Kleingärten und Plattenbauten ab.

Stünde der Eiermannbau in Jena oder Weimar, dann wäre er nicht leer. Doch ein Abriss des hochkarätigen Denkmals kommt nicht infrage. Wenn nach ökologischen wie ökonomischen Prinzipien über Erhalt, Umnutzung, Umbau oder Recycling nachgedacht wird, dann wird Leerstand zu LeerGut — auch in Apolda.

Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen ist seit 2017 Eigentümerin des Eiermannbaus. Leerstand in der Provinz ist auch für die LEG eine Herausforderung. Gemeinsam mit der IBA Thüringen geht sie in Apolda einen in der Immobilienwirtschaft innovativen Weg: In Form einer Anhandgabe ermöglicht sie der IBA Thüringen, den Eiermannbau bis 2023 schrittweise zu entwickeln. Ziel ist es, in direkter Nachbarschaft zu den boomenden Städten Weimar und Jena eine beispielhafte und nachhaltige Aktivierung zu schaffen — auch als Vorbild für andere Standorte und Gebäude in Thüringen. Getreu ihrem Motto Wie wenig ist genug?” hinterfragt die IBA dabei übliche Bau- und Nutzungsstandards. Sie investiert nur in das, was wirklich nötig ist, und nimmt bezahlbare Mieten in den Blick, um die Architekturikone der Moderne zu einem vielfältigen Ort für kreative Köpfe und Produzierende zu machen — zu einer Open Factory.

Nach ersten Zwischennutzungen zog die IBA Thüringen 2018 selbst in den Eiermannbau. 2019 fand die IBA Zwischenpräsentation in dem lange leer stehenden Industriegebäude statt. In den kommenden Jahren wird die Gesamtimmobilie, bestehend aus derzeit zwei Gebäuden mit rund 7.500 Quadratmetern Brutto-Grundfläche und einem zwei Hektar großen Grundstück, Schritt für Schritt entwickelt und ausgebaut. Die Planungs- und Baumaßnahmen werden auch durch eine von der Stadt Apolda mit Unterstützung der IBA Thüringen beantragte Bundesförderung und Mittel des Freistaats möglich.

Text: IBA Thüringen, Fotos: Thomas Müller

Termin:
1. Juli bis 31. Oktober 2020
Ort: 
Open Factory Eiermannbau, Auenstraße 11, 99510 Apolda

Stand Juli 2020


Zum Thema:

www.iba-thueringen.de


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Das Industriedenkmal ist das einzige Bauwerk des Architekten Egon Eiermann in Thüringen.

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Die vermietbaren Einheiten im Eiermannbau bewegen sich zukünftig zwischen 20 und 450 Quadratmetern.

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Als erster Ausbauschritt wurde das IBA Büro als experimentelles Pilotprojekt im Eiermannbau realisiert. Es basiert auf einer Haus-in-Haus-Lösung aus Industriegewächshäusern mit einem Möbelsockel aus Nadelsperrholz.

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Die niedrigen Brüstungshöhen von Egon Eiermann wurden bewußt in den Sockelhöhen des Ausbaus aufgenommen, um den Raum weiterhin als Ganzes wirken zu lassen.

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