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28.03.2023

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Kontrast, der passt

Doppelhaushälfte in Leipzig von KO/OK


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Die Architekturfotografin Turit Fröbe machte in ihrem Buch „Eigenwillige Eigenheime. Die Bausünden der anderen“ unter anderem mit Aufnahmen von gegensätzlich gestalteten Siedlungshäusern deutlich, wie sich Nachbar*innen auf dichtem Raum voneinander abzugrenzen versuchen. Ihre Beispiele zeigen polarisierende bauliche Gestaltungen, die insbesondere beim Aufeinandertreffen von unterschiedlich ausgestatteten Doppelhaushälften bis ins Skurrile reichen.

Dass Doppelhaushälften trotz unterschiedlicher Materialität und Form ein durchaus gelungenes Ensemble ergeben können, beweisen KO/OK Architektur (Leipzig, Stuttgart) mit der Ergänzung eines bestehenden Siedlungshauses in der Thomas-Müntzer-Siedlung in Leipzig-Knauthain. Das Wohngebiet entstand in den 1930er Jahren und ist gekennzeichnet durch Reihen- und Einfamilienhausstrukturen mit großen Grundstücken, die früher der Selbstversorgung und landwirtschaftlichen Nutzung dienten. Im Laufe der Jahre wurden diese jedoch teils überbaut und angepasst, sodass die Siedlung heute ein heterogenes Bild zeigt.

Das Projekt mit dem Titel Doppelgiebel ergänzt den Bestandsbau um seine fehlende Hälfte. Dabei wurde die Kubatur der ursprünglich als Doppelhäuser angelegten Struktur nachempfunden. Das leicht geschwungene Satteldach und zwei ineinander geschobene Giebel greifen die ortstypische Form auf, variieren diese jedoch leicht. Auch die im Vergleich zur anderen Hälfte etwas versetzt angeordneten Fenster, die sich durch veränderte Raumhöhen ergeben, bringen Abwechslung mit ins Spiel.

Von außen fällt vor allem die Materialität der Fassade ins Auge. Die dunkle Verkleidung aus silikatisch beschichtetem Holz hebt sich durch die Kombination mit roten Türen und Fenstern von der umgebenden Nachbarschaft ab. Laut Presseinformation war den Bauherr*innen eine ökologische Bauweise wichtig, sodass die Doppelhaushälfte als Massivholzbau aus Brettsperrholz ausgeführt wurde.

Im Inneren schufen die Planer*innen einen großzügigen Wohn-Essbereich mit offener Küche, der sich unter dem geschwungenen Satteldach zu drei Seiten mit Blick in den Garten öffnet. Von dort führt eine Treppe zu den Schlafräumen ins Obergeschoss und erinnert durch die geschlossene Holzbrüstung an eine Galerie. Das Material Holz dominiert auch in den Innenräumen. Die Dielenböden wurden mit Naturwachs behandelt ebenso wie die Wände mit hellem Holz verkleidet wurden. Als Dämmstoff kam Holzwolle zum Einsatz. Ein wassergeführter Holzofen dient als Heizung. (sas)

Fotos: Sebastian Schels


Zum Thema:

Mehr zur Massivbauweise mit Holz bei Baunetz Wissen


Kommentare

17

a_C | 05.04.2023 12:30 Uhr

@dethomas

Zu sagen, dass das Haus nur so gut geworden ist wie es der Bauherr zugelassen hat, ist KEIN Versagen seitens der Bauherrschaft. Vielleicht hätte sich der Auftraggeber ja auch einen Planer gewünscht, der ihn so gut berät, dass am Ende keine überdimensionierte Sauna dabei herauskommt? Oder ein Wohn-Essbereich ohne Proportion und Behaglichkeit?

Und ansonsten: "Tut hier nichts zur Sache", "Butzenscheibenromantik", "interessiert hier niemanden", ... Man könnte den Eindruck bekommen, dass sie nicht mit Kritik und anderen Meinungen umgehen können.

16

dethomas | 03.04.2023 17:48 Uhr

@ a_C

diese doppelhaushälfte wurde analog der persönlchen wünsche der bauherrschaft entworfen, geplant und verwirktlicht.
(so macht man das als architekt)
ob die raumfolge ( . . . ) ihnen persönlich gefällt tut hier nichts zur sache.
manche bevorzugen nun mal einen großen koch-ess-wohnbereich, eine stube, die auf grund ihrer größe durchaus auch eine passende höhe haben sollte. (waffeleisen ist nicht behaglich)
viele wollen den schlafbereich von eltern und kindern (mit altersbezogenen platzbedarf) deutlich getrennt ausgeführt haben.
ob sie jetzt eher hinter butzenscheibenromantik ein fremden-, ess- oder wohnzimmer bevorzugen, interessiert hier niemanden.
jeder wie er will und kann.

15

a_C | 31.03.2023 11:06 Uhr

Mir gefällt's nicht...

Irgendwie finde ich das Projekt leider erstaunlich ungelungen. Viele Ansätze gefallen mir: Nachempfinden des Nachbarsbaus, Holzbauweise etc. Aber das Ergebnis ist ein Haus, in dem ich persönlich nicht wohnen wollen würde.

Alleine das zentrale Wohn-Esszimmer im Erdgeschoss: Das offene, schräge Dach nimmt dem Raum jegliche Proportion und Behaglichkeit. Dazu die grausam durchgemeterte Materialität - viel zu viel (dann ödes) Sichtholz für meinen Geschmack. Die fummeligen Zimmer im Obergeschoss mit "unfairer" Raumgröße. Das Elternschlafzimmer im Erdgeschoss - ohne Proportion und mit einer in meinen Augen falsch gesetzten Fassadenöffnung.

Naja, halb so wild. Hoffentlich gefällt's den Bauherren.

