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04.01.2017

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Für die Elitären unter den Kreativen

Drei Türme in L.A. von SOM und Patterns


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Welche Kreativen meint der Projektentwickler City Century wohl? Für die „creative community“ von Los Angeles will das Unternehmen nämlich ein neues Wohnquartier bauen, das urbane Dichte und echte Nachbarschaft in einer anonymen Millionenmetropole ermöglichen soll. Mit im Angebot: Räume der Kommunikation und des Austauschs, derer die Kreativen nun einmal bedürfen. Bei City Century heißt das: ausladende Terrassen über der Skyline von L.A. mit Swimming Pool und 360-Grad-Ausblick.
 
Es ist also nicht die Klischeefigur des mittellosen Künstlers im Malerkittel, sondern eher der Typ des erfolgreichen Agenturmanagers, die der Projektentwickler zu den Kreativen zählt. Für ihn sollen 1.367 Apartments mit angeschlossenen 3.800 Quadratmetern Einzelhandel und Gastronomie sowie 10.000 Quadratmetern Grünfläche entstehen. Nach der Straße, an der sich das geplante Projekt befinden wird, nennt es sich Olympia. Die Architektur kommt vom internationalen Riesen Skidmore, Owings & Merrill (SOM), der mit dem ortsansässigen Büro Patterns zusammenarbeitet. Mit Wolkenkratzern kennen sich SOM bekanntlich aus, unter anderem stammt von ihnen schließlich der Burj Khalifa in Dubai.

Die drei Glastürme sollen sich in unterschiedlicher Höhe in die Skyline von Los Angeles einreihen. Eigentlich durch die umgehenden Balkone um einen schlanken Kern klar in horizontale Etagenlinien gegliedert, schlagen die Terrassen an den Stirnseiten der Bauten teils weit aus oder sind in unregelmäßigen Abständen eingerückt und versetzt – eine visuelle Chaotik, die der sonst so glatten Architektur von SOM und Patterns eine gewisse Brüchigkeit gibt.

Die kreativen Bewohner werden sich bei diesem Wohnprojekt übrigens nicht nur auf den großen Terrassen in der Mitte eines jeden Turms begegnen, sondern auch im öffentlichen Bereich: Eine von freien Stützen getragene, doppelstöckige Plattform verbindet alle drei Türme mit einer bepflanzten Galerie. Kann sein, dass man hier (unten) in Zukunft ab und an auch auf den weitaus verbreiteteren Typus des weniger erfolgreichen Kreativen trifft. (sj)


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Kommentare

1

Johannes G | 04.01.2017 22:23 Uhr

Gemeint ist die "creative class"

Übersetzt ins Deutsche mag die Präsentation solch eines luxuriösen Baus für "die Kreativen" sonderbar erscheinen. Gemeint hat der Projektentwickler allerdings die "kreative Klasse". Ein Blick ins Englische hilft: "designed to attract Downtown LA's growing creative class". Und in die "creative class", so wie sie Richard Florida in seinem Buch "The rise of the creative class" definiert, gehören neben den klassischen Künstlern und Musikern auch Ingenieure und Wissenschaftler, Architekten, Designer und Autoren sowie jeder, bei dem seine Kreativität einen Schlüsselfaktor seiner Arbeit darstellt.
Mehr als 30% der US-Amerikanischen Beschäftigten gehören zur "creative class". Diese Kreativen sind gemeint!
Mit Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche, die der "creative class" zugesagt werden, sowie dem Argument, dass Städte vermehrt versuchen müssen diese zu umwerben, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, macht die Vermarktung des Projektes schon deutlich mehr Sinn.

 
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