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07.04.2021

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Uni for New Era

Dominique Perrault plant in Shenzhen


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Im Rahmen des ehrgeizigen Programms „Ten Cultural Facilities of the New Era“ will die Stadtregierung Shenzhen zehn neue Kulturbauten errichten, um sich international als wichtiger Standort für Kultur und Bildung zu behaupten, darunter das Shenzhen Science & Technology Museum und das Shenzhen Nature Museum von den Büros B+H mit 3XN und Zhubo. Auch der neue Campus des Institute of Design and Innovation reiht sich in dieses ambitionierte Vorhaben der Stadt ein. Für den Wettbewerb kamen von den 37 Teams neun in die engere Auswahl, darunter Büros wie MVRDV und Libeskind. Durchsetzen konnte sich schließlich das Pariser Büro Dominique Perrault Architecture, das für den Wettbewerb mit dem ortsansässigen Büro Zhubo zusammenarbeitete.

Das beplante Areal wird Teil eines größeren Geländes der Southern University of Science and Technology (SUSTech) sein, das nordwestlich der Metropole Shenzhen für über 4.000 Student*innen entstehen soll. Die Gegend mit eher ländlichem Charakter ist vom malerischen Phoenixgebirge geprägt. Die Architekt*innen ließen sich von dieser Umgebung und dem chinesischen Schriftzeichen „–“ inspirieren. Der waagerechte Strich symbolisiert beispielsweise im Zeichen für „Sonne“ den Horizont, hinter dem diese untergeht. Der Entwurf zeigt einen lang gestreckten Baukörper, der sich DPA zufolge zwar als wahrzeichenhaftes Gebäude behauptet, aber dennoch harmonisch in die Landschaft einfügen soll. Seine Fassade ist durch dünne vertikale Linien strukturiert, die Leichtigkeit suggerieren und das Volumen weniger monumental wirken lassen.

Kern des Projekts ist ein 700 Meter langer Baukörper, der über dem Boden zu schweben scheint. In ihm werden die Unterrichtsräume und Lehrlabore untergebracht. Die Architekt*innen gliedern diesen Gebäudekomplex außerdem in zwei Hauptbereiche, die sie als „Hyper-Ground“ und „Hyper-Roof“ bezeichnen. Ersterer umfasst die lange Fußgängerpromenade, die unter dem schwebenden Baukörper verlaufen wird. Sie soll als Hauptverkehrsachse den Campus erschließen und als eine Art öffentliche Plattform des Austauschs dienen, von der gemeinschaftlich genutzte Räume wie Bibliothek, Auditorium, Cafeteria und Ausstellungsräume erreicht werden. Auf der Stadt zugewandten Seite wird ein Amphitheater die Universität mit der umliegenden Nachbarschaft verbinden und den Eingang zum Campus bilden.

Das „Hyper-Roof“ befindet sich, wie der Name schon sagt, auf dem Dach des lang gestreckten Hauptgebäudes. Weiträumig und begrünt ist es als großer Garten organisiert, der wiederum in verschiedene Bereiche unterteilt ist. Diese sollen als Sport- und Erholungsflächen dienen – 50 Meter über Straßenniveau. Das grüne Dach trägt außerdem zur Isolierung des Gebäudes sowie zur Rückgewinnung von Regenwasser bei und wird mit Photovoltaik-Paneelen versehen, die Energie für das gesamte Gebäude liefern sollen.

Auf dem Campus sind des Weiteren Unterkünfte für Studenten und Professoren vorgesehen, die in Form einzelner „Dörfern“ geplant und vom Aufbau traditioneller chinesischer Häuser inspiriert sind. Insgesamt ist der Campus so angelegt, dass flexibel auf zukünftige Entwicklungen und Veränderungen reagiert und das räumliche Gefüge entsprechend angepasst werden kann. (dms)



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Kommentare

3

Jeve Stobs | 08.04.2021 15:20 Uhr

iUni

Was haben die Bücher in dem hier gezeigten Weltbild zu suchen? Achso! Sie dienen diesem Monster als tragende Wandpfeiler. Smart Recycling! Bestimmt sehr green das alles...

2

Niels Vagt | 08.04.2021 12:11 Uhr

Hyper-Architect

@auch ein architekt

Ich kann inhaltlich nur zustimmen, das ist schon ein Meisterstück in beliebiger Großmaßstäblichkeit und suggestiver Photoshoparchitektur. Aber: wer mit Mitte 30 den Wettbewerb für eine Nationalbibliothek gewinnt (und auch baut), kann mit knapp 70 eben die Dinge etwas großzügiger angehen. Das hat er sich verdient. Ob es die beste Wahl für Shenzhen ist, bleibt offen, aber wer ein "Hyper-Roof" (!!!) bestellt, der bekommt eben auch eines.

1

auch ein | 07.04.2021 15:47 Uhr

architekt

mist ich will auch mal so einen riesenhaufen in den dschungel hauen!

und ne runde leere bücherei

und nur noch mit photoshop "planen" und die riesendateien zum kunden beamen und viel geld verdienen und meinen namen verkaufen.

aber ich bin ja nur "ein" architekt, nicht DER...

 
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