14

auch ein | 30.03.2023 17:06 Uhr

Nichtversteher

Kann es sein, dass es sich bei der weißen Doppelhaushälfte um das NEUE handelt?
Bin mir nicht sicher :-(

13

Bastian | 30.03.2023 13:11 Uhr

Ooooh mir tun die Augen weh....

...wenn ich diesen Blödsinn seh!

Ich arbeite ausschließlich im Denkmalschutz und habe einen Sinn für Städtebau und für Proportionen und für Linienführung.... weiter bin ich bemüht, Alt und Neu von einander abzugrenzen.

Hier ist formalistischer Blödsinn entstanden, der formal sogar massiv wackelt. Warum hat der Anbau vorne eine ander Dachneigung wie der Originalbau!? Warum muss sich die Dachrinne den neuen Alten umbedingt 10cm höher schrauben? Warum hat eigentlich die Gaube so ein schönes Fallrohr... und warum darf die Gaube als untergeordnetes Bauteil nicht ein bisschen unter dem First anfangen!? Da hat man alles neu gemacht und den Aufschiebling draufgelassen... klingt intelligent. Aufschiebling dann auf dem Anbau ... auch schön! mag auch die Linienführung zwischen Treppengeländer und Dach.... Und mein Highlight: der Schronstein.... da hat auf jeden Fall jemdand den Größten an der wirklich ungünstigsten Stelle.... Danke für die Lehrbucharchitektur!

12

schlumpige | 29.03.2023 14:33 Uhr

frage

@7:
was muss man denn wissen?

11

Max Putzke | 29.03.2023 14:05 Uhr

Humbug

Selten so ein groteskes Ensemble gesehen, eigentlich ärgere ich mich die ganze Zeit über die nicht sanierte Doppelhaushälfte. Wenn der B-Plan nur Doppelhäuser zulässt, dann verstehe ich es. Aber deswegen veröffentlichen?
Ansonsten hätte ich abgerissen und ein freistehendes Haus mit 3m Grenzabstand geplant.

10

Der Architekt trinkt Sekt | 29.03.2023 09:23 Uhr

------------------------

Super Projekt. Grundriss perfekt zoniert, exzellente Detailausarbeitung, harmonische Farbgebung.

Meinem Vorredner dem Deutschpunk kann ich nur zustimmen bez. der restlichen Kollegen :-)

9

dethomas | 28.03.2023 22:30 Uhr

oxymoron - holzeisenbahn

abgesehen davon das bands wie abwärts mit 'amok koma' oder tokotronik mit 'k.o.o.k' dieses oxymoron schon vor jahrzehnten aussreichend bedient haben, kommt das büro ko/ok mit einem weiteren, der doppelhaushälfte, in wunderbarer weise daher und erschrecken scheinbar kleingeistige studenten.
perfekt gelöst und erkennbar präsentiert, was eher ko oder eben ok ist.
die kommentierende 'mädchenmannschaft' könnte eine 'selbsthilfegruppe' gründen und in zukunft über hassliebe oder fleischkäse diskutieren . . . . .
(natürlich total nett gemeint!)

8

naja, | 28.03.2023 20:17 Uhr

zusammenpassen ist ja nicht alles,

schade ist für die bauherr*innen ja eher, dass die innenräume nicht ganz so toll sind...

7

R2D2 | 28.03.2023 18:04 Uhr

Ensemble etc.

Das schöne an den meisten Kommentare hier ist, das sie das Nichtwissen der Kommentatoren sehr deutlich offenlegen. Immer wieder erheiternd, das zu lesen - vielen Dank!

6

arcseyler | 28.03.2023 17:34 Uhr

.......

Ich finde ein gelungenes Ensemble. Durch den Kontrast kann jedes Haus sein eigenes sein und durch die neubauliche Ebenerdigkeit hätte das eh nicht zusammengepasst.

Das Taj Mahal sollte ja auch jenseits des Flusses noch mal in schwarz für den Mogul selbst stehen.

5

Baumeister | 28.03.2023 16:44 Uhr

Hauptsache ItIviDuel

...ich frage mich, warum vielen Bauschaffenden diese Abgrenzung gegenüber dem Bestand so überaus wichtig ist. So wird die Gegend auch nicht besser. Oder geht es um Belehrung?
Schau mal wie spießig mein Nachbar ist ...

4

Mainzer | 28.03.2023 16:33 Uhr

Einfach besser Bauen

Bereits Bild 1 zeigt leider, dass der im Bereich der Straßenfront gewählte (Material-)Kontrast gar nicht passt...

Zum Glück in der Seitenansicht wohltuend proportioniert.

3

Parkitekt | 28.03.2023 16:17 Uhr

Schönes Haus!

Tolle Materialität, starke Farben, gute Details, schöne Pläne und Fotos!
Aber gelungenes Ensemble?

Für mich sagt das Haus auf allen Ebenen zum Nachbarn:
Ich hab zwar die gleiche Form, aber mit dir will ich nix zu tun haben.

2

mpa | 28.03.2023 16:12 Uhr

Sehr

gelungen!

1

auch ein | 28.03.2023 16:10 Uhr

architekt

"Dass Doppelhaushälften trotz unterschiedlicher Materialität und Form ein durchaus gelungenes Ensemble ergeben können, beweisen KO/OK Architektur (Leipzig, Stuttgart)"

bitte??? wer hat denn DAS geschrieben?

die durchhängenden dächer und der nicht-aussenraum (ja ich weiss, das soll ein kontrast zum steinmauergarten des nachbarn sein...) sind nicht so prickelnd, die sauna-atmosphäre innen auch nicht.

eher also ins buch mit den komischen doppelhäusern oder als Ganzes zu den "belgian houses"

 
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