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29.05.2015

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As simple as that

Dorfpraxis in Katalonien


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Ein Schrägdach, naturbelassene Fensterläden aus Holz und ein rauer Verputz, dessen Maserung die manuelle Auftragung nachzeichnet – mit Reminiszenzen an eine lokale Architektur haben Pere Buil und Toni Riba von Vora Architects ein Häuschen entworfen. In einem kleinen Bergdorf in Tarragona, Katalonien, hat das Büro aus Barcelona den Bau für eine Arztpraxis realisiert. Ihr Haus mit Hanglage erscheint simpel: Nur ein Geschoss auf Straßenebene, die Fassade ohne jegliche Profilierung oder Rahmung, lediglich ein Fensterportal an der Front, that’s it!

Die Einfachheit ihrer Architektur ist auch Konzept. Eine klare Gestaltung ziehen Buil und Riba stringent durch ihren Bau, innen wie außen. Das Gebäude für eine Arztpraxis haben sie achsensymmetrisch entworfen. Das mittig platzierte Fenster-Pforte-Duo an der Front, zudem als auf- und zuklappbares „Triptychon“ angelegt, wiederholt sich an der Hangfassade. Hier, wo sich ein zweites, unteres Stockwerk in den Bau schiebt, treten die Fensteröffnungen als dreigliedrige, große Fensterfläche hervor, die nun über zwei Geschossebenen reicht.

Die Auftragetechnik des Verputzes ändert sich auf der Fassade und markiert eine durchgehende horizontale Linie gemeinsam mit den Kanten von Fensterpforte und Fensterfront. Eben diese zeigt sich auch im Inneren des Baus, wo die Wände im ersten Geschoss nur bis Linienhöhe reichen. Die entstehende Fläche zwischen offenem Dachstuhl und Wänden füllen die Architekten mit Glas.

Im unteren Stockwerk hingegen, in dem sich die Ruhezimmer für die Patienten befinden, sind kleine Räume mit niedrigen Decken eingerichtet. „Geschützt“ und „warm“ sollen sie es hier haben, so Vora Architects. Oben in der Ordination wiederum soll es „leicht“ und „lichte“ sein, denn Transparenz und Ausblick auf die umliegende Berglandschaft sollen helfen, meinen Buil und Riba, die Angst der wartenden Patienten vor der bevorstehenden Behandlung zu überwinden – jeder gestalterische Move bedarf schließlich seiner Begründung. (sj)

Fotos: Adrià Goula


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Kommentare

3

nemil olde | 01.06.2015 15:14 Uhr

schöne Antwort :)...

...schönes Haus.

Weiterhin möchte man (ich) ergänzend festhalten, das man schon zwei Geschosse benötigt um das Haus von der Straße her betreten und es unten irgendwo draufstellen zu können. Wenn man dann schon bis unten hin bauen muss, kann man ja auch gleich nutzbare Räume in dass bis unten hin gebaute machen.

Wenn man das Haus stattdessen unten hinstellte - man bräuchte Treppe und Aufzug (Arztpraxis --> Kundschaft mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit --> Aufzug). Dann hätte man es (wenn es denn das Grundstück zuließe) einen eingeschossigen Bau, von dem ein Treppenbau und ein Aufzug nach oben führen.
Ob das besser ist?

Vielleicht ließe das Haus sich auch irgendwie an die Stützwand hängen, anbetonieren, dransilikonieren oder sonstwie dran festmachen. Schweben, auskragend. Dann hätte man auch nur ein Geschoss.
Allein - billiger wird es dadurch vermutlich auch nicht.

Ach, man könnte noch endlos lang und breit herumschwadronieren, warum es so ist wie es ist.
Am Ende ist es doch gut so.... Oder?

2

Andrea Palladio | 01.06.2015 11:55 Uhr

Das Grundstück

lässt wohl kaum einen eingeschossigen Baukörper zu.

Zudem, lieber Vorredner, wäre bei einem lateinischen Synonym eine richtige Endung des Adjektivs wünschenswert.

1

Architectus anonymus | 01.06.2015 08:28 Uhr

More is less...

...haben sich die Architekten wohl gedacht und bei minimaler Nutzfläche ein Maximum an Verkehrsfläche produziert. Wird das Honorar in Spanien auch nach anrechenbaren Kosten ermittelt? Dann macht sich ein Aufzug und ein Treppenhaus natürlich gut. Für das Portemonnaie des Bauherrn und die Patienten wäre wohl ein eingeschossiges Gebäude passender gewesen...schön ist es natürlich.

 
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